Seltsame Überschrift, ich weiß. Aber ich wollte euch einfach kurz an meiner Verwirrung teilhaben lassen, die mich befiel, als ich dieses Buch hier entdeckt habe:
"Budo ist ein imaginärer Freund – kein leichter Job, ist er doch
ausgerechnet der imaginäre Freund von Max. Und der hat massenhaft
Probleme. Mit den Eltern, in der Schule und vor allem mit sich selbst.
Ein außergewöhnlicher Roman mit einem einzigartigen Erzähler, der uns
daran erinnert, was es heißt, ein Freund zu sein. Budo ist der beste
Freund, den sich der achtjährige Max vorstellen kann. Eben weil er sich
ihn nur vorstellt..." (Quelle: Amazon)
Hä, das kenne ich doch?! Das klingt original wie die Übersetzung von "Memoirs of an imaginary friend". Nur hieß der Autor doch Matthew Green? Hat da etwa jemand sein Buch geklaut?!?
Das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf schossen und natürlich habe ich mich sofort auf die Suche begeben. In diesem Artikel HIER fand ich schließlich die Lösung für mein Rätsel:
Matthew Green, als den ich ihn kennengelernt habe, gibt es eigentlich nicht. Tatsächlich hieß der gute Mann schon immer Matthew Dicks. Nur da "dick" im Englischen eine doch recht anstößige Bedeutung hat und der britische Verlag Little Brown UK befürchtet hatte, dass die Leser sich tatsächlich an dem Namen stören könnten, wurde Matthew gebeten, sich doch bitte einen anderen Nachnamen zu suchen. Nun ist die britische Ausgabe des Buches tatsächlich die einzige Ausgabe, die quasi von einem anderen Autor stammt.
Was haltet ihr davon? Ich finde Pseudonyme, die sich ein Autor selbst aussucht, um seine wahre Identität zu schützen, vollkommen okay. Aber sich vom Verlag vorschreiben zu lassen, wie man sich nennen soll, das geht zu weit, wie ich finde.
Davon mal abgesehen möchte ich euch dieses Buch sehr ans Herz legen. Es war eines meiner Highlights im letzten Jahr und wer vor der englischen Version zurückgeschreckt ist, findet hier nun endlich auch die deutsche Ausgabe :-)