Heute möchte ich euch eine Liebesgeschichte aus der Feder von Rebecca Yarros vorstellen: Alles, was ich geben kann. Und darum geht es:
Broschierte Ausgabe | 576 Seiten | dtv Verlag | Übersetzung: Michelle Landau |
Rebecca Yarros kennen die meisten vermutlich durch ihre Fourth Wing-Reihe. Aber auch abseits des Fantasy-Genres schreibt sie wunderbare Bücher, hier vornehmlich Liebesgeschichten mit sehr viel Drama und Herzschmerz. Und genau diese Mischung bekommt man auch bei "Alles, was ich geben kann". Aber Achtung, für dieses Buch braucht ihr einen ganzen Berg Taschentücher, kein Witz!
Die Geschichte beginnt mit dem Briefwechsel zwischen einem Soldaten und einer Zivilistin. Beckett ist Mitglied einer Spezialeinheit und ist anfangs gar nicht begeistert, als sein bester Freund und Kamerad Ryan seine Schwester Ella dazu bringt, auch ihm regelmäßig Briefe zu schreiben. Doch mit jeder Zeile, die ihm die alleinerziehende Mutter über ihren Alltag, ihre Kinder und ihr Leben in der Kleinstadt Telluride erzählt, wächst sie ihm mehr ans Herz. Als Ryan im Einsatz stirbt, hinterlässt er Beckett nur einen Wunsch: er soll nach Telluride gehen, und sich um seine Schwester und seine Familie kümmern. Doch Ella darf nie erfahren, wem sie da tatsächlich geschrieben hat...
Wie schon in ihrem Roman "Weil ich an dich glaube" geht es auch hier um einen Soldaten, der in einer Kleinstadt lernen muss, wie man überhaupt ein normales Leben als Zivilist führt. In Telluride wird er mitten hineingezogen und das mehr als turbulente Leben von Ella, die jung Mutter von Zwillingen geworden ist und diese in ihrem abgeschiedenen Bed & Breakfast Hotel allein aufzieht. Dank der Briefe, die ihm Ella unbekannterweise geschrieben hat, weiß er mehr über ihr Leben, als ihr lieb sein dürfte: er weiß von ihrer gescheiterten Ehe, von der Krebserkrankung ihrer Tochter Maisie, dem finanziellen Druck ein Hotel zu führen und von ihrer Einsamkeit. Doch all das darf er Ella nicht wissen lassen.
Die Geschichte hat mich emotional total mitgerissen und mir romantische, leidenschaftliche aber auch leidensvolle Lesestunden beschert. Denn neben der Liebesgeschichte, die sich zwischen Beckett und Ella entwickelt, geht es auch ganz viel um ihre Familie und ich habe mich richtig in die Charaktere und das Setting verliebt. Als Mama ging mir diese Geschichte sehr nahe, denn Ellas Tochter Maisie ist schwer krank und ihre Chancen, den Krebs zu besiegen, werden als sehr gering eingeschätzt. Allein das hat mich schon oft zum Weinen gebracht während des Lesens.
Die sich entwickelnde Liebesgeschichte hat mir aber ebenso Herzschmerz bereitet, denn Beckett fühlt sich schuldig für den Tod von Ellas Bruder, den er im Einsatz nicht retten konnte. Für Ella haben ihre Kinder Vorrang und es fällt ihr schwer, Beckett zu vertrauen und in ihr Leben und das ihrer Kinder zu lassen. Natürlich können sie der Anziehungskraft trotzdem nicht lange widerstehen und wie man es von Rebecca Yarros gewohnt ist, gab es die eine oder andere leidenschaftliche Szene ;-)
Aufgrund der Krankheitsthematik und auch Becketts Kriegstrauma braucht man für dieses Buch definitiv starke Nerven und viele Taschentücher, denn die Geschichte bricht euch das Herz, und das nicht nur einmal, setzt es aber auch wieder zusammen. Am Ende gab es nochmal einen Twist, der für mich dann doch zu viel war und am liebsten hätte ich das Buch kurz an die Wand geschmissen - konnte ich aber nicht, weil ich so sehr weinen musste. Diesen Twist hätte sich die Autorin in meinen Augen sparen können, denn das Buch steckt bereits sooo voller Drama, Herzschmerz und Liebe, dass es am Ende einfach zu viel war.
Trotzdem war es erneut ein wunderbares Buch, und wer auf dramatische, emotionale Liebesgeschichten steht, darf "Alles, was ich geben kann" auf keinen Fall verpassen.
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