Finding Sky - Erwartungen nicht zu hoch schrauben!


Innerlich aufgewühlt schickte ich den Gedanken einem Impuls folgend in dieselbe Richtung, aus der ich seine Stimme vernommen hatte. Es war, als hätte ich ihm einen Knüppel über den Schädel gehauen. Zed fuhr blitzschnell herum und glotzte mich an - ob entsetzt oder erstaunt, vermochte ich nicht zu sagen. Er hatte mich doch nicht etwa gehört?

 
Sky ist nicht begeistert, als ihre Adoptiveltern mit ihr von England nach Colorado ziehen. Doch wider Erwarten wird sie freundlich von ihren  neuen Mitschülern aufgenommen. Von allen, bis auf einen: Zed Benedict, der Bad Boy der Schule, macht keinen Hehl aus seiner Abneigung für Sky. Doch eines Tages hört sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf - und er versteht ihre gedachte Antwort! Zed ist davon überzeugt: Sky ist sein Seelenspiegel und wie er selbst ein Savant, ein Mensch mit außergewöhnlichen Kräften...



                                                              Meine Meinung                                                             

Es beginnt alles ganz klischeemäßig. Unschuldiges junges Mädchen kommt an neue Schule, trifft dort auf den Bad Boy, in den jedes Mädchen verknallt ist und zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Mädchen findet heraus, dass Junge über übermenschliche Kräfte verfügt und verliebt sich in ihn. Junge offenbart ihr, dass sie auch solche Kräfte besitzt und sie seine einzig wahre Liebe ist. So weit, so mittelmäßig.

"Finding Sky" drohte lange Zeit, wieder einmal nur ein durchschnittliches Fantasybuch für romantische Mädchen zu werden, doch nach der Hälfte wurde es tatsächlich endlich spannend und anders. Und letztlich konnte mich das Buch sogar so weit überzeugen, dass ich nun gerne auch den Nachfolger lesen möchte. Und das hätte ich nach den ersten 200 Seiten echt nicht gedacht!

Bei Sky weiß man von Anfang an, dass sie ein Geheimnis hat. Mit 6 Jahren wurde sie auf einer Raststätte ausgesetzt, an ihre Kindheit davor hat sie kaum Erinnerungen außer an Schläge und Misshandlungen. Vielleicht haben ihre Eltern sie wegen ihrer seltsamen Fähigkeit verstoßen, die Gefühle von Menschen als Farbschein um sie herum zu sehen? Sky weiß es nicht. Sie weiß nur, dass sie schon zu oft verletzt wurde, um anderen Menschen richtig zu vertrauen. Als Zed ihr schließlich offenbart, dass sie ein Savant mit außergewöhnlichen Kräften ist und sein Seelenspiegel, quasi seine vom Universum vorherbestimmte Partnerin, ist sie natürlich misstrauisch. Ist das nur eine Masche von Zed, um sie rumzukriegen?

Während Sky durch ihre mysteriöse Vergangenheit doch recht interessant war, war Zed besonders am Anfang als Charakter recht wenig ausgearbeitet. Immer wieder wurde er von allen als Bad Boy beschrieben, aber abgesehen davon, dass er manchmal halt ein bisschen schlechte Laune hat und Motorrad fährt, war er gar nicht so böse, wie Joss Stirling es krampfhaft versucht, dem Leser zu verdeutlichen. Und als er erst entdeckt, dass Sky sein Seelenspiegel ist, wird Zed plötzlich so handzahm und anhänglich, dass er schon fast langweilig war. Nun ja. :-/

Was die Geschichte dann doch noch vor der Mittelmäßigkeit gerettet hat, war, dass die Fähigkeiten der Savants mehr in den Vordergrund rückten. In Zeds Familie sind allesamt Savants und haben verschiedene coole mentale Fähigkeiten. Doch damit macht man sich natürlich auch einige Feinde und die rücken ab der Hälfte des Buches gegen Sky und die Benedicts vor. Endlich kam Leben in die Bude und ich habe die Seiten tatsächlich verschlungen! Ich hoffe wirklich, dass in den weiteren Büchern mehr über die Welt der Savants erzählt wird, denn hier stand leider lange Zeit die Liebesgeschichte zwischen Zed und Sky im Vordergrund und die Hintergründe sind etwas auf der Strecke geblieben. Aber ich verspreche mit viel vom Nachfolger "Stealing Phoenix".

Mein Fazit: wer nach romantischer Unterhaltung sucht und sich nicht von der etwas lahmen ersten Hälfte entmutigen lässt, wird mit "Finding Sky" einige schöne Lesestunden genießen können, sofern man seine Erwartungen nicht zu hoch schraubt.

Finding Sky - Joss Stirling
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Mai 2012)
ISBN-10: 3423760478
Preis: 16,95 Euro

Willis Fazit: 




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4 Kommentare:

  1. Ich habe es hier auch liegen und bis jetzt fand ich es ok, aber es gibt echt viele, die sagen, dass es bis zum ende sehr öde ist! :s *hmpf* Naja, ich hab ja erst ein paar Seiten. Mal gucken! *kicher*

    Dein Blog ist super coool, habe ihn durch die FB Seite gefunden! ;)

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  2. das mit zed hat mich auch etwas genervt.. :/
    schöne rezension :)

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  3. Also wir fanden das Buch sehr gut... Aber deine Rezi ist toll geworden auch wenn wir es was besser fanden :-)

    LG
    Phil und Charly

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  4. Kann dich verstehen... Mit hat auch etwas gefehlt.
    Genauso wie bei 'dem letzten Zeichen'. Es war gut, vor allem zum Ende hin, aber der Anfang... Brrrrr ;-)
    Bin gespannt, wie es dir gefallen wird.

    Glg

    Steffi

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