Regenbogenzeit - Spannender Jugendthriller, der Lust auf mehr macht



Seit ihre Mutter bei einem mysteriösen Autounfall verunglückt ist, ist Leda davon überzeugt, dass ihre Nachforschungen in einem Schlachthof die Ursache dafür waren. Entschlossen, die Mörder ihrer Mutter zu finden, meldet sich Leda selbst dort für ein Praktikum an, um heimlich herauszufinden, was dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Doch mit nichts hätte sie weniger gerechnet, als ausgerechnet in der brandenburgischen Einöde auf einen Jungen zu treffen, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Doch Silas arbeitet selbst in der Leitung des Schlachthofs. Hat er vielleicht etwas mit dem Tod ihrer Mutter zu tun?

Ein winziges brandenburgisches Dorf mitten im Nirgendwo und ein Schlachthof. Klingt jetzt nicht gerade nach irrer Action und Spannung, oder? Mein erster Gedanke war jedenfalls "Laaaangweilig" (und das, obwohl ich selbst aus Brandenburg komme :-P), aber trotzdem hat mich die Geschichte irgendwie gereizt. Und tatsächlich hat mein erster Eindruck getäuscht, denn sie war doch ziemlich spannend. Julia K. Stein liefert uns hier eine komplizierte Liebesgeschichte mit einigen Thrillerelementen, in der Leda im mysteriösen Todesfall ihrer Mutter ermittelt und dabei den nicht minder mysteriösen Silas kennenlernt.

Leda war ein interessanter Charakter. Sie ist sehr mutig und entschlossen. Seit sie in den Hinterlassenschaften ihrer Mutter Hinweise darauf gefunden hat, dass auf einem brandenburgischen Schlachthof scheinbar irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht, hat sie den Plan gefasst, sich selbst dort einzuschleusen. Dazu reist sie sogar von den USA nach Deutschland. Aber neben ihrer mutigen hat sie auch eine verletzliche Seite, die zutage tritt, als sie in dem kleinen Dörfchen auf Silas trifft. Selbst Amerikaner mit einem Hang zu Gedichten, fasziniert er Leda sofort. Silas blieb lange Zeit sehr undurchsichtig, was die Spannung natürlich nur noch gesteigert hat. Hat er mit dem Tod ihrer Mutter zu tun oder nicht? Das, genau wie das Geheimnis hinter dem Schlachthof, konnte mich richtig an die Seiten fesseln.

Zwei Punkte haben mir an der Geschichte allerdings weniger gefallen. Das war zum einen, dass sich die Liebesgeschichte zwischen Leda und Silas für meinen Geschmack viel zu schnell entwickelt hat. Ich bin kein Fan von diesen Geschichten, bei denen sich die Charaktere schon vom ersten Moment an ineinander verlieben, weshalb mir Ledas Schwärmerei für den gutaussehenden Silas schon etwas auf die Nerven ging. Allerdings hat sich das im Verlauf der Geschichte dann doch realistischer entwickelt. Der zweite Punkt, der mich gestört hat, war der Bösewicht der Geschichte. Den fand ich ziemlich überzeichnet und unrealistisch; ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sich jemand (der nicht gerade psychisch krank ist) im wahren Leben so benimmt.

Trotzdem hat sich die Geschichte insgesamt spannend gelesen und ich war richtig neugierig darauf, welches Geheimnis der Schlachthof birgt. Die Auflösung (keine Angst, ich spoilere nicht) fand ich echt interessant, weshalb ich auch gespannt bin zu sehen, wie es mit Leda und Silas weitergeht. Eine Fortsetzung ist jedenfalls schon angekündigt.




1 Kommentar:

  1. Tolle Rezension, ich kann deine Kritikpunkte nachvollziehen.

    Liebe Grüße von
    Sabine

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