ÖDLAND: Der Keller - Ein Schmankerl für Endzeit-Liebhaber

"Hagen war so müde und schwach wie seit Jahren nicht mehr. Wie lang würde er dieses Leben noch führen können? Morgen bereits könnte alles vorbei sein."

Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Nach dem Weltuntergang blieben nur Ruinen, Staub und Gewalt zurück. In diesem Ödland haben sich die verbliebenen Menschen in Gruppen zusammengeschlossen, manche barbarisch und verwildert, manche verzweifelt bemüht, den Eindruck von Zivilisiertheit aufrechtzuerhalten. Während Mega mit ihren Leuten versucht, sich in einem alten Keller vom Rest der Welt abzuschotten, wird der mysteriöse Hagen von den Einwohnern eines Moorgebiets gefangengenommen. Doch sie ahnen nicht, dass sie sich damit einen Wolf im Schafspelz geangelt haben, der nun genau dort ist, wo er hin wollte...


                                                            Meine Meinung                                                            

Dystopien und Weltuntergangsszenarien haben mich schon immer fasziniert. Was passiert mit den Menschen, wenn die Zivilisation zusammenbricht? Wenn Nahrung, Kleidung und aller Luxus, an den wir uns gewöhnt haben, plötzlich nicht mehr da ist? Mit diesem Gedankenspiel beschäftigt sich der "Darkside Park"-Autor Christoph Zachariae in seiner Ödland-Reihe, mit der Liebhaber des Genres eine echte Perle unter den Endzeit-Romanen finden werden. Ich jedenfalls war sehr angetan vom ersten Ödland-Teil.

Wobei ich zugeben muss, dass es eine Weile gedauert hat, bis mich die Geschichte richtig packen konnte. Aber dann hat sie mich nicht mehr losgelassen. Diese Startschwierigkeiten führe ich vor allem auf die zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven zurück, die sich Kapitel für Kapitel abwechseln und die auf unterschiedlichen Zeitebenen ablaufen, was am Anfang etwas verwirrend war. Während Hagen einer rothaarigen Frau in ein Moorgebiet folgt und von den dort lebenden Einwohnern gefangengenommen wird, erfahren wir im weiteren Verlauf, wie eben jene Frau - Mega - im Keller einer ehemaligen Universität aufwächst.

Mega ist ein absolutes Mysterium. Im Alter von 6 Jahren taucht das Mädchen mit der Stern-Tätowierung im Gesicht vor der Kellertür auf. Wie sie alleine im Ödland überleben konnte, ist unklar. Zuerst halten die Kellerbewohner es für eine Falle, nehmen Mega aber schließlich trotzdem auf. Das Leben im Keller ist entbehrungsreich; stets müssen die Bewohner leise sein, Licht gibt es kaum und nach draußen gehen ist strengstens verboten. Doch gerade danach sehnt sich Mega immer wieder.
Nicht minder mysteriös ist Hagen, ein kampferprobter und skrupelloser Mann, der eine Horde wilder Männer anführt. Welche Ziele er verfolgt, erfährt man, zumindest in diesem Teil, noch nicht. Aber scheinbar verbindet ihn irgendetwas mit Mega...

Der Autor hat mit den beiden Hauptprotagonisten sehr spannende Erzählperspektiven gewählt, denn er lässt auch den Antihelden zu Wort kommen, für den man aber auch wirklich keinerlei Sympathie empfinden kann. Doch trotzdem haben mich gerade Hagens Abschnitte am meisten gefesselt - wohl auch, weil sie am Schockierendsten und am Nervenzerreißendsten waren. Das ganze Buch verströmt eine staubige und rohe Atmosphäre und es geht sehr brutal und vereinzelt auch echt eklig zu. Die Geschichte ist eher nur für "härtere" Leser geeignet, die sich nicht an Schmutz, roher Gewalt und einem düster-bedrückenden Erzählton in Büchern stören. Um zu überleben, tun die Menschen hier fast alles - Angriff ist die beste Verteidigung und wer zögert, stirbt. Im Ödland hausen die Menschen wie Wilde, die von ihren Opfern nicht viel mehr als abgeknabberte Skelette übrig lassen. Wer sich an solchen Beschreibungen nicht stört, dem kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen.

Aber Achtung, Teil 1 endet unerwartet abrupt, sodass der Griff zu Teil 2 fast schon ein Zwang ist :-) Ich jedenfalls werde mir die Fortsetzung - "Das Versteck im Moor" - nicht entgehen lassen, denn Megas und Hagens Abenteuer verspricht, noch richtig spannend zu werden.

ÖDLAND: Der Keller - Christoph Zachariae
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 473 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 257 Seiten
Verlag: Lucid Dreams; Auflage: 2 (16. Dezember 2013)


Willis Fazit:




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6 Kommentare:

  1. Hm, hört sich spannend an, aber ich mag diese Stories mit den Fortsetzungsromanen nicht sonderlich - lieber eine in sich abgeschlossene Geschichte. Vielleicht sollte ich es mir aber einmal merken.
    Lieben Gruß
    Björn :)

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    1. Hi Björn, dann verzichte lieber auf Bücher aus dem Jugendgenre, jedes zweite Buch scheint da ein Fortsetzungsroman zu sein :-P

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  2. Ja mich spricht es auch sehr an, aber ich hab derzeit genug angefangene Reihen. Auf den Merkzettel hab ich es mir trotzdem mal gepackt;) Und gibt es das bisher nur als eBook oder stelle ich mich grad doof beim Suchen an!?

    Liebe Grüße,
    Eli

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    1. Hi Eli, ich glaube, die Geschichte gibt es tatsächlich nur als Ebook.

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  3. Guten Morgen :)

    Ohja Hagens Kapitel waren teilweise richtig übel....da musste ich schon viel schlucken :D Freue mich schon auf den zweiten Teil, den ich aber erst nach einer kurzen Verschnaufpause lesen werde... *g*

    LG Steffi

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    1. Hi Steffi, so geht es mir auch, vor Band 2 braucht man schon eine Verschnaufpause :-)

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