Zweilicht - Zwei Lieben, zwei Welten

"Du bist in Gefahr", wisperte sie mit erstickter Stimme. "Wenn du hierbleibst, verlierst du mich für immer. Verlass sie, sag ihr nicht, dass du sie liebst...". Ihre verzweifelte Stimme verhallte. Beim nächsten Blinzeln war sie unsichtbar geworden.

Jay ist erst seit ein paar Wochen Austauschschüler in Amerika, fernab von seiner Heimat Berlin und seiner Mutter, doch schon hat es ihm die schöne Madison aus seiner Klasse angetan. Madison mit den dunklen Indianeraugen, die ihm bedauerlicherweise kaum Beachtung schenkt. Doch gerade als er langsam zu ihr durchdringt und sich eine zarte Beziehung zwischen den beiden anbahnt, fängt Jay an, an seinem Verstand zu zweifeln. Denn in den Straßen von New York begegnet ihm immer wieder ein geheimnisvolles Mädchen namens Ivy, welches scheinbar niemand außer ihm wahrnehmen kann. Wie ein Geist taucht sie auf und genauso unauffällig verschwindet sie auch wieder. Und sie ist alles andere als begeistert von seinen Gefühlen für Madison.

Jay ist hin- und hergerissen, zwischen Madison und der mysteriösen Ivy, der Realität und  der Fantasywelt, die ihm Ivy nach und nach offenbart. Was er nicht ahnt: seine Welt ist in großer Gefahr…

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Diese Rezension wird ein wenig kürzer ausfallen als sonst, denn bei diesem Buch kann es tatsächlich zu sehr spoilern, wenn zu viel erzählt wird. Daher hier in aller Kürze:

Nina Blazon’s Name scheint ein Garant für wundervolle Geschichten voller Romantik und Fantasy zu sein. So hat sie es auch mit „Zweilicht“ wieder geschafft, nicht nur eine, sondern gleich zwei faszinierende Welten zu erschaffen, zwischen denen Jay hin- und hergerissen ist: der Realität und der Fantasiewelt, die nur in Jays Kopf existiert. Als Erzähler wurde diesmal ein männlicher Protagonist gewählt, was für mich im Genre Romantasy doch recht neu war. Vielleicht liegt es an der männlichen Perspektive, aber dieses Buch hier ist nicht so voller schnörkeliger Sätze  und schwülstigen Liebesbekundungen, wie man es vielleicht sonst von Blazon gewöhnt ist. Ich fand die eher zurückhaltende Romantik jedoch sehr angemessen.

Allerdings konnte mich die Geschichte am Anfang noch nicht so fesseln, dazu plätscherte sie zu sehr vor sich hin. Jay versucht sich mit Madison anzufreunden, sie zu einem Date zu überreden, trifft auf Ivy und ist sich nicht ganz im Klaren darüber, für wen er sich eigentlich mehr interessiert. Schön und gut, aber wirklich spannend war das nicht. Bis zur Hälfte fand ich das Buch also nur ganz nett, nicht sonderlich berauschend. 
Aber dann!!! Dann kam plötzlich eine völlig überraschende, alles in Frage stellende Wendung, bei der alles auf den Kopf gestellt wird, woran man bisher geglaubt hat. Und ab da wurde die Geschichte echt faszinierend! Leider kann bzw. will ich euch nicht mehr darüber verraten, denn das würde die Spannung wirklich zerstören. Fakt ist, Jay wird in Ivys Welt hineingezogen, und die ist vollkommen anders, als man als Leser erwartet hat.

Leider schwächelte die Auflösung der Geschichte wiederum etwas und konnte mit der dramatischen Wende aus dem mittleren Teil nicht mithalten. Trotzdem hat mir das Buch insgesamt wieder sehr gut gefallen; Nina Blazon versteht ihr Werk halt einfach. Alle Unklarheiten oder unlogisch erscheinende Dinge zu Beginn des Buches klären sich auf und auch Ivy und Madison, deren sonderliches Verhalten mir anfangs auf die Nerven ging, werden mit der Zeit sympathischer und man fiebert mit, für welche Seite sich Jay entscheiden wird. "Zweilicht" kann ich Romantasy-Fans nur wärmstens ans Herz legen!

Zweilicht - Nina Blazon
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: cbt (29. August 2011)
ISBN-10: 357016117X
Preis: 18,99 Euro

Willis Fazit:



Du willst wissen, wie es ausgeht? Hier wird das Ende verraten (zum Lesen markieren):
Es stellt sich heraus, dass Ivy kein Geist ist, sondern Jay’s Welt seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. Madison dagegen ist in Wirklichkeit ein Fuchs und dient dem Verschlinger Wendigo, der alles Leben auslöscht. Ivy und Jay können seine eisige Gestalt jedoch zum Schmelzen bringen und bleiben glücklich in den Ruinen von New York. Von nun an müssen sich die übrigen Menschen nicht mehr im Winter verstecken.

5 Kommentare:

  1. Hallo Friedelchen,

    schöne Rezension hast du da geschrieben. Ich glaube du bist die Erste, die etwas an diesem Buch zu bekriteln hatte (aber wenns gerechtfertigt ist...). ;-)

    LG
    Sabine

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  2. Toll geschriebene Rezension und wundervoller Blog, ich habe mich gleich zu deinen anderen Lesern gesellen müssen. :)
    Ich überlege mir schon länger "Zweilicht" zu lesen und ich denke nach deiner Rezension werde ich das wohl auch bald tun.

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  3. Hey,
    ich habe gezielt nach einer Rezension zu diesem Buch gesucht, da ich es auf meinem SuB habe und bin hier her gestoßen. ;)
    Du hast ein echt schönes Design. Besonders dein Header gefällt mir.
    Alles Liebe Niz von bookmoiselles.blogspot.com

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    1. Hi Niz, danke das freut mich, ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Rezi helfen.

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