Habt ihr mal wieder Lust auf eine richtig fesselnde Jugenddystopie? Dann werft unbedingt einen Blick auf "Gameshow: Der Preis der Gier" von Franzi Kopka. Und darum geht es:
Gebundene Ausgabe | 432 Seiten | Sauerländer Verlag | ab 14 Jahren |
New London, 2126: Durch einen schockierenden Verrat landet die siebzehnjährige Cass von der privilegierten Purpur-Zone in der niedrigsten Klasse der Gesellschaft und muss fortan als Gamerin in teils tödlichen Wettkämpfen antreten. Um dem zu entkommen, bleibt ihr nur ein Ausweg: sie muss es bis in die finale Gameshow schaffen, wo man sich ein Ticket in die oberste Klasse erkämpfen kann - oder beim Versuch dabei stirbt. Unerwartet bekommt sie dabei Hilfe von Jax, einem aufstrebenden Star unter den Gamern. Doch ihre Geheimnisse voreinander sind nicht das einzige, was den zögerlichen Bund zwischen ihnen bedroht...
Ich liebe Dystopien, egal ob für Erwachsene oder ein jüngeres Publikum. Gameshow: Der Preis der Gier stand daher mit ganz oben auf meiner Lesewunschliste für 2023. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mir alles geboten, was ich mir von ihr erhofft habe: eine packende, hollywoodreife Handlung, ein so interessantes wie verstörendes Gesellschaftssystem und vielschichtige Protagonisten zum Mitfiebern.
Gameshow spielt in einer dystopischen Zukunftswelt. In New London hat sich ein Gesellschaftssystem etabliert, welches auf Wettspielen basiert: alle Menschen sind verpflichtet, regelmäßig Wetteinsätze bei mehr oder weniger gefährlichen Spielen zu tätigen, von Golf bis hin zu tödlichen Arenakämpfen. Je mehr Coins man dabei gewinnt, desto höher die gesellschaftliche Klasse und Privilegien. Menschen, die nicht genug Coins haben, um als Gambler zu leben, müssen zwangsweise als Gamer an ebenjenen Spielen teilnehmen. Die besonders ertragreichen Spiele sind jedoch die gefährlichsten und brutalsten, bei denen nicht alle überleben.
Protagonistin Cass lernt die Schattenseiten dieses Systems kennen, als sie nach einer riskanten Wette ihres Vermögens beraubt wird und so vom gehobenen Purpur-Status in die rote Zone verbannt wird und nun als Gamerin arbeiten muss. Doch sie hat Glück im Unglück: sie weckt das Interesse eines geheimen Clans, der sie bei sich aufnimmt und trainiert, damit sie überhaupt eine Chance hat, die Spiele zu überleben. Und gerät dort an Gamer Jax, der schon ihre Aufmerksamkeit erregt hat, als sie selbst noch Pflichtwetten abgeben musste. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell mehr, als beiden lieb ist. Denn Jax will es unbedingt bis an die Spitze schaffen und kann sich keine Ablenkungen durch Gefühle erlauben. Und Cass hütet ein gefährliches Geheimnis...
Mich hat dieses Gesellschaftssystem, welches sich rund um die Spiele dreht, etwas an das äußerst brutale Menschenjagd von Stephen King erinnert, denn auch dort müssen arme Menschen zur Unterhaltung in grausamen Spielen gegeneinander antreten. Franzi Kopka hat dieses Prinzip in ein eher jugendgeeignetes Gewand gehüllt und damit eine super spannende Geschichte erschaffen. Hier begegnet uns nicht nur Verrat und Gefahr, sondern auch Zusammenhalt und echte Freundschaft. Während Cass in den Spielen um ihr Leben kämpft, kommt sie schließlich einem großen Geheimnis auf die Schliche, welches nur eine Konsequenz offenlässt: Rebellion! Diese dürfte im Fokus des zweiten Teils stehen - Gameshow: Das Versprechen von Glück - welcher im Oktober erscheint. Mir hat der erste Band richtig gut gefallen, weshalb ich es kaum erwarten kann zu lesen, was Franzi Kopka in der Fortsetzung für uns bereithält. Der Herbst kann kommen :-)
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenich höre nur Gutes und war auch auf einer Lesung der Autorin zur LBM. Das Buch zog daraufhin bei mir ein. Gelesen habe ich es noch nicht, aber eher weil ich von einem fiesen Cliffhanger gehört habe und noch auf Band 2 warte.
Der Vergleich zu Stephen King ist mir neu, ich kenne "Menschenjagd" aber auch nicht. Schön, dass nicht nur Panem als Vergleich herangezogen wird.
Liebe Grüße
Tina