Innerste Sphäre - Tolle düstere Höllen-Fantasy

Die Welt nach dem Tod ist nicht so schön, wie du immer dachtest...


Gerade eine Woche ist es her, dass sich Lela Santos' beste Freundin Nadia umgebracht hat. Doch Lela, die selbst bereits einmal nach einem Selbstmordversuch gesehen hat, wo die Seelen landen, reist ihr nach, um ihre Freundin aus der grauenhaften Schattenstadt zu befreien. Doch in der Stadt warten die Wächter des Schattenlandes, die keine Seele entkommen lassen, bis sie nicht vor Gericht gestellt wurde. Besonders Malachi, der Anführer der Wächter, sieht Lelas Anwesenheit in der Stadt nicht gerne und versucht, sie zum Gehen zu bringen. Denn durch die Straßen schleichen Monster in Menschengestalt - und sie interessieren sich ganz besonders für Lela...



Sarah Fine hat mit "Innerste Sphäre - Wächter des Schattenlandes" eine spannende neue YA- Urban Fantasy Serie geschaffen, die uns in die Unterwelt entführt, in der die Selbstmörder auf Erlösung warten. Garniert wird die düstere Geschichte mit einer tollen Protagonistin, die so gar nicht der typischen Heldin entspricht, die wir sonst in Jugendbüchern immer vorgesetzt bekommen.

Lela Santos ist puertoricanischer Abstammung und hat in ihrem Leben schon viel Schlechtes erlebt. Kein Wunder, wenn man seit seinem vierten Lebensjahr von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben wird und nur Gewalt und Abweisung erfährt. Gerade deshalb vergöttert sie ihre beste Freundin Nadia, eine perfekte blonde Highschoolschönheit, die Lela akzeptiert und ihr hilft, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Umso schockierter ist sie, als ihre Freundin eines Tages Selbstmord begeht. Warum hat Nadia das getan?

Seit sie selbst vor 2 Jahren versucht hat, sich das Leben zu nehmen, kennt Lela den schrecklichen Ort, an den die Seelen der Selbstmörder kommen und hat fast jede Nacht Albträume davon. Und nun sieht sie Nadia dort, die verzweifelt und allein durch diese dunkle Stadt schleicht. Für Lela steht fest: sie wird ihre Freundin dort herausholen!

©Luka Rejec
Düster, faszinierend und komplex - so lässt sich Sarah Fines Weltenentwurf wohl am ehesten beschreiben. Sie katapultiert uns an Lelas Seite ins Jenseits, in die Hölle der Selbstmörder. Diese besteht aus einer riesigen Stadt, über der stets ein grauer Schleier liegt und in der nie die Sonne zu sehen ist. Eine dunkle Stadt, die wächst und wächst, angetrieben von den Wünschen und Gelüsten der Seelen, die hier leben. Egal was sie wollen, sie kriegen hier alles: eine Villa, Drogen, Besitztümer in Hülle und Fülle. Doch Erlösung finden sie erst, wenn sie erkennen, was sie wirklich brauchen, statt was sie wollen.

Neben der echt interessanten Grundidee waren es vor allem die starken Charaktere, die mich an die Geschichte gefesselt haben. Jeder hier hat eine tiefgründige und dramatische Hintergrundgeschichte (allein Malachis Schicksal ist schon heftig), die man nicht so schnell vergisst. Trotz der eher düsteren Thematik behält Sarah Fine aber stets einen humorvollen Ton bei, auch wenn man in einer Stadt voller Selbstmörder steckt, was mir sehr gefallen hat.
Und wer sich jetzt denkt: "Bäh, etwa gar keine Liebesgeschichte dabei?", den kann ich beruhigen. Denn obwohl Lela mit Männern eher schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann sie doch nicht verhindern, dass ihr der düstere Schattenwächter Malachi mehr und mehr den Kopf verdreht. 

Das Einzige, was mir bei diesem Buch gefehlt hat, war eine etwas weniger geradlinie Handlung. Viele Überraschungen und plötzliche Wendungen gab es nämlich nicht. Das ganze Buch ist bestimmt von Lelas Suche nach Nadia. Zwischendurch kämpft sie, wird von Monstern gefangen genommen, kommt wieder frei und sucht weiter, zusammen mit Malachi. Wenn man an jeder Stelle des Buches denkt: "Jetzt gehen sie bestimmt gleich da und da hin oder tun das und das" und man hat immer recht, dann kann die Spannung schon verloren gehen. So hatte das Buch zur Mitte hin ein paar Längen.

Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt und das Ende des Buches hat es wieder etwas rausreißen können. Denn die Geschehnisse am Ende versprechen definitiv etwas mehr Abwechslung für Teil 2, der im Englischen für Oktober geplant ist. Aber auch wer keine Lust auf eine Fortsetzung hat, kann dieses Buch lesen, denn die Handlung ist eigentlich in sich abgeschlossen. Ich werde aber auf jeden Fall wieder dabei sein, wenn es mit den Schattenwächtern weitergeht :-)

Innerste Sphäre - Sarah Fine
Taschenbuch: 324 Seiten
Verlag: AmazonCrossing (26. Februar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1611099226
Preis: 9,99 Euro

Willis Fazit:





1 Kommentar:

  1. Hey!

    Klingt sehr interessant, auf jeden Fall mal nach einem ungewöhnlichen Thema. Werde ich auch in meine Leseliste aufnehmen, denke i h -danke für die Rezi also :)

    Liebe Grüße von der Winterzwiebel~

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