Heute möchte ich euch eine richtig packende Geschichte rund um einen Wettbewerb unter Dieben vorstellen: Thieves Gambit von Kayvion Lewis. Und darum geht es:
Gebundene Ausgabe | 416 Seiten | dtv Verlag | Übersetzung: Christa Prummer-Lehmair, Heide Horn |
Rosalyn Quest weiß, dass man niemandem außerhalb der Familie Quest trauen kann. Als jüngstes Mitglied der bekanntesten Diebesfamilie von Nordamerika wurde sie von früh auf trainiert, das Familiengeschäft fortzuführen und sich auf niemanden außerhalb der Familie zu verlassen. Doch die Sehnsucht nach Kontakten außerhalb ihrer Familie ist groß, weshalb sie auch nur zu neugierig wird, als sie über ihren geheimen Nachrichtenkanal eine Einladung zum Thieves Gambit erhält. Die Belohnung für den Sieg im Wettstreit der Diebe ist die Erfüllung eines Wunsches, egal wie groß. Doch das Gambit ist lebensgefährlich - nicht nur für Ross' Leben, sondern auch für ihr Herz...
War das spannend! Ich liebe ja solche Heist-Geschichten à la Oceans 11, und wenn das dann noch gepaart wird mit Rätseln, die zu knacken sind, dann kann man mich von den Seiten kaum noch losreißen :-) Und genau solch eine Mischung habe ich hier präsentiert bekommen. Rosalyns Wettstreit mit anderen Diebes-Nachwuchstalenten war unheimlich spannend und hat sich fast schon wie ein Hollywood-Film gelesen.
Mit 17 Jahren sollte Rosalyn eigentlich mit Dates, Freunden und Zukunftsträumen beschäftigt sein. Doch mit einer alles kontrollierenden Mutter bleiben ihr dafür keine Freiräume. Dabei sehnt sich Ross danach, aus ihrer Familie auszubrechen, eigene Entscheidungen über ihre Zukunft treffen zu können, Freunde zu finden. Und darum fasst sie einen waghalsigen Plan: beim nächsten Coup will sie sich absetzen und sich ihr eigenes Leben aufbauen. Doch ausgerechnet am Tag ihrer geplanten Flucht geht etwas schief und Ross sieht sich gezwungen, die mysteriöse Einladung zum Thieves' Gambit anzunehmen, die kurz zuvor in ihrem Postfach eingeflattert ist.
Und damit beginnt ein Abenteuer, welches Ross um die ganze Welt führt. Und ich bin ihr nur zu gerne gefolgt, denn von Anfang an war die Geschichte actionreich und packend erzählt. Nachdem sie die Einladung zum Gambit angenommen hat, wird sie betäubt und in ein Zimmer gesperrt, aus dem sie sich befreien muss - die erste Prüfung hat begonnen. Und man merkt sofort, dass Ross eine echt umfangreiche Ausbildung zur Diebin erhalten hat, denn die Schlösser stellen kaum eine Herausforderung für sie dar. Doch auch ihre Konkurrenz schläft nicht und Ross wird schnell klar, dass sie keine Skrupel haben darf, wenn sie dieses Spiel gewinnen will.
Obwohl man meinen könnte, dass sie mit dieser egoistischen Kampfhaltung nicht gerade sympathisch wirkt, mochte ich Ross doch sehr. Denn ihr Verhalten ist mehr als verständlich, immerhin wurde ihr von Kindheit an eingetrichtert, niemandem zu vertrauen und das eine Mal, wo sie sich mit einem Mädchen anfreunden wollte, hat diese sie verraten. Ausgerechnet diesem Mädchen begegnet sie natürlich beim Gambit wieder.
Doch obwohl sich Ross von Anfang an von allen absondert, kann sie doch nicht verhindern, dass ihr (und mir) ihre Mitstreiter mit jeder Wettkampfrunde mehr ans Herz wachsen und sie so in ihnen langsam genau das findet, wonach sie sich immer gesehnt hat - Freunde. Oder auch mehr, wenn man an Devroe denkt, attraktiver und charmanter Dieb aus England, der mit ihr flirtet, als gäbe es kein Morgen. Doch in einem Wettbewerb, wo jeder gegen jeden kennt, wem kann sie da schon wirklich vertrauen?
Ich hatte recht schnell einen Verdacht, in welche Richtung sich die Auflösung am Ende entwickeln könnte, und hab damit recht behalten. Gelangweilt habe ich mich dadurch aber nicht, sondern war trotzdem von Anfang bis Ende an die Seiten gefesselt und das Finale hat mich dann doch noch schockieren können. Und nun bleibt mir nichts mehr, als sehnsüchtig auf eine Fortsetzung zu warten, denn auch wenn die Geschichte des Gambits abgeschlossen ist, ist Rosalyn Quests Geschichte noch lange nicht zuende erzählt.