Die 100: Heimkehr - Guter, wenn auch wenig überraschender Abschluss




Broschiert | 320 Seiten | Heyne Verlag | Übersetzt von Michael Pfingstl | Hier kaufen

"Bellamy legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die zwischen den Blättern hindurchschimmernden Sterne. All die Jahre auf der Walden fühlten sich mittlerweile an wie ein Traum. Sein Zuhause war jetzt hier. Dies war der Ort, an den er gehörte." (S. 262)

Mit letzter Kraft und großen Verlusten sind die verbliebenen Bewohner der Allstation auf der Erde gelandet. Nun müssen sich die 100 der neuen Situation stellen, denn unter den Überlebenden ist auch Vizekanzler Rhodes, der sofort die Kontrolle über ihr Camp übernimmt. Doch während Wells, Clarke und Bellamy versuchen, friedlich mit den Erdgeborenen auszukommen, hat Rhodes da ganz andere Pläne...

100 Jugendliche, die im Weltall geboren und aufgrund ihrer Straftaten als Erkundungstrupp zur verseuchten Erde gesandt wurden. So begann die Geschichte der 100, die rasend schnell ihre begeisterte Leserschaft gefunden hatte. So auch mich, weshalb ich natürlich auch zügig zum dritten und vorerst letzten Band greifen musste. Leider fiel der eher durchschnittlich aus. Wenig Überraschungen, ziemlich oberflächliche Abhandlung - so war "Die 100: Heimkehr" zwar ein guter, aber doch nur wenig eindrucksvoller Abschluss.

Im dritten Teil müssen sich Clarke, Bellamy und Co. mit Vizekanzler Rhodes auseinandersetzen, der nach seiner Ankunft auf der Erde prompt die Kontrolle über das Camp der 100 an sich reißt. Der Fokus der Handlung liegt diesmal auf den Konflikten zwischen den beiden Parteien, die sich rund um Rhodes und Wells, dem bisherigen Anführer, entwickeln. Bisher hatte mir bei den Büchern besonders der Fokus auf das Innenleben der Charaktere und deren Entwicklung gefallen, während die TV-Serie eher mit Action überzeugt. Leider hat Teil 3 hier etwas eingebüßt. Während es in den ersten beiden Büchern noch Rückblicke in die Vergangenheit der verschiedenen Charaktere gab, blieb das hier aus.

Wie schon erwähnt, wurde die Handlung leider sehr schnell und oberflächlich abgehandelt. Viele Charaktere sterben, und es bleibt kaum genügend Zeit, das zu realisieren, weshalb ich mich emotional auch gar nicht berührt gefühlt habe. Auch der finale Showdown wirkte auf mich eher schnell hingehuscht und sämtliche Konflikte wurden leicht und vorhersehbar aus dem Weg geschafft. Schade, etwas mehr Tiefgang hätte dem Abschlussband gut getan.

Wobei, Abschluss? Teil 3 wurde zwar als Finale angekündigt, doch vor kurzem wurde nun bekannt gegeben, dass Kass Morgan an einem vierten Teil schreibt. Vermutlich hat der Erfolg der TV-Serie dazu geführt, dass auch die Buchreihe fortgesetzt werden soll. Bleibt abzuwarten, wie sich das auf die Geschichte und deren Qualität auswirken wird.

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