Endlich die Schule und das restriktive Elternhaus hinter sich lassen, nichts wünscht sich Vic mehr, die sich seit dem Tod ihrer Mutter eh lieber zu ihrer Tante flüchtet, als Zeit mit ihrem gefühlskalten Vater zu verbringen. Da begegnet ihr Rafael, der zwar schon lange ihr Klassenkamerad ist, aber nie wirklich etwas mit ihr zu tun hatte. Mit seinem warmen Blick lässt er sie all ihre Probleme vergessen.
Doch seit sie ihn näher kennengelernt hat, fühlt sich Vic plötzlich ständig verfolgt, wohin sie auch geht. Und die grausamen Morde an jungen Frauen, die Glasgow seit einer Weile in Schrecken versetzen, helfen auch nicht dabei, ihr ungutes Gefühl zu vertreiben. Wird sie wirklich verfolgt? Oder ist das alles nur Einbildung?
Meine Meinung
Ja, ich gebe es zu, bei diesem Buch hat mich zuerst einmal natürlich das schicke Cover angelockt; obwohl ich aus Erfahrung sagen kann, dass es in Glasgow meist zu kalt ist, als dass man barfuß im Regen stehen möchte :-D. Aber glücklicherweise ist das Cover nicht das einzig Schöne an Martina Riemers Erstlingswerk. Mit der Mischung aus Liebesgeschichte und Thriller ist ihr nämlich ein schönes Debüt gelungen, welches für mich zwar kleinere Schwächen hatte, mich aber trotzdem gut unterhalten hat.
Es ist nicht gerade Liebe auf den ersten Blick, als sich Vic und Rafael nach Jahren zum ersten Mal seit Jahren wiederbegegnen. Und doch fliegen sofort die Funken und beide können einfach nicht voneinander loskommen, als sie sich erst in der Schule und dann auch im Privaten plötzlich überall über den Weg laufen. Dabei haben sie auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam: Während Vics Vater sehr wohlhabend ist, ist Rafael der Sohn ihrer Haushälterin, was vielleicht der Grund ist, warum die beiden in der Schule nie wirklich miteinander zu tun hatten, obwohl sie im selben Jahrgang sind. Doch das hält beide natürlich nicht davon ab, sich zu verlieben. Doch nicht nur Rafael bringt ihr Herz zum Rasen. Denn seit Kurzem kann Vic einfach das Gefühl nicht loswerden, dass sie verfolgt wird...
Martina Riemers Debüt glänzt mit einer gut durchdachten Story und sympathischen, wenn auch vereinzelt etwas klischeehaften Charakteren. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Vic und Rafael fand ich gut gelungen und ich habe gespannt und auch belustigt mitverfolgt, wie sie sich ineinander verlieben und sich den einen oder anderen Schlagabtausch liefern. Und auch die Thriller-Elemente haben mich an das Buch gefesselt und mich fleißig spekulieren lassen.
Was mich beim Lesen jedoch gestört hat, war, dass ich leider ausgerechnet zur Hauptprotagonistin Vic keine wirkliche Beziehung herstellen konnte, weil ich ihre Reaktionen auf Ereignisse manchmal einfach etwas unglaubwürdig fand. Bestes Beispiel: Mehrere Frauen wurden bereits in Glasgow ermordet, Vic selbst fühlt sich ständig verfolgt. Und als sie dann tatsächlich überfallen wird, hat sie danach erstmal nichts besseres zu tun, als mitten auf der Straße hemmungslos mit Rafael rumzumachen! Polizei verständigen? Den Täter verfolgen? Ach quatsch, wieso eigentlich?
Ich kann ja nachvollziehen, dass dieses heftige emotionale Ereigsnis einen Gefühlssturm und so eine "Ich habe überlebt!"-Euphorie auslöst. Aber hier ist mir ihr Verhalten doch ziemlich aufgestoßen und ab diesem Punkt konnte ich Vic nicht mehr so ernst nehmen, wie ich es gern getan hätte.
Schade fand ich auch, dass die "Bösen" von Anfang an ziemlich offensichtlich waren und auch nur diese eine Facette hatten. Hier wäre meiner Meinung nach noch mehr drin gewesen.
Was mich beim Lesen jedoch gestört hat, war, dass ich leider ausgerechnet zur Hauptprotagonistin Vic keine wirkliche Beziehung herstellen konnte, weil ich ihre Reaktionen auf Ereignisse manchmal einfach etwas unglaubwürdig fand. Bestes Beispiel: Mehrere Frauen wurden bereits in Glasgow ermordet, Vic selbst fühlt sich ständig verfolgt. Und als sie dann tatsächlich überfallen wird, hat sie danach erstmal nichts besseres zu tun, als mitten auf der Straße hemmungslos mit Rafael rumzumachen! Polizei verständigen? Den Täter verfolgen? Ach quatsch, wieso eigentlich?
Ich kann ja nachvollziehen, dass dieses heftige emotionale Ereigsnis einen Gefühlssturm und so eine "Ich habe überlebt!"-Euphorie auslöst. Aber hier ist mir ihr Verhalten doch ziemlich aufgestoßen und ab diesem Punkt konnte ich Vic nicht mehr so ernst nehmen, wie ich es gern getan hätte.
Schade fand ich auch, dass die "Bösen" von Anfang an ziemlich offensichtlich waren und auch nur diese eine Facette hatten. Hier wäre meiner Meinung nach noch mehr drin gewesen.
Das war aber auch mein größter Kritikpunkt an einer sonst gut gelungenen Geschichte. "Glasgow Rain" liest sich durchweg spannend und konnte mich an die Seiten fesseln, auch wenn ich den Plot schon ziemlich früh erahnen konnte. Aber als Leser ist man ja meist eh schlauer als die Protagonisten. Oder denkt man zumindest :-)
Insgesamt gesehen hat Martina Riemer mit "Glasgow Rain" ein romantisches und spannendes, wenn auch ausbaufähiges Debüt geschaffen und ich bin schon sehr gespannt, wie sich die junge Autorin weiterentwickeln wird.
Glasgow Rain - Martina Riemer
Taschenbuch: 298 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (18. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1496061853
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (18. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1496061853
Wertung: 3,5/5
Schöne Rezi <3
AntwortenLöschenDas Cover hat soo tolle Farben
LG Anna ♥
Kann dir bei deinen Kritikpunkten voll zustimmen! Aber genauso auch beim positiven Aspekt der Liebesgeschichte und dass es sich generell einfach schön fluffig liest.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Tina
Das Cover ist wirklich ein Blickfang.
AntwortenLöschenAber die Reaktion nach dem Überfall, hätte mich auch total gestört. Solche Handlungen mag ich ja überhaupt nicht.
Aber ansonsten klingt es wirklich gut.
danke für deine tolle Rezension.
Liebe Grüße,
Vanessa
Huhu :)
AntwortenLöschenVielen Dank für deinen Besuch in meinem Blog. Ich hab natürlich direkt einen Gegenbesuch gestartet und mich als Leserin hier eingenistet :)
"Glasgow Rain" klingt spannend, auch wenn ich Deine negativen Punkte nachvollziehen kann. Jedes Buch hat meist so nen gewissen Flair, die Personen weichen nur sehr ungern, oder dann einfach zu extrem von ihrer Sichtweise ab.
Schön fand ich Deinen Satz "Aber als Leser ist man ja meist eh schlauer als die Protagonisten. Oder denkt man zumindest :-)"
Da musste ich ja schmunzeln, weil Du damit so ziemlich das sagst, was bestimmt 95 % nur denken^^
Ich freu mich hier noch mehr zu entdecken :)
Liebe Grüße,
Nalla