Don't let the forest in - Sprachlich als auch visuell ein kleines Kunstwerk

Heute möchte ich euch ein absolut ungewöhnliches Jugendbuch vorstellen: Don't let the Forest in von CG Drews. Und darum geht es:

Gebundene Ausgabe | 400 Seiten | Fischer Sauerländer Verlag | Übersetzung: Britta Keil | ab 16 Jahren

Nur wenig motiviert startet Andrew in das neue Schuljahr an der Wickwood Academy. Sein Freund Thomas hat über den Sommer kaum auf seine Nachrichten reagiert und wirkt verändert, als sie sich wiedersehen: Er ist distanziert, meidet plötzlich die Kunst, die ihn sonst so mit Leben erfüllt, und er kommt mit Blut am Ärmel zur Schule. Als Andrew ihm eines Nachts in den verbotenen Wald folgt, traut er seinen Augen kaum: vor ihm stehen die Monster aus seinen Geschichten, die Thomas so gerne gezeichnet hat, und fordern Blut. Haben die Zeichnungen sie zum Leben erweckt? Gemeinsam versuchen die beiden Jungen, gegen die dunklen Kreaturen zu kämpfen. Doch dabei bringen sie sich nicht nur in tödliche Gefahr, sondern müssen auch ihre Beziehung zueinander auf die Probe stellen... 

Ich kann mich immer wieder begeistern für Jugendbücher, die anders sind, sei es vom Schreibstil oder der Geschichte her. Hier waren es gleich mehrere Aspekte, die mir ein einzigartiges Leseerlebnis beschert haben, Zum einen war es allein schon das Genre: Horror, genauer Body Horror und Botanical Horror (habt ihr davon überhaupt schon einmal gehört?). 

Don't let the forest in ist das erste Horror-Buch, welches im Jugendprogramm des Fischerverlags erschienen ist und mein Resümé: bitte mehr davon! Die Geschichte von C.G. Drews war einfach total anders, schaurig-schön in ihrer Erzählweise und mit einer Handlung, die die Grenzen zwischen Realität und Fantasy mühelos ineinander überfließen lässt. Auch wenn am Ende des Buches noch ganz viele Fragen in meinem Kopf rumschwirrten, kann ich euch dieses Buch nur empfehlen - zumindest, wenn ihr starke Nerven habt!  

Body und Botanical Horror ist nämlich das Stichwort und der Buchtitel "Don't let the forest in" sehr bezeichnend: Pflanzen und die Natur spielen eine zentrale, unheimliche Rolle und Verletzungen werden sehr grafisch, teilweise auch eklig beschrieben. Wir erleben mit, wie Ranken nicht nur die altehrwürdigen Wände der Wickwood Academy durchdringen, sondern auch Haut, und wie Monster umherstreifen, die aus mysteriösen Gründen danach streben, Thomas und Andrew anzugreifen. Realität und Fantasy verschwimmen, und als Leserin kann man sich nie ganz sicher sein, ob Andrew sich das gerade alles nur einbildet oder ob die Monster real sind.

Ihr merkt es schon, die Geschichte ist nichts für schwache Nerven und behandelt neben der ganze Horror-Komponente auch sehr intensive Themen, darunter psychische Erkrankungen, Selbstverletzung, Tod und Trauer. Zurecht ist die Geschichte erst ab einem Alter von 16 Jahren empfohlen und dem würde ich mich in meiner Bewertung anschließen. 

Trotz der Themen ist das Buch sprachlich als auch visuell ein kleines Kunstwerk. Ich meine, seht euch bitte allein mal dieses Cover an? Geschmückt ist die Geschichte mit Illustrationen der Monster, die Thomas basierend auf Andrews Geschichten gezeichnet hat und einem echt eine Gänsehaut bescheren können. Mehr möchte ich euch über das Buch gar nicht verraten, am besten erlebt ihr es einfach selbst. Aber Achtung, es kann sein, dass ihr danach Angst im dunklen Wald habt ;-)

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