Die kuriosen Symptome der Liebe - Hat sich spielend in mein Herz gezaubert


Jubilee Jenkins leidet an einer seltenen Krankheit: sie hat eine Allergie gegen Menschen und darf von niemandem berührt werden. Nach einem beinahe tödlichen Kuss zieht sie sich völlig zurück und verbringt die nächsten neun Jahre allein in der Sicherheit ihres Zuhauses. Bis sie in der Bibliothek den kleinen Aja und seinen Adoptivvater Eric kennenlernt. Beide machen ihr bewusst, was sie eigentlich alles verpasst in ihrer Abgeschiedenheit und lassen in Jubilee den Wunsch nach Mehr wachsen. Aber ist ein normales Leben - und vielleicht sogar die Liebe - überhaupt möglich für Jubilee?

Erst in diesem Jahr wurde der Wunderraum Verlag gegründet und hat sich auf die Fahne geschrieben, uns Leser mit Geschichten zu begeistern, die vom Kopf direkt ins Herz gehen. Und treffender könnte man gar nicht beschreiben, wie es mir beim Lesen erging. Am Anfang stand zunächst die Faszination für die ungewöhnlichen Charaktere, deren Schicksal mir nach und nach immer mehr zu Herzen gegangen ist, bis ich am Ende ganz verliebt in das Buch war. Und es ist nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch eine wunderbare kleine Literaturperle!

Familie und Freundschaft, Liebe und Vertrauen sind die Themen, die das Programm des Wunderraum Verlags ausmachen und genau das steht auch bei Die kuriosen Symptome der Liebe im Vordergrund.  Es geht um eine junge Frau, die die erste große, scheinbar unmögliche Liebe findet und einen Mann, der versucht, ein guter Vater zu sein. Was vielleicht zuerst einmal relativ banal und alltäglich klingt, ist jedoch eine Liebes- und Lebensgeschichte, die mich vollkommen in ihren Bann ziehen konnte.

Seit einem beinahe fatalen Kuss in der Schule hat sich Jubilee, die an einer extremen Allergie gegen fremde Hautzellen leidet, vollkommen abgekapselt und seit Jahren ihr Zuhause nicht mehr verlassen. Erst als ihre Mutter stirbt und sich Jubilee zwangsweise einen Job suchen muss, um ihre Rechnungen zu bezahlen. merkt sie, wie sehr das Leben an ihr vorbeigezogen ist. Und wie schwer es ihr fällt, ihre Angst vor dem "Draußen" zu überwinden.

Die Erzählerrolle teilt sich Jubilee mit Eric, dem Adoptivvater von Aja. Seit dem Tod seiner besten Freunde ist er für ihren Sohn verantwortlich. Dabei schafft er es doch schon kaum, seine leibliche Tochter zu erziehen, die nach seiner Scheidung bei der Mutter geblieben ist und seit Wochen kein Wort mehr mit ihm redet. Und Aja ist nicht gerade ein einfaches Kind, denn seine Faszination für kuriose Fakten und die X-Men wird nur noch von seiner Überzeugung übertroffen, dass er selbst auch über telekinetische Kräfte verfügt. Lichtblick für Eric ist da die schöne Bibliotheksangestellte Jubilee, die einen seltsamen Draht zu Aja zu haben scheint und stets Handschuhe trägt...

Was für tolle Charaktere, was für ungewöhnliche Lebensumstände! Jubilees Allergie gegen Menschen mag zwar fiktiv sein, die Folgen sind aber mehr als realistisch. So hat sie unter anderem mit sozialer Isolation und psychischen Problemen zu kämpfen. Anfangs ist das für Jubilee nicht so schlimm, denn sie hat sich daran gewöhnt, doch als sie und Eric sich langsam näherkommen, fängt sie doch an, mit ihrem Schicksal zu hadern. Wird sie tatsächlich nie einen Kuss oder eine Berührung erleben können, ohne zu riskieren, daran zu sterben? Die Unmöglichkeit der körperlichen Nähe macht hier besonders stark bewusst, wie faszinierend und sinnlich schon die kleinste Berührung sein kann. Und so habe ich sehr mit Jubilee und Eric mitgefiebert und gehofft, dass sie irgendwie eine Möglichkeit finden, zusammenzukommen, denn es war einfach zuckersüß und bezaubernd, die beiden dabei zu erleben, wie sie sich ineinander verlieben.

