Heute möchte ich euch wieder einmal ein schönes Kinderbuch vorstellen, welches meinen Kindern und mir richtig tolle Lesestunden beschert hat: Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn. Und darum geht es:
Gebundene Ausgabe | 256 Seiten | Oetinger Verlag | Altersempfehlung: ab 10 Jahren |
Als Emily in ihrer Lieblingsbibliothek einen geheimnisvollen Schlüssel findet, ahnt sie noch nicht, dass sie bald in ein unglaubliches Abenteuer hineingezogen wird. Denn der Schlüssel öffnet eine geheime Bibliothek innerhalb der Bibliothek, in der jedes Buch der Welt zu finden ist - und eine goldene Schreibmaschine, mit der man diese Bücher umschreiben kann. Und nicht nur das: schreibt man ein Buch um, wirkt sich das auch auf die reale Welt aus. Eine unglaubliche Macht, die nicht nur Emily ins Staunen versetzt, sondern auch gefährliche Mächte auf den Plan ruft. Denn da ist Dr. Dresskau, Emilys fieser Lehrer, der seit Jahren nach der goldenen Schreibmaschine sucht und nichts unversucht lässt, um sie für sich allein zu haben und so sein Leben komplett neu zu schreiben...
Carsten Henn ist vielleicht der ein oder anderen von euch als Autor von "Die Buchspazierer" bekannt. Mit "Die goldene Schreibmaschine" ist nun sein erstes Werk für Kinder erschienen, welches aber auch mich als Erwachsene genauso begeistern konnte wie meine Töchter. Hier wird eine ganz tolle magische Geschichte erzählt, in der die Grenzen zwischen Realität und Buchwelt verschwimmen und ein Mädchen mithilfe ihrer Freunde und jeder Menge Mut für das Gute einstehen muss.
Die Welt verändern können, sei es in großen oder kleinen Dingen - davon hat doch bestimmt jeder schon einmal geträumt, oder? Auch die junge Emily ist begeistert von den Möglichkeiten, die sich ihr auftun, als sie eines Tages eine geheime Bibliothek entdeckt, in der sie mittels einer goldenen Schreibmaschine sämtliche Geschichten der Welt verändern kann. Ihr Mitschüler Lasse soll ihr endlich Beachtung schenken? Schwupps wird die Hauptfigur aus Lasses Lieblingsbuch zu einem Ebenbild von Emily - und am nächsten Tag ist Lasse ihr fester Freund. Die coole Mitschülerin, die sie immer verächtlich betrachtet, soll sich mit ihr anfreunden? Kein Problem, dank ein paar getippter Worte auf der goldenen Schreibmaschine ist sie am nächsten Tag Emilys beste Freundin. Kann Emily sich so ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen und ihre Eltern nach Hause holen, die berufsbedingt im Ausland leben?
Emily ist eine richtig sympathische Protagonistin. Sie hat einen zwanghaften Ordnungssinn, der ihr in der Schule einige komische Blicke beschert, einen Indischen Ringelhals als gesprächiges Haustier und eine Vorliebe für Bücher. Neben ihr gibt es auch noch eine Vielzahl weiterer charmant-einzigartiger Charaktere, die viel Identifikationspotenzial bieten. Da Emilys Eltern im
Ausland arbeiten, wohnt sie bei ihren Großeltern; ihrem Opa, dem immer
mehr die Erinnerung schwindet und ihre herrlich bunt gekleidete Oma
Rose, die in Emilys Lieblingsbibliothek arbeitet und mit ihren Outfits Aufsehen erregt. Ihr bester Freund ist
ein echter SciFi-Nerd und ihre beste Freundin kann Gefühle schmecken. Klingt gut, oder?
Dazu kommt noch eine richtig spannende Handlung. Emilys erste Experimente mit der Schreibmaschine waren richtig faszinierend und haben uns uns aufgeregte, witzige Lesestunden beschert. Aber natürlich hat diese gewaltige Macht, die Emily durch die Schreibmaschine erlangt, auch Schattenseiten und so haben wir manchmal auch mit einem bangen Gefühl an den Seiten geklebt und nervös darauf gewartet, was Emilys Eingriffe nun wieder für Konsequenzen haben werden. Im Gegensatz zu dieser Ungewissheit, was wohl als nächstes passiert, war ihr Gegner Dr. Dresskau da etwas zu vorhersehbar, denn er lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er der Bösewicht der Geschichte ist.
Insgesamt hat uns "Die goldene Schreibmaschine" richtig abenteuerliche, fantastische Lesestunden beschert und hoffentlich bleibt das erste Kinderbuch von Carsten Henn nicht das letzte :-)