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Taschenbuch | 352 Seiten | Goldmann Verlag | Übersetzung: Julia Brennberg | Hier kaufen |
Greta ist begeistert, als sie erfährt, dass ihr Stiefbruder Elec für ein Jahr bei ihnen wohnen soll, hat sie sich doch schon immer einen Bruder gewünscht. Doch Elec ist so ganz anders, als sie erwartet hat: gemein, wild, und vor allem unheimlich attraktiv. Greta fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, aber Elec hält sie eisern auf Abstand. Bis zu einer leidenschaftlichen Nacht, in der beide ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Jahre später treffen sie sich wieder und die alte Leidenschaft flammt erneut auf. Aber wie schon damals steht das Schicksal zwischen ihnen...
Ich gebe es zu, wenn ein neues New Adult-Buch auf den Markt kommt, bin ich immer noch neugierig, auch wenn sich viele Bücher von der Beschreibung her sehr ähnlich anhören. Da ich das heißer Stiefbruder-Szenario aber immer wieder ganz anziehend finde, konnte ich mir Stepbrother Dearest natürlich nicht entgehen lassen. Tja, leider wurde ich von dem Buch aber eher enttäuscht. Ich hatte mir eine schöne dramatische Liebesgeschichte erhofft, eben mit dem Reiz des Verbotenen, aber dieser Aspekt wurde gar nicht so viel bedient und hier ging es eher um Sex als um Liebe.
Weder mit Greta noch mit Elec bin ich wirklich warm geworden. Beide sind wandelnde Klischees. Elec ist der typische Bad Boy mit dramatischer (und sehr konstruiert wirkender) Vergangenheit, der doch nur auf das richtige Mädchen gewartet hat, das ihn liebt und das er beschützen kann. Sein Hals-Fetisch, bei dem er ständig davon fantasiert, alle möglichen unanständigen Sachen auf oder mit Gretas Hals zu machen und seine lästige Angewohnheit, ihr ständig in allen möglichen Situationen die Hand im Würgegriff um den Hals zu legen (!), fand ich einfach abtörnend und sehr nervig. Greta war zwar lieb, blieb leider aber eher blass und langweilig. Sie ist am Anfang sehr naiv und süß, und macht auch später nicht viel Eindruck. Dazu kam noch ein plumper Erzählstil; statt einem aufregenden Knistern zwischen den beiden ging es viel zu offensiv immer nur um die sexuelle Anziehung. Romantik oder prickelnde Chemie habe ich bei den oftmals eher ordinären Sprüchen nicht wirklich empfinden können.
Die Handlung war an sich ganz nett, aber doch auch wieder ziemlich klischeehaft und vorhersehbar. Zum Schluss hin hat sich die Geschichte dann auch noch etwas gezogen, da plötzlich quasi nochmal die ganze Handlung aus Elecs Sicht erzählt wurde. Wenig neuer Erkenntnisgewinn hat mich hier ungeduldig die Seiten überfliegen lassen.
Insgesamt war Stepbrother Dearest ein netter, absolut durchschnittlicher New Adult-Roman, von dem ich mir allerdings viel mehr versprochen hatte. Es wurden viele Klischees bedient, die ich alle schon besser umgesetzt erlebt habe, zwischen den Charakteren konnte ich keine richtige Chemie fühlen und die Geschichte hat nur wenig Eindruck bei mir hinterlassen. Schade! :-(