"Ich habe nachgeschaut, was 'Nirvana' heißt. Das ist ein altes Sanskritwort, das wörtlich verwehen bedeutet. Aber eigentlich steht es für Freiheit. Freiheit von materiellen Dingen und Freiheit von Leid. Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die denken, dass man diesen Zutand erreicht, wenn man tot ist. Wenn das so ist, dann gratuliere ich dir dazu, dass du jetzt frei bist. Wir übrigen sind noch hier und müssen versuchen mit dem klarzukommen was kaputtgegangen ist." (S. 237)
Nach dem Tod ihrer großen Schwester ist für Laurel nichts mehr, wie es einmal war. An einer neuen Schule, wo niemand von ihrer Schwester weiß, will sie ein neues Leben anfangen. Aber wie soll das eigentlich gehen, ohne May? Als sie in der Schule die Aufgabe gestellt bekommt, einen Brief an eine berühmte verstorbene Persönlichkeit zu schicken, schreibt Laurel an Kurt Cobain, dem Lieblingssänger ihrer Schwester. In Dutzenden Briefen erzählt sie ihm von May, von ihrer Trauer, ihrer Wut, aber auch von den neuen Freunden, die sie an der neuen Schule langsam findet. Und von Sky, ihrer ersten großen Liebe. Doch auch wenn das Leben weitergeht, lassen sie die Schatten der Vergangenheit nicht los. Erst, wenn sich Laurel die Wahrheit über ihre Schwester eingestehen kann...
Meine Meinung
Der Tod eines geliebten Menschen ist immer furchtbar schwer. Doch für Laurel war ihre Schwester May quasi ihr ganzer Lebensmittelpunkt, um den sich alles gedreht hat. Die Sachen, die May erlebt, die Klamotten die sie trägt, in allem wollte Laurel ihr möglichst ähnlich sein. Doch nun ist May nicht mehr da, ihre Mutter ist nach Kalifornien abgehauen und Laurel lebt abwechselnd bei ihrem Vater, der in seiner eigenen Trauer versunken ist, und ihrer tiefreligiösen Tante, von der sie sich nicht so recht verstanden fühlt. Willkommen in Laurels deprimierendem Leben!
Love Letters to the Dead ist ein sehr emotionales Debüt, welches sensibel und sehr authentisch mit dem Thema Trauerbewältigung und Erwachsenwerden umgeht. Es erzählt uns die Geschichte eines Mädchens, dessen Kindheit mit dem Tod seiner Schwester ein plötzliches und brutales Ende findet. Um mit Mays Tod klarzukommen, schreibt Laurel Briefe an diverse berühmte Persönlichkeiten, die ebenso wie May viel zu früh verstorben sind. Neben Kurt Cobain schreibt sie dabei an Amy Winehouse, Judy Garland und einige weitere, zu denen Laurel jeweils irgendeine Schnittstelle oder Ähnlichkeit zu ihrer Schwester oder zu ihren eigenen Träumen und Sehnsüchten sieht. So entfaltet sich langsam das Portrait einer intensiven und liebevollen Schwesternbeziehung vor uns. Und so ganz nebenbei lernt man auch noch viele interessante Fakten über die beschriebenen Berühmtheiten.
Ihre große Schwester war Laurels Idol, das Vorbild, dem sie immer nachgeeifert hat. Während wir nach und nach immer mehr über May erfahren, merkt man jedoch, wie dieses heile Bild von ihr langsam ins Wanken gerät. Und auch Laurel muss sich irgendwann eingestehen, dass ihre Schwester vielleicht nicht so perfekt war, wie sie es sich gerne einreden will. Diesen Entdeckungsprozess fand ich sehr spannend geschrieben, weil er sehr subtil war, und die schleichende Erkenntnis, die sich beim Lesen einstellt, war wie ein vorahnungsvolles Prickeln im Nacken.
Natürlich erleben wir hier aber nicht nur Laurels Vergangenheit, sondern auch ihr jetziges Leben. An ihrer neuen Schule zieht sie sich zuerst vollkommen zurück und verdrückt ihr Lunch lieber allein in der hintersten Ecke. Bis sie die Aufmerksamkeit zweier schillernder Mädchen auf sich zieht. In den beiden findet sie neue Freundinnen, die sie von ihrem Schmerz ablenken uns sie aus ihrer Lethargie reißen. Und dann ist da ja auch noch Sky, der mysteriöse Typ vom Schulhof, der ihr Herz mit einem einzigen Blick schneller schlagen lässt...
