Der 48-Stunden Mann - Schön, aber Mallery kanns besser

"Ich brauche einen Ehemann."

Die junge Polizistin Hannah hat ein Problem: zum ersten Mal wird sie auf ihre leibliche Mutter treffen, die Hannah gleich nach der Geburt zur Adoption friegegeben hat. Doch sie erwartet einen Ehemann an Hannahs Seite. Dumm nur, dass sie dem bereits nach 5 Tagen den Laufpass gegeben hat. Ein Ersatzmann muss also her. Auftritt Nick Archer, gutaussehender Charmeur und stadtbekannter Krimineller. Er willigt ein, für 48 Stunden Hannahs Ehemann zu spielen. Doch was sie nicht geahnt hat: Nick offenbart sich als der Traum einer jeden Schwiegermutter und wickelt locker die ganze Familie um den Finger - auch Hannah selbst...



Susan Mallery konnte mich vor einer Weile mit dem ersten Teil der Fool's Gold-Reihe von sich überzeugen und so habe ich mich gerne an ihrem Standalone "Der 48-Stunden Mann" probiert. Die Geschichte an sich hat mich auch wieder gut unterhalten, leider mangelte es mir hier aber doch an Tiefgang.

Hannah, die seit dem Tod ihrer Adoptiveltern von einer Pflegestelle zur anderen gereicht wird, staunt nicht schlecht, als sich ihre leibliche Mutter mit ihr in Kontakt setzt. Sie möchte Hannah und ihren Mann gerne kennenlernen, bevor es zu spät ist, schreibt sie. Um die scheinbar kranke Frau jedoch nicht noch mehr zu belasten, beschließt Hannah, ihr gescheitertes Ehedebakel zu verschweigen und stattdessen lieber jemanden zu engagieren, der sich 48 Stunden lang als ihr Ehemann ausgibt. 
Diesen Gefallen tut Nick Archer ihr nur allzu gern, immerhin ist er schon seit Monaten hinter Hannah her, die ihn jedoch bisher immer hat abblitzen lassen. Kein Wunder, schließlich ist sie Polizistin und er ein Krimineller. 

Doch beide staunen nicht schlecht, als statt einer alten kranken Frau Hannahs recht junge und quicklebendige Mutter vor ihnen steht. Und sie dazu noch eine ganze Großfamilie im Schlepptau hat! Wie lange werden sie ihre Ehelüge aufrechterhalten können? Besonders, da Hannahs 4 Halbbrüder auch allesamt Polizisten sind?

Mit "Der 48-Stunden Mann" hat Susan Mallery einen romantisch-lustigen Liebes- und Familienroman für schöne Lesestunden geschaffen, der an schwierigeren Themen jedoch leider schnell vorbeisegelt, zurück in seichtere Gewässer. Die Umstände, weshalb Hannah zur Adoption freigegeben wurde, werden beispielsweise recht kurz abgehandelt, obwohl gerade das ein Punkt ist, der Hannah natürlich sehr beschäftigt. 

Hauptsächlich geht es aber um die Wortgefechte und wachsenden Gefühle zwischen Hannah und Nick sowie den familiären Zusammenhalt in der Großfamilie. Und der war echt schön zu lesen. Alle nehmen Hannah sofort herzlich auf und man fühlt sich selbst als Leserin richtig wohl in ihrer Mitte.
Besonders lustig zu sehen war, wie Hannah auf ihre neue Großfamilie reagiert. Klar, wenn man mit der Vorstellung anreist, eine gebrechliche, einsame Frau anzutreffen und erfahren muss, dass man in Wirklichkeit vier große Halbbrüder hat, bereits mehrfach Tante geworden ist und von allen Seiten Kinder auf einen einstürmen, ist das schon ein ganz schöner Schock; besonders, wenn man stets allein gewesen ist. Umso schöner war es zu sehen, wie Nick Hannah unterstützt und ihr den Rücken stärkt.

Natürlich ist spätestens da absehbar, dass Hannah und Nick eigentlich ein perfektes Team bilden. Doch beide wurden schon oft verletzt und wollen lieber für sich bleiben, als sich auf eine Beziehung einzulassen. Allerdings können auch beide nicht gut verstecken, dass sie den anderen mehr als anziehend finden...

Leider war die Geschichte doch sehr vorhersehbar. Nick ist natürlich kein Krimineller, was man aber auch schon gleich am Anfang erfährt, wodurch der größte Hinderungsgrund für eine Beziehung von Hannahs Seite aus schon einmal nichtig ist. Am Ende habe ich fast schon ungeduldig darauf gewartet, dass sich beide ihre Gefühle endlich eingestehen. Aber auch wenn die Geschichte in meinen Augen durchaus etwas mehr Tiefgang vertragen hätte, hat sie mich doch gut unterhalten und mir ein paar schöne romantische Lesestunden beschert.

Der 48-Stunden Mann - Susan Mallery
Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Mira Taschenbuch im Cora Verlag; Auflage: 1., Aufl. (November 2012)
ISBN-10: 3862784746
Preis: 8,99 Euro

Willis Fazit:




Ich bedanke mich sehr herzlich beim Mira-Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

3 Kommentare:

  1. Ich stimme dir zwar zu, dass diese Geschichte "etwas mehr Tiefgang vertragen hätte" und von Beginn an "vorhersehbar" war, aber ich habe diese Geschichte geliebt! :D Allein schon aus dem Grund, weil man sich vor lachen ständig weg rollen könnte xD

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    1. Hi Taddel, stimmt, es war schon recht lustig. Mein erster Mallery "Stadt, Land, Kuss..." hat mir aber einfach besser gefallen, daher hatte ich ein wenig Mehr erwartet.

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    2. Njaa :D Das wiederum habe ich noch nicht gelesen... *grins*

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