Heute habe ich wieder einen Jugendbuch-Tipp für euch: Vortex - Die Liebe, die den Anfang brachte von Anna Benning. Aber Achtung, dies ist die Rezension zu Band 3 der Trilogie. Wenn ihr die Vortex-Trilogie noch nicht kennt, schaut lieber hier bei Band 1 rein.
Gebundene Ausgabe | 530 Seiten | Fischer KJB Verlag | Band: 3 von 3 | Altersempfehlung: ab 12 Jahren |
Achtung, enthält Spoiler für Band 1 und 2 der Vortex-Trilogie!
"Was, wenn Gilbert tatsächlich einen Weg fand, dass wir Bale aufspürten? Wenn diese Wohnung in Neu London eine Bedeutung hatte - und wir dort auf ihn trafen? Was dann? Wenn ich bis dahin keine Vortexe würde erschaffen können, hätte ich Bale nichts entgegenzusetzen. Ohne sie war ich nichts, und ohne sie würde ich Bale nie wieder in die Arme schließen. Ich hatte ihn verloren, weil ich nicht schneller, nicht besser gewesen war. Und er musste den Preis dafür zahlen." (S. 137)
Nachdem Ellie bei ihrer letzten Flucht durch die Zeit unglaubliche Mengen Rift-Energie in sich aufgenommen hat, sind ihre Kräfte versiegt: sie kann keine Vortexe mehr herbeirufen - ein schwerer Nachteil für die Rebellen, die gegen Hawthorne und seine Armeen des Roten Sturms kämpfen. Doch während der Krieg tobt und Hawthorne seinem Ziel, den Urvortex zu zerstören, scheinbar immer näher kommt, hat Elaine nur ein Ziel: Bale zu finden und aus den Klauen von Varus Hawthorne zu retten, der ihn als Waffe gegen seine Feinde einsetzt...
Was für ein Abschluss! Seit ich den ersten Band der Vortex-Trilogie gelesen habe, war ich begeistert von der packenden Urban Fantasy Geschichte, die sich Anna Benning da ausgedacht hat. Hier haben Energiewirbel unsere Welt vollkommen verändert und Mensch und Tier mit den Naturelementen vermischt. Setting und Charaktere konnten mich von Anfang an in ihren Bann schlagen, weshalb ich mich auch immer sofort auf den nächsten Band der Trilogie stürzen musste. Nun habe ich den finalen Teil gelesen und kann euch diese tolle Jugend Fantasy-Trilogie im Gesamten betrachtet wirklich nur ans Herz legen!
Nachdem mich Anna Benning mit dem fiesen Cliffhanger am Ende von Band zwei ganz schön schockiert hat, musste ich mich natürlich sofort auf den abschließenden dritten Band stürzen. Und dieser beginnt gleich dramatisch: Ellie, Luka, Fagus und Susie begeben sich in Sao Paulo auf eine Rettungsmission, um eine Navigatorin aus der besetzten Stadt zu holen, und mischen sich unter die Vermengten, die den Sieg des Roten Sturms über das Kuratorium feiern. Und geraten dort natürlich ausgerechnet an Bale, der von Hawthorne kontrolliert wird und sich ihnen entgegenstellt. In letzter Sekunde gelingt ihnen die Flucht, doch Elaine ist tief bestürzt von der Brutalität, mit der Bale vorgeht. Wird es ihnen gelingen, ihn zu befreien? Während Elaine um ihren Liebsten bangt, spitzt sich der Konflikt zwischen Vermengten und Menschen immer weiter zu...
Erneut hat Anna Benning uns auf eine rasante Reise rund um die Welt und natürlich auch durch die Zeit mitgenommen und es war von der ersten Seite an super spannend. Denn man merkt, dass wir in großen Schritten aufs Finale zusteuern und endlich erfahren werden, ob es Elaine gelingt, den Urvortex als auch Bale zu retten - und auch sich selbst. Denn da ist ja immer noch Bales Prophezeiung, dass Elaine beim Versuch, den Urvortex zu beschützen, sterben wird...
Im letzten Teil erleben wir unsere liebgewonnenen Protagonisten in ungewohnten Rollen. So fällt Elaine nach dem Verlust ihrer Fähigkeit, selbst Vortexe zu erschaffen und sich so durch Zeit und Raum zu bewegen, in eine tiefes Loch, aus dem sie auch ihre Freunde nicht herausholen können. Dieses Gefühl der Ohnmacht, ausgerechnet jetzt wo ihre Freunde am meisten auf ihre Hilfe angewiesen sind, war richtig spürbar und ich habe sehr mit Elaine mitgelitten. Und Bale erleben wir diesmal als gnadenlosen Gegner, der scheinbar keine Erinerung an Ellie oder seine Freunde hat und ohne mit der Wimper zu zucken Leute in den Tod schickt - eine schockierende Erfahrung nicht nur für Elaine und ihre Freunde, sondern auch für mich.
Bale zu retten hat gefühlt sogar noch mehr Dringlichkeit gehabt als die Rettung des Urvortex und auch ich habe atemlos auf den Moment hingefiebert, an dem es Ellie hoffentlich gelingen würde, ihn zu befreien. Als wäre das noch nicht nervenaufreibend genug, hat es sich Anna Benning auch hier wieder nicht nehmen lassen, noch einen dramatischen Twist einzubauen, wie schon in den beiden Vorgängern. Aber darüber werde ich natürlich nichts weiter verraten ;-)
Das Finale fand ich dann doch sehr gelungen. Alle offenen Fragen werden beantwortet und die Geschichte so zu einem runden Abschluss gebracht, sodass ich das Buch zufrieden zuklappen konnte. Aber seid gewarnt: Nicht jeder unserer liebgewonnenen Charaktere überlebt das dramatische Finale!
Als Fazit bleibt mir nun nur noch zu sagen, dass ich euch diese einzigartige Fantasygeschichte wirklich nur empfehlen kann. Und liebe Anna Benning, bei deinem nächsten Buch bin ich definitiv wieder mit dabei!