Eve & Caleb - Der Funke ist leider nicht übergesprungen


Nachdem eine Seuche Amerika verwüstet und entvölkert zurückgelassen hat, werden die verbliebenden Mädchen in Schulen aufgezogen und auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet. Doch gerade an dem Tag, an dem Eve endlich die Schule beenden soll, muss sie erfahren, dass die Schulen ganz andere Pläne mit den Mädchen haben, als ihnen immer erzählt wurde. Ohne ihre Freundinnen, ohne Schutz und ohne Nahrung flieht sie in die Wildnis, völlig auf sich allein gestellt. Dort begegnet ihr Caleb, der ihr bei der Flucht vor den Soldaten des Königs hilft. Doch wie kann sie ihm trauen, wenn ihr von Kindheit an eingetrichtert wurde, dass Männer böse und manipulativ sind?



Kennt ihr das, wenn ein Buch von der Story und vom Schreibstil her zwar gut geschrieben ist, es euch aber trotzdem nicht so recht fesseln kann? So ging es mir leider mit Eve und Calebs Geschichte. Die richtigen Ansätze sind zwar da, aber der Funke ist einfach nicht übergesprungen.

Dabei beginnt es eigentlich ganz spannend. Eve, die im Alter von 5 Jahren ihre Mutter an die Seuche verloren hat und seitdem im Mädcheninternat lebt, ist die Beste ihres Jahrgangs und so erwarten sie blendende Zukunftsaussichten. Doch die Versprechungen der Lehrerinnen stellen sich als Lüge heraus und Eve flieht in die Wildnis, die die Schule umgibt. Nur allein hat sie hier keine Chance, denn es gibt kaum Nahrung, wilde Tiere durchstreifen die Wälder und die Soldaten des Königs von Neu Amerika suchen nach ihr. Da begegnet ihr Caleb, ein junger Mann, der vor Jahren den Arbeitslagern entkommen ist, in die die Jungen gesteckt werden. Trotz ihres Misstrauens hilft Caleb ihr und gewährt ihr Unterschlupf. Doch sicher ist Eve noch lange nicht... 

Obwohl eine spannende Grundidee dahintersteckt, habe ich den Ablauf dieser Jugenddystopie schon zu häufig (und besser) in anderen Büchern gelesen: Mädchen ist voll in das System integriert, entdeckt grausame Wahrheit, flieht und verliebt sich unterwegs in einen Jungen, den sie anfangs für den Feind hält. Leider passiert in diesem Buch auch nicht viel mehr als eben das, so dass mir die Geschichte besonders im Mittelteil eher langweilig und einfallslos vorkam. Wirklich spannend war es nur am Anfang und am Ende. 

Desweiteren hat mir eine gewisse Erzähltiefe gefehlt, manchmal fand ich die Beschreibungen zu oberflächlich, als dass wirklich ein Versinken in die Geschichte möglich gewesen wäre. So ging es mir auch mit Caleb. Als einer der beiden Hauptcharaktere blieb er mir einfach zu blass, zu uninteressant, als dass ich Eves Gefühle für ihn hätte nachvollziehen können. Einzig Eve lernen wir richtig kennen, sie entwickelt sich im Laufe des Buches spürbar, wenn auch nicht unbedingt in eine sympathische Richtung.

Trotz der Schwächen des ersten Teils verspricht die Fortsetzung aber spannend zu werden, denn der Grundstein für einen interessanten zweiten Teil ist definitiv gelegt.

Eve & Caleb - Anne Carey
Broschiert: 299 Seiten

Verlag: Loewe Verlag (Januar 2013)
ISBN-10: 3785571038

Preis: 8,95 Euro

Willis Fazit:





4 Kommentare:

  1. Hmm, die englische Version des Buches steht schon ewig auf meiner Wunschliste. Dank deiner Rezi bin ich mir jetzt aber gar nicht mehr so sicher, ob es mich noch interessiert, denn du kritisierst genau die Dinge, die mich bei Büchern dieser Art wahnsinnig machen.

    Ganz gespannt bin ich übrigens auf die Rezi, die du hoffentlich zu deinem aktuellen Buch "Rockoholic" schreiben wirst. Das klingt ja mal richtig cool.

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    1. Rockoholic liest sich bisher super und natürlich wird es eine Rezi dazu geben :-)

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  2. Ich kann dich gut verstehen, es geht ja vielen bei diesem Buch so. Mir hat es ganz gut gefallen und das Ende hat mich sehr überrascht und ich hatte sogar einen Klos im Hals. Sicher kein Top-Buch, aber ich hab es gerne gelesen und will auch wissen, wie es weitergeht :-)
    LG,
    Damaris

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    1. Mich hat das Ende auch überrascht und genau deshalb interessiert mich auch Band 2.
      Ich hab es eigentlich auch gern gelesen, aber mir fehlte halt einfach was.

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