Empire of Sins and Souls: Das verratene Herz - Interessanter Auftakt, der aber noch viele Fragen offen lässt

Heute möchte ich euch den ersten Teil der Empire of Sins and Souls-Trilogie von Beril Kehribar vorstellen. Und darum geht es: 

Broschierte Ausgabe | 400 Seiten | Droemer Knaur | Teil 1 von 3 | ab 18 Jahre

Willkommen im Vorhof der Hölle.
Das hier war Xanthia. All die Geschichten waren wahr. Wo sonst fiel rotes Mondlicht durch die Fenster, tropfte Blut von kahlen Ästen, stand ein fremdartiges Wesen im Gewand eines Mannes an meinem Bett? (S. 69)


Zoé führt wahrlich kein leichtes Leben. Nachdem ihre Mutter krank geworden ist, ist es an ihr, genug Geld für ihr Überleben zu verdienen. Als Prostituierte zählt sie die Tage, bis sie endlich genug Geld gespart hat, um mit ihrer Mutter in eine andere Stadt zu ziehen und ein besseres Leben zu beginnen. Doch es soll anders kommen: nachdem sie einen gewalttätigen Freier erstechen musste, wird Zoé hingerichtet - und erwacht in Xanthia, die letzte Station vor der Hölle. Zwischen blutrünstigen Monstern und ihren eigenen Schuldgefühlen gefangen, bleibt Zoé nur eine Wahl: sie muss sich auf den Pakt einlassen, den ihr Graf Alexei vorschlägt - drei Relikte muss sie ihm stehlen, dann darf sie zurück auf die Erde. Doch sie hat nicht mit den Gefühlen gerechnet, die der Graf in ihr auslöst...

Kennt ihr die Autorin Beril Kehribar schon? Mir war sie bisher kein Name, aber die Handlung ihres Trilogieauftaktes "Empire of Sins and Souls: Das verratene Herz" versprach eine richtig gute Fantasysgeschichte mit Gothic-Vibes, daher musste ich es einfach probieren. Und auch wenn mich der Auftakt nicht vollends überzeugen konnte, hat die Autorin hier doch eine düster-faszinierende Welt erschaffen, über die ich auf jeden Fall mehr erfahren will.    

Als wäre ihr Leben nicht schon die Hölle auf Erden gewesen, landet Zoé nach ihrer Hinrichtung für den Mord an einem Freier in einer Vorstufe der Hölle - in Xanthia, eine düstere Welt bevölkert von Sündern und Xathyr, menschenähnlichen Wesen, die sich vom Blut der Sünder ernähren. Hier erwacht Zoé nach ihrem Tod ausgerechnet im luxuriösen Palast des Grafen Alexei, dem Herrscher von Xanthia, der ihr einen Ausweg aus der Hölle aufzeigt: wenn sie drei Relikte für ihn findet, darf sie zurück auf die Erde. Doch so attraktiv Alexei auch ist, so mysteriös sind auch seine Motive. Warum braucht er ausgerechnet Zoés Hilfe? Und woher kommt diese merkwürdige Anziehungskraft zwischen ihnen? 

Lasst euch vom romantisch-düsteren Cover nicht täuschen! Diese Geschichte mag zwar auch Romantik und eine aufblühende Liebesgeschichte enthalten, thematisiert aber auch Tod, Gewalt, Prostitution und einiges mehr und richtet sich somit klar an eine erwachsene Zielgruppe. Nicht umsonst spielt die Geschichte in einer Umgebung, in der Sünder bestraft werden. Xanthia selbst als Schauplatz, aber auch einige der Charaktere, denen Zoé hier begegnet, blieben für mich noch etwas undurchsichtig und einiges wurde bisher nur angeteasert und hoffentlich im zweiten Band weiter aufgeklärt. 

Zoé hat mich mit ihrem Schicksal und ihrem Charakter sofort für sich einnehmen können. Sie ist eine starke, aber traumatisierte junge Frau, die sich aufopfert, um für ihre kranke Mutter da zu sein, und einiges an Schuld mit sich rumträgt. Lediglich mit ihren Gefühlen für den Grafen habe ich etwas gehadert - gerade wenn man ihren Hintergrund berücksichtigt, fand ich, dass sie sich recht schnell auf ihn einlässt. Was an sich nicht schlimm wäre, wenn mir Graf Alexei nicht so undurchsichtig erschienen wäre. Ihm gegenüber hatte ich richtig ambivalente Gefühle, denn er hat sich so widersprüchlich verhalten, dass ich mir nicht sicher war, ob Zoé ihn wirklich interessiert oder er sie nur für seine Zwecke ausnutzen will. Wer weiß, ob sich nicht der Antagonist des Grafen, der hier auch eingeführt wird, demnächst als eigentliches Love Interest herausstellt :-D Schon im Vorwort kündigt Beril Kehribar an, dass sich die Liebesgeschichte erst noch entfalten wird. Insofern werde ich einfach geduldig sein und sehen, in welche Richtung sich Zoés Gefühle entwickeln werden.

Trotz der gemischten Gefühle, mit denen mich das Buch zurücklässt, bin ich doch neugierig genug geworden, dass ich die Geschichte weiter verfolgen möchte, denn Zoés Geschichte hat auf jeden Fall einiges an Potenzial.

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