Heute möchte ich euch eine düstere Fantasygeschichte vorstellen, die mich richtig an die Seiten fesseln konnte: Revenant Games: Spiel auf Leben und Tod von Margie Fuston. Und darum geht es:
Paperback Ausgabe | 464 Seiten | Fischer Sauerländer Verlag | Übersetzung: Verena Kilchling | ab 14 Jahre |
Seit ihre Schwester vor einem Jahr von einem perfiden Hexenfluch getötet wurde, hat Bly nur noch ein Ziel: an den Revenant Spielen teilnehmen, dem alljährlichen Wettkampf zwischen Hexen und Vampiren, bei denen den Siegern die Möglichkeit gegeben wird, entweder einen Toten wiederzubeleben oder als Vampir Unsterblichkeit zu erlangen. Bly will ihre Schwester unbedingt wiederbeleben, doch dann muss sie erfahren, dass ihr bester Freund Emerson jedoch auch nur noch ein Jahr zu leben hat. Und so beschließt sie, das Unmögliche zu versuchen und für beide Seiten zu kämpfen, um die zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu retten. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass Vampir Kerrigan, der sich als ihr Unterstützer anbietet, sie alles infrage stellen lässt...
Uff, das war gleichermaßen packend und bedrückend :-D Revenant Games mag vom Cover her vielleicht an romantische Vampir-Fantasy erinnern, hat es aber echt in sich. Hier erwartet uns eine düstere Geschichte, bei der es um Leben und Tod geht und eine junge Frau versucht, in einer Welt voller Armut und Verzweiflung nicht die Hoffnung auf ein besseres Leben zu verlieren. Ich habe von Anfang bis Ende an den Seiten geklebt und brauche nun unbedingt Teil 2 :-)
Blys Schicksal und die Welt in der sie lebt liest sich von Anfang an düster: während die Vampire und Hexen in gepflegten Städten hausen, bleibt den Menschen nur eine triste Existenz im Ödland, wo kaum genug zum Leben wächst. Um über die Runden zu kommen, sind die Menschen darauf angewiesen, ihr Blut zu verkaufen, welches sowohl die Vampire als auch die Hexen benötigen - die einen für Nahrung, die anderen für mächtige Zaubersprüche. Bly träumt von einem Leben jenseits der Grenzen, die die beiden Parteien den Menschen gesetzt haben. Doch als sie endlich kurz vor der Flucht steht, stirbt ihre Schwester an einem Hexenfluch und Bly sieht sich gezwungen, an den tödlichen Spielen teilzunehmen, die die Vampire und Hexen jedes Jahr veranstalten.
Bly gilt als Träumerin, was ihr sowohl von ihrer Familie als auch ihrem besten Freund lediglich ein müdes Kopfschütteln einbringt. Wie willensstark Bly dabei aber ist und dass sie bereit ist, für ihren Traum zu kämpfen, sehen sie scheinbar nicht. Ich fand es sympathisch, dass sie von einem besseren Leben träumt und sich nicht mit dem traurigen Schicksal abfinden will, zu dem die Menschen hier gezwungen sind. Mit ihrem Wunsch nach einem besseren Leben scheint sie dabei jedoch ganz allein dazustehen, und ich fand es traurig, dass sie ihrer Familie scheinbar recht wenig bedeutet, abgesehen von ihrer Schwester. Kein Wunder, dass ihr die Aufmerksamkeit von Vampir Kerrigan da gut tut, der sie beim Wettkampf unterstützen will. Hach Kerrigan, über ihn will ich gar nicht zu viel verraten, nur dass er mein Herz vom Fleck weg erobern konnte.
Die sich entwickelnden romantischen Gefühle zwischen den beiden haben einen wahrlich nötigen Ausgleich zu der ansonsten sehr düsteren Geschichte geboten, da sie teilweise sehr brutal und blutig ist, denn die Hexen und Vampire hassen sich sprichwörtlich bis aufs Blut und die Menschen geraten regelmäßig in die Schusslinie. Der Wettkampf, an dem Bly dabei teilnimmt, hat sich sehr spannend gelesen.
Und Leute, dieses Ende! Je näher das Finale gerückt ist, desto verzweifelter wurde ich, genau wie Bly, denn - keine Sorge, keine Spoiler - ihre Lage scheint ziemlich verfahren und ausweglos zu sein. Der Ausgang hat mich dann nochmal richtig schockieren können und lässt mich nun absolut ungeduldig und süchtig nach der Fortsetzung zurück, die leider erst im August erscheint. Ich werde definitiv wieder an Blys Seite sein, wenn sie sich erneut in die düstere Welt der Vampire und Hexen vorwagt.