Gameshow: Das Versprechen von Glück - Runder Abschluss der Dilogie mit einigen Schockern

Heute möchte ich euch den zweiten und abschließenden Teil der Gameshow-Dilogie von Franzi Kopka vorstellen: Gameshow - Das Versprechen von Glück. Und darum geht es:



Achtung, enthält Spoiler für Band 1 - Gameshow: Der Preis der Gier!


"Aber... Aber die weiße Zone ist unsere ganze Motivation!" "Cass." Flannery fängt meinen verzweifelten Blick ein. "Um jemanden zu motivieren, musst du nicht jedes Versprechen halten. Sie müssen nur glauben, dass du es tust." 
Ein Schlag in die Magengrube, Übelkeit, Erkenntnis.
"Also, Cass, was sagst du? Wirst du mit uns gemeinsam für ein New London kämpfen, in dem jeder die Freiheit bekommt, die er verdient, oder möchtest du lieber vergessen?" (S. 24/25)

Auch wenn sie mittlerweile nicht mehr so den Markt schwemmen wie noch vor ein paar Jahren, freue ich mich immer noch über jede Dystopie, die herauskommt. Dieses Jahr hat es die "Gameshow"-Dilogie von Franzi Kopka geschafft, meine Aufmerksamkeit zu wecken. Und mir wirklich richtig spannende Lesestunden und einen krassen Gesellschaftsentwurf beschert, in dem die Menschen entweder ihr Geld in Wetten platzieren, oder wenn sie es sich nicht leisten können, an perfiden Spielen teilnehmen müssen, auf die eben jene anderen wetten. Mir hatte schon Teil 1 richtig gut gefallen, klar, dass ich mir da die Fortsetzung nicht entgehen lassen konnte. Und auch die hat mir wieder einige Schockmomente und einen runden Abschluss beschert.

Im ersten Teil haben wir miterlebt, wie es Cass nach ihrem gesellschaftlichen Absturz geschafft hat, sich ihren Platz in der Welt der Gamer zu erkämpfen. Doch als sie endlich so etwas wie Hoffnung verspürt, wird ihr die grausame Wahrheit offenbart: den Gamern, die die finale Gameshow gewinnen, winkt nicht der verheißungsvolle Eintritt in die weiße Zone, in der sie fortan in Frieden leben können, sondern der Tod! Schockiert aber entschlossen schließt sich Cass den Plänen von Flannery an, der vorhat, die grausamen Machenschaften der Gamemaster zu enthüllen und so das System zu stürzen. 

Auch Teil 2 war wieder super spannend und hat ein paar Momente enthalten, die mich richtig überrumpeln konnten und die ich nicht habe kommen sehen. Zu viel will ich euch gar nicht verraten um nicht zu spoilern, daher nur grob: nachdem Cass in der Erinnerung von Flannery gesehen hat, dass er selbst einst als Gewinner aus der Gameshow hervorging und auf der anschließenden Feier getötet werden sollte, enthüllt er ihr seinen Plan - so viele eingeweihte Gamer wie möglich in das Finale einschleusen, um der Bevölkerung von Neu-London zu zeigen, was die Gamemaster eigentlich mit den Gewinnern anstellen und so hoffentlich einen Umsturz zu bewirken. Und ausgerechnet Jax und Enzo, die Cass beide ans Herz gewachsen sind, sind die aussichtsreichsten Kandidaten für das tödliche Finale. Doch das ist nicht Cass einzige Sorge, denn auch der Streit mit Jax macht ihr zu schaffen, in den sie sich verliebt hat und den sie durch ihr Geheimnis, dass sie sich im Gegensatz zu ihm an ihre Vergangenheit erinnern kann, tief verletzt hat.      

Wie schon beim ersten Band konnte mich Franzi Kopka auch hier wieder von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln. Wie es sich für einen Abschlussband gehört, werden alle losen Enden aufgegriffen und alle Fragen beantwortet. So enthüllen sich uns durch Cass' manipuliertes Chip-Implantant nach und nach immer wieder Erinnerungen ihrer Mutter, die uns zeigen, was in der Vergangenheit passiert ist und einige brisante Geheimnisse über die Gamemaster aufdecken. Und wir erfahren auch, was mit Cass Vater geschehen ist, nachdem er sie im ersten Teil so schrecklich verraten hat. Das habe ich persönlich auch gebraucht, um es als runden Abschluss zu empfinden. Einziger Wermutstropfen: Ich hätte gern noch viel mehr über die anderen Charaktere erfahren, denn mit Jax, Enzo, Val (Val, boah, was für eine Charakterentwicklung!), Flannery und vielen weiteren waren hier so viele tolle Figuren dabei, die an sich alle ihre eigene Geschichte verdient hätten, deren Hintergrund aber oftmals nur angerissen wird. So hat sich die Geschichte zwar sehr zügig und gestrafft gelesen, aber trotzdem hätten es für meinen Geschmack noch etwas mehr Details sein können.

Insgesamt konnte mich die Gameshow-Dilogie aber echt überzeugen und ich bin jetzt schon gespannt, was Franzi Kopka uns in Zukunft für weitere Geschichten präsentiert. Und bis dahin kann ich euch ihre Dystopie-Dilogie nur empfehlen :-)

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