Zwar ist Love Letters to the Dead eine eher stille Geschichte, aber wer jetzt denkt, dass es dadurch langweilig wird, der irrt sich! Wir erleben, wie sich Laurel verliebt, betrinkt, verletzt, neue Hoffnung schöpft und mit jedem Brief ein Stück weit mehr ins normale Leben zurückfindet. Doch dieser Weg zurück ist sehr schmerzhaft und bevor es endlich wieder bergauf mit Laurels Leben gehen kann, müssen wir miterleben, wie sie sich durch ihr selbstzerstörerisches Verhalten immer wieder selbst verletzt, was mich beim Lesen sehr mitgenommen hat. Gerade das hat sich aber auch sehr realistisch gelesen, denn wer steckt den Tod eines geliebten Menschen schon locker weg? Aber auch wenn die Geschichte manchmal weh tut, ist sie trotzdem nicht deprimierend, und man klappt das Buch mit einem guten Gefühl zu.
Ihre große Schwester war Laurels Idol, das Vorbild, dem sie immer nachgeeifert hat. Während wir nach und nach immer mehr über May erfahren, merkt man jedoch, wie dieses heile Bild von ihr langsam ins Wanken gerät. Und auch Laurel muss sich irgendwann eingestehen, dass ihre Schwester vielleicht nicht so perfekt war, wie sie es sich gerne einreden will. Diesen Entdeckungsprozess fand ich sehr spannend geschrieben, weil er sehr subtil war, und die schleichende Erkenntnis, die sich beim Lesen einstellt, war wie ein vorahnungsvolles Prickeln im Nacken.
Natürlich erleben wir hier aber nicht nur Laurels Vergangenheit, sondern auch ihr jetziges Leben. An ihrer neuen Schule zieht sie sich zuerst vollkommen zurück und verdrückt ihr Lunch lieber allein in der hintersten Ecke. Bis sie die Aufmerksamkeit zweier schillernder Mädchen auf sich zieht. In den beiden findet sie neue Freundinnen, die sie von ihrem Schmerz ablenken uns sie aus ihrer Lethargie reißen. Und dann ist da ja auch noch Sky, der mysteriöse Typ vom Schulhof, der ihr Herz mit einem einzigen Blick schneller schlagen lässt...
Zwar ist Love Letters to the Dead eine eher stille Geschichte, aber wer jetzt denkt, dass es dadurch langweilig wird, der irrt sich! Wir erleben, wie sich Laurel verliebt, betrinkt, verletzt, neue Hoffnung schöpft und mit jedem Brief ein Stück weit mehr ins normale Leben zurückfindet. Doch dieser Weg zurück ist sehr schmerzhaft und bevor es endlich wieder bergauf mit Laurels Leben gehen kann, müssen wir miterleben, wie sie sich durch ihr selbstzerstörerisches Verhalten immer wieder selbst verletzt, was mich beim Lesen sehr mitgenommen hat. Gerade das hat sich aber auch sehr realistisch gelesen, denn wer steckt den Tod eines geliebten Menschen schon locker weg? Aber auch wenn die Geschichte manchmal weh tut, ist sie trotzdem nicht deprimierend, und man klappt das Buch mit einem guten Gefühl zu.
Mich hat das Buch wirklich berührt und deshalb empfehle ich es uneingeschränkt weiter!
Love Letters to the Dead - Ava DellairaGebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: cbt (23. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570163148
Eine wundervolle Rezension ♥ ich bekomme das Buch auch noch und freue mich unheimlich darauf vor allem jetzt nach deiner überzeugenden Rezension :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nasti ♥
Hallöchen :)
AntwortenLöschenUm das Buch schleiche ich auch schon ein Weilchen rum. Es klingt total gut, obwohl Jugendbücher ja eigentlich nicht so mein Ding sind. Jedenfalls danke ich dir für die tolle Rezension, die ja ganz entschieden FÜR dieses Buch spricht :)
Liebe Grüße
Ivy
Hi Ivy, gern geschehen :-) Ich freue mich immer, wenn ich andere Leute anstecken kann, wenn mich ein Buch wirklich begeistert hat.
LöschenHey,
AntwortenLöschendas Buch begegnet mir immer wieder und ich bin mir sicher, es wird mir gefallen, aber noch klingt bei mir "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" nach ... 2015 ist ja noch jung. Schöne Rezension. :)
Viele Grüße, Emmi
Wollte dir nur eben kurz nen Kommentar da lassen, damit du weißt, dass auch ich total begeistern von deiner Rezension bin. Das Buch ist sofort auf meiner Wunschliste gelandet, denn du hast es geschafft hier mir das Buch mit seinen Gefühlen und der Geschichte näher zu bringen...