Das ganze Buch, von den Familienproblemen und sozialen Schicksalen bis hin zur Handlungsentwicklung wirken einfach sehr realistisch und lebensnah. Und gerade deshalb war ich emotional auch total involviert und habe mit Jubilee, Eric und auch Aja mitgelitten und gehofft.

Ich habe es ja schon erwähnt, das Buch konnte mich nicht nur aufgrund seiner Geschichte begeistern. Der Wunderraum Verlag legt nämlich auch besonderes Augenmerk auf eine gelungene Buchgestaltung, die sich in jedem Detail finden lässt. Vom leinengebundenen Buchrücken, über das feine Vorsatzpapier bis zum Lesebändchen, das mit "Lesepause" bedruckt ist - Die kuriosen Symptome der Liebe konnte mich auch optisch voll überzeugen.

Mein Fazit: Jubilees und Erics Geschichte hat sich spielend in mein Herz gezaubert und ist für mich eines der schönsten Bücher des Jahres 2017. Ungewöhnliche Charaktere und eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte machen dieses Buch zu einem ganz besonderen Lesegenuss, den ich euch unbedingt empfehle!

8 Kommentare:

  1. Halli hallo

    Jetzt freue ich mich gerade noch mehr auf dieses besondere Leseereignis <3

    Liebste Grüsse
    Bea

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    1. Hi Bea, freut mich dass ich deine Vorfreude wecken konnte. Sag mir doch bescheid, wie dir das Buch gefallen hat :-)

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    2. Halli hallo

      Mittlerweile habe ich das Buch gelesen und es definitiv nicht bereut.
      Es hat mir viele wunderbare, herzerwärmende aber auch schmunzelnde Momente geschenkt.
      Besonders toll fand ich natürlich auch die Dialoge und Auseinandersetzung mit Büchern, vor allem bei denen die ich selber schon gelesen habe und auf andere hat mich die Autorin voll neugierig gemacht ;)

      Danke also nochmals für den Tip habe mir gerade noch ein anderes Buch aus dem Verlag bestellt nämlich " Wie Elli Clare zu leben lernt" und " Das Wunder " habe ich ja auch schon gelesen ;)

      Liebe Grüsse
      Bea

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  2. Das hört sich ganz toll an! :) Deine Begeisterung ist richtig zu spüren :)

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    1. Huhu Binzi,
      schön, so sollte es auch rüberkommen :-) Ist für mich auch eines der schönsten Bücher des Jahres.

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  3. Also vom Cover her hätte mich das Buch überhaupt nicht angesprochen, aber der Titel ist ja der Knaller :D Und jetzt wo ich sehe, wie begeistert du bist, schaue ich es mir doch mal genauer an!

    Liebe Grüße
    Meiky

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  4. Sehr schlichtes Cover, welches aber über einen durchaus interessantes Titel verfügt. Die dahinter geschilderte Geschichte gefällt mir dabei auch sehr - realitätsnah und realistisch verfasst und dennoch bleibt es eine fiktive Geschichte.
    Liebe Grüße
    Joel von Büchervergleich.org

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  5. Huhu!

    Den Verlag beäuge ich schon ein Weilchen neugierig, und das Buch klingt großartig!

    Wenn der kleine Aja so ein X-Men-Fan ist, ist ihm doch bestimmt die Parallele zwischen Rogue und Jubilee aufgefallen? An diesen Charakter musste ich direkt denken, denn Rogue kann andere Menschen auch nicht anfassen. Allerdings endet das in ihrem Fall schlecht für die anderen Menschen und nicht für sie...

    Auch der Name Jubilee müsste Aja eigentlich begeistern! :-)

    Ich habe deine schöne Rezension HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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