Bonds of Hercules: Liebe das Monster in mir - Weniger Geheimnisse, mehr Kämpfe

In meiner heutigen Rezension möchte ich euch den zweiten Teil der Hercules-Reihe von Jasmine Mas vorstellen: Bonds of Hercules - Liebe das Monster in mir. Und so hat es mir gefallen:

Gebundene Ausgabe | 608 Seiten | Fischer TOR Verlag | Übersetzung: Kira Wolf-Marz

Vor einiger Zeit konnte mich Jasmine Mas mit "Blood of Hercules" mit seiner krassen Mischung aus Mythologie, Action und Dark Romance komplett an die Seiten fesseln. Auch wenn ich oftmals beim Lesen "WTF"-Momente hatte, hat mich die Geschichte doch so gut unterhalten, dass klar war, dass ich Teil 2 auf keinen Fall verpassen will. Leider muss ich aber sagen, dass dieser etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Handlungsmäßig ging es mir zu wenig voran und ich bin einfach zu oft auf erzählerische Schwächen gestoßen, die mein Leseerlebnis etwas gedämpft haben. Trotzdem bin ich froh, Alexis Geschichte weiterverfolgt zu haben.

90 Tage ist es her, dass Kharon und Augustus Alexis in ihre Falle und damit in eine unlösbare Ehe gelockt haben. Als wären zwei dauerdominante Ehemänner nicht schon genug, muss Alexis als frischgebackene Absolventin der Feuerprobe und als Chthonierin nun auch gegen die hochgefährlichen Titanen kämpfen. Diese neue Rolle im weltweit übertragenen Kampf wird ihr bald nicht nur die Verehrung der Menschen sichern, die in Alexis einen regelrechten Engel sehen, sondern auch ungewollte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ach ja, und dann ist da ja auch noch die Suche nach Medusa, der Verräterin unter den Göttern, die aus dem Gefängnis geflohen ist und nun alle Chthonier unter Generalverdacht geraten lässt...

Im Gegensatz zu Band 1, wo der Fokus komplett auf Tempo und Action lag und man von Ereignis zu Ereignis gestürzt ist, schreitet die Handlung hier deutlich langsamer voran; statt von Ereignis zu Ereignis zu hetzen wird diesmal stattdessen Wert auf Charakterentwicklung gelegt. Einerseits fand ich das sehr gut, denn besonders über Alexis Ehemännern Kharon und Augustus wollte ich definitiv mehr erfahren und das habe ich hier auch bekommen. Andererseits war die Handlung sehr repetitiv, es gab viele Kämpfe, die sich immer gleich lasen und im Gegensatz zu Band Eins deutlich weniger zu klärende Mysterien. 

Wir erleben viel von der Beziehungsdynamik zwischen Alexis und ihren Ehemännern mit, die in diesem Band ihre emotionale Seite entdecken (oder sie zumindest zum ersten Mal zulassen) und damit zwar an Tiefe gewinnen, aber auch etwas von der unnahbaren Coolness aus dem Vorgängerband verlieren. Ich war froh dass es der Autorin gerade noch gelungen ist, ihr badass Image aufrechtzuerhalten, weil sie zwischendurch doch sehr in die "Alles, was du willst, liebste Alexis" Richtung abgedriftet sind. Alexis dagegen ist wie immer ihr toughes, sarkastisches Selbst, und erneut haben mich die Dialoge zwischen ihr und Schlange Nyx (über die man hier endlich mehr erfährt, yeah!) regelmäßig zum Lachen gebracht.

Quasi nebenbei baut die Autorin ganz leise im Hintergrund einen Komplott auf, den ich von Anfang an erahnt habe und dessen Enthüllung am Ende gefühlt gerade mal auf einer Seite abgehandelt wurde, und auch auf recht unspektakuläre Weise, wenn man bedenkt dass die ganze Geschichte sonst vor Brutalität nur so strotzt. Schade, hier habe ich mir viel mehr Wumms erwartet.

Alexis Geschichte scheint am Ende von "Bonds of Hercules" weitestgehend abgeschlossen zu sein, auch wenn die Autorin bereits den Grundstein für eine Fortsetzung oder zumindest ein Spin-off gelegt hat. Ob ich es lesen werde ist tatsächlich noch fraglich, denn es war vor allem Alexis Schicksal und die Mysterien um ihre Herkunft, die mich an die Seiten gefesselt hatten. Trotzdem sind noch genug Fragen offen, die mich letztlich vielleicht doch wieder zum nächsten Band greifen lassen. Es bleibt abzuwarten :-)

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