Die dystopischen Zwölf #11 - Méto - Das Haus

"Ich erinnere mich an das, was Remus mir gesagt hat: »Für dich ist in drei oder vier Monaten Schluss.« Was bedeutet das: Schluss? Was wird mit mir geschehen? Ich glaube, dass wir zum Arbeiten an einen anderen Ort gebracht werden. Die können uns doch nicht täglich trainieren und unterrichten, wenn man uns später nicht mehr braucht."

64 Jungen leben in dem geheimnisvollen Haus mitten auf einer Insel. Wieso sie dort sind, wissen sie nicht. Was sie außerhalb des Hauses erwartet, wissen sie nicht. Sie wissen nur, dass sie sich an die strengen Regeln zu halten haben, sonst kommen die unheimlichen Soldaten und nehmen sie mit. Fragen stellen ist verboten. Wer es doch wagt, wird brutal bestraft.

Méto, der zu den Ältesten im Haus gehört, will sich damit jedoch nicht länger abfinden. Schon zu viele seiner Freunde sind einfach verschwunden. Was passiert mit ihnen, wenn ihre Zeit im Haus abgelaufen ist? Heimlich beginnt er, Nachforschungen anzustellen...


-------

Méto - Das Haus ist der Auftakt zur Trilogie des französischen Autors Yves Grevet, welchen ich an nur einem Tag verschlungen habe. Schuld daran ist der fesselnde Aufstand von Méto. Wie und warum er in das Haus gekommen ist, weiß er nicht. Was vor seinem Leben in dem Haus war, weiß er auch nicht. Niemand von den 64 Jungen weiß das. Ihre Bewacher, Cäsaren genannt, zeigen ihnen ab und zu einen Film, in dem die Jungen schmutzig und frierend in dunklen Höhlen lebten, bevor sie von den Soldaten gerettet wurden. Doch Méto zweifelt am Wahrheitsgehalt des Films. Manche Jungen behaupten, sie hätten eine Erinnerung an etwas, das sie Mutter genannt haben. 

Als Méto beginnt, Nachforschungen anzustellen, stellt er fest, dass er nicht der Einzige ist, der an den Aussagen der Cäsaren zweifelt. Er findet Verbündete, die das gleich Ziel verfolgen: die Cäsaren zu stürzen und das Haus zu übernehmen. Doch die Cäsaren haben überall ihre Spione...

Die Geschichte ist sehr einfach geschrieben und eher kindlich erzählt, was daran liegen mag, dass Méto selbst noch recht jung ist, obwohl er mit seinen geschätzen 14 Jahren zu den ältesten Jungen im Haus gehört. Die Kinder mit ihrem mangelnden Wissen von der Welt wirkten oft sehr naiv. Sie haben beispielsweise keine Ahnung davon, was eine Familie ist oder wie ein weiblicher Mensch aussieht. Die Geschichte an sich ist allerdings weniger kindlich. Im Kontrast zu der Naivität der Jungen steht die Brutalität der Cäsaren, mit der sie die Kinder behandeln. Wer nicht gehorcht, wird in die Kühlkammer gesperrt, wer sein Bett zerbricht und somit zu groß für das Haus geworden ist, wird von den Soldaten in einen Sack gesteckt und weggeschleppt. 

Yves Grevet erzählt eine sehr spannende, mysteriöse und kurzweilige Geschichte, die einen nicht mehr loslässt und mich vor Neugier ungeduldig auf den Nachfolger warten lässt. Es wird eine Frage nach der anderen aufgeworfen: Zu welchem Zweck werden die Jungen in dem Haus gefangen gehalten? Warum werden sie mit Medikamenten absichtlich am Wachsen gehindert? Wer steckt hinter dem Ganzen? Leider beantwortet dieser Auftaktband nur wenige davon, weshalb ich am Ende etwas unbefriedigt zurückgeblieben bin. Ich bin mir aber sicher, dass der Nachfolger "Méto - Die Insel", mehr Licht ins Dunkel bringen wird.
So kann ich eigentlich nur kritisieren, dass das Buch zu kurz war. Mit nur 218 Seiten ist die Geschichte leider viel zu schnell rum und der Nachfolger kann für mich gar nicht schnell genug kommen. Aber bis Oktober 2012 ist es ja nicht mehr lang :-)


Méto - Das Haus - Yves Grevet
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2012)
ISBN-10: 3423625147

Preis: 14,95 Euro


Willis Fazit:




DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

5 Kommentare:

  1. Uhh, ja das will ich auch noch lesen. Hach, und vier Bücherwürmchen reichen mir zur Motivation :D

    AntwortenLöschen
  2. Mich konnte das Buch leider so gar nicht fesseln. Von 5 möglichen Punkten gab es von mir nur 2 für dieses Jugendbuch .. .hier wenn du Ìnteresse hast: http://papierkruemel.blogspot.de/2012/04/rezi-meto-das-haus.html

    Ich war sehr traurig, dass es bei mir nicht fruchten konnte.
    LG Jimmy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hab mal in deine Bewertung reingeschaut. Schade, dass es nicht so deins war; mich hat auch gestört, dass so viele Fragen offen bleiben, aber da wird Teil 2 ja Abhilfe schaffen. Ansonsten schau dich einfach mal bei mir um, hier werden so einige Dystopien vorgestellt ;-)

      Löschen
  3. Das Buch hört sich echt gut an! Ich hätte es auch so gerne..!

    Grüße, Nina

    AntwortenLöschen
  4. Ich muss das auch noch lesen, aber bei uns in der Stadtbibliotek gibt es immer nur band 2 :)

    AntwortenLöschen

Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten von dir gespeichert, nämlich Name, E-Mail und IP-Adresse. Durch das Absenden des Kommentars erklärst du dich hiermit einverstanden.