AntwortenLöschenDanke dafür
Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende
Tessa
Mich hat das Buch leider nicht so mitgerissen... Aber toll, dass es dir umso besser gefallen hat :)
AntwortenLöschenSchöne Rezi!
Liebe Grüße
Hm schade, aber ich habe schon gesehen, dass du damit nicht allein dastehst; das Buch erzeugt ja wirklich durchwachsene Kritik.
LöschenHuhu Friedelchen :)
AntwortenLöschenVielen Dank für die lieben Kommentare auf meinem Blog!
Wie dich hat auch mich dieses Buch unglaublich berührt. Ich selbst konnte mich aufgerund persönlicher Erlebnisse sehr gut in Laurel hineinversetzten.
Das Buch hat mich einfach...mitgenommen, es hat mich einfach wirklich im tiefsten inneren berührt, was mir nicht oft passiert. Ich fand es sehr schwer, dieses Buch in Wort zu fassen, leider bin ich nicht wie Laurel, die anscheinend in ihren Briefen immer die richtigen Worte findet, aber ich fand dieses Buch war eine unglaubliche Leseerfahrung.
Ich kann verstehen, warum viele dass Buch nicht so toll fanden, aber ich finde, dies ist auch kein Buch für den großen Hype. Es ist ein Herzensbuch dass nicht jedem gefällt, aber bestimmt Leuten einfach den Moment versüßt.
Also stimme ich dir zu! Tolle Rezension!
Liebe Grüße
Kücki ♥
Hi Kücki,
Löschenals Hype-Buch würde ich es auch auf keinen Fall bezeichnen, dazu ist die Geschichte einfach nicht "Mainstream" genug, um wirklich allen zu gefallen. Aber schön zu sehen, dass ich mit meiner Begeisterung nicht allein dastehe.
Huhu meine Liebe! :)
AntwortenLöschenIch komm hier nochmal schnell vorbei um dir zu sagen, dass ich dich getaggt habe. :) http://book-blossom.blogspot.co.at/2015/02/be-my-valentine.html#comment-form
Liebste Grüße
Nina
Hi Nina, entschuldige die spätet Antwort, ich gucke mir das gleich mal genauer an :-)
LöschenTolle Rezi, das Buch steht zwar schon länger auf meiner Wunschliste, aber jetzt muss ich es echt unbedingt haben. :D Die Idee klingt echt toll und ich mag solche gefühlvolle, berührende Geschichten im Moment total.
AntwortenLöschenglg Nadja <3
Obwohl ich schon viele begeisterte Stimmen dazu gehört habe und auch deine Rezi echt toll ist, bin ich immer noch nicht sicher, ob das Buch das richtige für mich ist. Wollte es schon lange mal wegen dem tollen Cover haben, aber irgendwie habe ich Angst, dass ich dann den Inhalt nicht so prickelnd finde.. mal sehen, ob ich mich noch dran traue oder nicht :)
AntwortenLöschenLG Martina
Hi Martina,
Löschendie Stimmen zum Buch fallen ja teilweise sehr gemischt aus. Ich glaube, hier gilt mal wieder "Selbst ein Urteil bilden" :-)
ach ja, das sagt mir jeder *g* Aber da ich ja momentan genügend Bücher u Vorbestellungen im Frühjahr habe, warte ich wohl noch etwas damit :)
LöschenSehr schöne Zusammenfassung. Habe das Buch auf Englisch gelesen und war oftmals nur sprachlos. Zunächst hatte ich auch befürchtet, dass es durch die Briefform dröge werden könnte, aber die Autorin hat so einen fantastischen Schreibstil. Ein wahnsinniges Gänsehaut-Buch.
AntwortenLöschenDas Buch ist mir schon so oft aufgefallen und ich denke, dass ich es unbedingt lesen muss. Im Moment kann ich mich leider irgendwie nicht motivieren. Aber es kommen sicher wieder bessere Zeiten! :) Alles Liebe aus Braunschweig sende ich dir, finde deinen Blog super und werde öfter vorbei schauen. Viele Grüße, Clara <3
AntwortenLöschenHi Clara,
Löschendanke für das Kompliment, freut mich, dass es dir hier gefällt.
Ich glaube ja, für das Buch muss man auch in der richtigen Stimmung sein, immerhin ist die Thematik ja nicht gerade leicht.
Huhu!
AntwortenLöschenDas Buch wird momentan ja sehr Gehyped, aber deine Rezi ist sehr schön! Vielleicht werde ich es lesen.
LG Rachel von www.chellushsbookworld.blogspot.de