The Lesson of Curses - Gelungener, wenn auch etwas zäher Auftakt der Dark Academy Geschichte

Heute möchte ich euch das erste Buch der Chronica Arcana-Trilogie von Laura Cardea vorstellen: The Lesson of Curses. Ob sich die Dark Academy-Geschichte lohnt, erfahrt ihr hier:


Mathea kann es kaum glauben: gerade ist sie noch im Wald und scheint einen schrecklichen Unfall zu haben, im nächsten Moment wacht sie im Krankenflügel einer Schule auf, wo sich ein Mädchen mit Hasenohren und ein Junge mit Feenflügeln um sie scharen - hat sie etwa eine Gehirnerschütterung? Auch Ellie erlebt ähnlich Traumatisches, als mitten auf der Prager Karlsbrücke plötzlich dunkle Schwaden aus ihr hervorbrechen und Chaos verursachen. Beide erfahren so, dass sie über magische Fähigkeiten verfügen und sie fortan an den zwei Prager Magieschulen unterrichtet werden müssen. Und auch wenn weder Mathea noch Ellie etwas damit nichts zu tun haben wollen, bleibt ihnen keine Wahl, wenn sie sich nicht vor dem arkanen Rat verantworten wollen...

Dark Academy ist DAS Trendgenre für 2023, und das spielt mir total in die Karten, denn ich liebe diese düsteren Fantasygeschichten rund um magische Wesen im Schulkontext. Im Auftakt der Trilogie von Laura Cardea kriegen wir es sogar mit gleich zwei Prager Magieschulen zu tun - die Univerzita Mystika a Magie, die sich dem rechten Pfad der Magie widmet, und der Academia Sinistra, an der die eher dunklen Künste gelehrt werden.  

Ich fand das Worldbuilding sehr spannend, mit den magischen Wesen aus aller Welt, die in Prag lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. Hier begegnen uns Dschinns, Dryaden, Gargoyles, Rusalkas, Warlocks und alle möglichen Feenarten von denen ich noch nie gehört habe :-D Wie es gelingt, alle mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen an Unterbringung und Nahrung in der Univerzita und Academia zu versorgen, fand ich richtig interessant. 

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Mathea und Ellie, zwei junge Frauen, die sich als sogenannte "Späterwachte" plötzlich mitten in einer vollkommen neuen Welt wiederfinden. Mathea hat mich sofort für sich begeistern können mit ihrer herrlich sarkastischen Art, mit der sie an der einfühlsamen, politisch korrekten und wettkampfvermeidenden Univerzita, in der sich alle lieb haben, völlig fehl am Platz wirkt :-D Sie ist eigentlich ehrgeizige Jura-Studentin, steht auf Geld und trägt am liebsten Schwarz, und verzweifelt fast an der mitfühlenden Art ihrer Mitstudies. Ellie ist quasi ihr komplettes Gegenteil - eher schüchtern und sensibel, sehr lieb, naturverbunden - und ausgerechnet sie landet an der Academia Sinistra, in der man sich seinen Schlafplatz erkämpfen muss und jeder den Konkurrenzkampf liebt. Hier trifft sie auf die mysteriösen Zwillinge Astra und Atlas, denen die ganze Akademie zu Füßen liegt und die schon bald sowohl in Ellies als auch Matheas Leben eine große Rolle spielen werden. 

Im ersten Teil lernen wir super viele Charaktere kennen, die alle auf ihre Art richtig spannend sind, wie Matheas Mitbewohnerin Ursula, die quirlige Meerfrau oder Bob, ein Feen-Junge, dessen Eltern ihm einen exotischen Vornamen geben wollten :-). Leider bleibt die Autorin aber hier doch sehr oberflächlich, richtig viel erfahren wir bisher nicht über sie, und auch die Zwillinge Astra und Atlas fand ich tatsächlich recht blass, dafür dass sie eine große Rolle als Love Interest bzw. schärfster Konkurrent einnehmen. Aber gut, der Fokus lag klar auf Mathea und Ellie und so hoffe ich, dass wir im nächsten Band noch etwas mehr über die Zwillinge erfahren. 

Die Handlung lässt sich eigentlich sehr knapp zusammenfassen: beide Schülerinnen müssen sich mit ihrem neuen Schulalltag anfreunden, lernen ihre Kräfte kennen und erleben den Konkurrenzkampf zwischen beiden Schulen mit. Bis sie herausfinden, dass Mathea verflucht wurde und sie zusammenarbeiten müssen, um den Fluch zu brechen. Besonders in der Mitte wurde die Handlung leider ziemlich zäh. Nachdem sie herausgefunden haben, dass Mathea verflucht ist, lief immer und immer wieder die gleiche Handlung ab: die Truppe verspricht, alles zu tun, um sie zu heilen, versammelt sich an einem Ort, wo sie ungestört zaubern können, versagt, ist demotiviert, fasst wieder Zuversicht, und es geht von vorne los. Hier hat mir die Abwechslung gefehlt, denn neben dem ganzen Fluchbrechen hätte noch so viel mehr spannendes an den Schulen passieren können. Stattdessen hat es sich sehr wiederholend gelesen. 

Zum Glück konnte die Autorin mich zum Ende hin aber nochmal richtig fesseln und trotz dieser kleinen Schwächen hat mir die Geschichte doch gefallen. Und so bin ich super gespannt, was wir alles im zweiten Band erleben werden, denn die Geheimnisse rund um Mathea und Ellie sind noch lange nicht gelüftet :-)

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