"Keime sind der Dreck, der Abschaum, wir halten das Leben auf. Keime, wie mein Partner Skar und ich, sind auf der Flucht vor anderem Leben, suchen nach der Endlichkeit unserer Phase - und der Tod klebt uns an den Fersen." (Pos. 174)
Zusammen mit ihrem Partner Skar versteckt sich Avery in der Anonymität der überfüllten Großstädte, immer auf der Flucht vor den Häschern. Denn sie sind Keime, Menschen im "unreinen" Anfangsstadium der Seele, denen die Schuld am endgültigen Sterben der alten Seelen gegeben wird. Zusammen versuchen sie, so lange unentdeckt zu bleiben, bis sie das nächste, sichere Stadium erreicht haben. Doch wie das geschieht, kann keiner genau sagen. Als Avery jedoch eine Vision aus ihrem vergangenen Leben hat, die sie in der Bibliothek von New York zeigt, weiß sie, dass sie dort hin muss. Aber können sie eine Reise riskieren, ohne unterwegs geschnappt zu werden?
Es ist eine sehr melancholische, traurige Welt, in die uns Julia Mayer da hineinversetzt. Eine Welt, die zwar unserer entspricht, in der jedoch ein anderes Gesellschaftskonzept herrscht. Hier durchläuft die menschliche Seele vier Lebensphasen, um anschließend wiedergeboren zu werden. Doch seit einiger Zeit erwachen die Seelen nicht wieder zum Leben - sie sterben endgültig!