Cocoon - Die Lichtfängerin bringt frischen Wind ins Jugenddystopie-Genre

In ihren Händen liegt die Zukunft ihrer Welt...


Während jedes andere Mädchen in Arras davon träumt, zur Webjungfer berufen zu werden, fürchtet Adelice die Entdeckung ihrer Fähigkeiten. Doch dann wird sie tatsächlich einberufen und muss fortan im Konvent der Webjungfern leben. Dort lernt sie, auf dem Webstuhl das Gewebe von Arras zu manipulieren und so ihre Welt zu erhalten. Doch auch, wenn sie als Webjungfer mit exquisiten Speisen und den schönsten Kleidern überschüttet wird, kann Adelice den Eindruck nicht loswerden, dass irgendetwas am System falsch ist. Und dass die Herrscher von Arras alles tun würden, um ihre Fähigkeiten für sich zu nutzen...  



»Cocoon - Die Lichtfängerin« entführt uns in eine spannende neue Welt, die von sogenannten Webjungfern erschaffen und erhalten wird. Jeder Baum, jedes Gebäude und jeder Mensch wird von ihnen am Webstuhl in das Gewebe von Arras eingewoben. Aber genauso einfach, wie ein Faden eingewoben werden kann, kann er auch wieder entfernt werden, wenn er das Gleichgewicht und den Frieden von Arras gefährdet.

Adelice konnte das Gewebe von Arras schon seit ihrer Kindheit sehen und ohne Webstuhl manipulieren. Dass dies eine überaus gefährliche Gabe ist, wird ihr klar, als ihre Eltern alles versuchen, um ihre Fähigkeiten vor den Prüfern zu verbergen.  
Ich war von Anfang an sehr fasziniert von der Idee einer Welt, die von jungen Frauen aus Fäden gesponnen wird. Warum der Beruf der Webjungfer für die meisten Mädchen ein absoluter Traum ist, wird schnell klar: im Gegensatz zur normalen Bevölkerung leben die Jungfern in Saus und Braus und dürfen mehr sein als nur die stillen und machtlosen Frauen an der Seite ihrer Männer. Doch der Traumberuf hat auch einen hohen Preis: wenn das Konvent es verlangt, muss die Webjungfer schwache oder unliebsame Fäden entfernen. Auch, wenn es sich dabei um geliebte Menschen handelt.

Man merkt schon bald, dass auch die Webjungfern letztlich nur Sklaven im Dienste ihres Konvents sind, obwohl sie für das Gleichgewicht in Arras sorgen und somit zu den wohl mächtigsten Frauen des Landes zählen. Doch wer einmal drin ist im Konvent, darf es nie wieder verlassen. Und auch Liebesbeziehungen werden nicht gerne gesehen und die sogenannten Reinheitsgebote sollen verhindern, dass die Webjungfern ihre Fähigkeiten verlieren. Doch gerade die Einhaltung dieser Gebote gerät gefährlich ins Wanken, als Adelice Jost im Konvent kennenlernt, der als Diener für die verzogenen Webjungfern arbeiten muss. Von Liebe auf den ersten Blick kann man dabei nicht gerade reden, denn Jost hält Adelice für genauso überheblich wie all die anderen privilegierten Mädchen. Doch mit der Zeit merken die beiden, dass sie eine gemeinsame Basis haben: ihre Abneigung gegen das Konvent, dass ihnen ihre Liebsten genommen hat.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich finde, die Autorin konnte dem doch sehr strapazierten Jugenddystopie-Genre tatsächlich noch neue Ideen hinzufügen. Der Auftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr, auch wenn mir letztlich noch ein kleines Fünkchen gefehlt hat. Aber da soll die Autorin im nächsten Band einfach mal zeigen, was in ihr und ihren Charakteren steckt :-)

Cocoon - Die Lichtfängerin - Gennifer Albin
Gebundene Ausgabe: 356 Seiten
Verlag: Egmont INK; Auflage: 1 (11. Oktober 2012)
ISBN-10: 3863960289
Preis: 17,99 Euro

Willis Fazit:


 

3 Kommentare:

  1. Hey! Mir hat diese Geschichte sehr gefallen...mal etwas anderes als der Einheitsbrei. Schönen Blog hast du :-) LG

    AntwortenLöschen
  2. Genau dieser entscheidende Funken hat mir auch gefehlt :-)
    Ich kann dir in allen Punkten zustimmen! Vor allem, dass es endlich mal "etwas Neues" gab :-)

    glg
    Steffi

    AntwortenLöschen
  3. Schöne Rezi!
    Das Buch steht auch auf meiner WL. Mit deiner Rezi machst du richtig neugierig auf das Buch :)

    LG
    Lilly

    AntwortenLöschen

Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten von dir gespeichert, nämlich Name, E-Mail und IP-Adresse. Durch das Absenden des Kommentars erklärst du dich hiermit einverstanden.