Darkmouth: Der Legendenjäger - Monsterspaß für Jung und Alt


"Entweder versagte er dermaßen kläglich, dass er nicht vollendete und dadurch verhinderte, dass sein Vater nach zweiundvierzig Generationen der erste Legendenjäger von Darkmouth wurde, der in den Rat der Zwölf aufgenommen wurde und damit den Traumjob jedes Legendenjägers ergatterte. Oder er schaffte es irgendwie und stand mit der Verantworetung da, Darkmouth und alle, die darin lebten, allein verteidigen zu müssen. Finn konnte sich nicht entscheiden, was besser war. Oder genauer gesagt, schlechter." (S. 36)

Jeder, der nach Darkmouth kommt, will am liebsten gleich wieder gehen. Denn seit Jahrhunderten wird das kleine Örtchen von allen möglichen Monstern, sogenannten Legenden, heimgesucht. Dem zwölfjährigen Finn bleibt dagegen keine Wahl: als Legendenjäger in Ausbildung ist es seine Aufgabe, die Einwohner Darkmouth' vor den gefährlichen Legenden zu schützen. Allerdings scheint Finn kein großartiges Talent für die Jagd zu haben, im Gegensatz zu seinem berühmten Vater. Und eigentlich würde er auch viel lieber Tierarzt werden. Doch als sich eine nie gekannte Bedrohung zusammenbraut, ahnt Finn, dass er seinem Schicksal wohl nicht entkommen kann...


                                                              Meine Meinung                                                             

Auch wenn Darkmouth eindeutig für eine eher jüngere Zielgruppe angedacht ist, habe ich beim Lesen wirklich Spaß gehabt. Die Geschichte enthält nämlich alles, was ein gutes Jugendbuch braucht: Abenteuer, Humor, Monster und einen sympathischen jungen Helden, der mit allerhand Problemen zu kämpfen hat. Zusätzlich ist das Buch auch noch richtig cool gestaltet! Der Buchschnitt ist so schwarz wie die Höllentore und innen drin sind einige gruselige Illustrationen. Aber auch der Inhalt kann mit einer überzeugenden Geschichte glänzen.

Es geht um den jungen Finn, der schon bald in die Fußstapfen seines berühmten Legendenjäger-Vaters treten soll. Doch bisher hat Finn es noch nie geschafft, selbst eines der Monster zu erlegen; immer musste ihn sein Vater aus den brenzligen Situationen retten. Und dabei lastet doch so ein hoher Erwartungsdruck auf ihm. Denn nur wenn er die Prüfung besteht, kann sein Vater dem Rat der Zwölf beitreten - etwas, was in der langen Geschichte ihrer Familie noch niemand konnte. Doch die Prüfung zu bestehen heißt auch, fortan allein für die Sicherheit der Einwohner von Darkmouth verantwortlich zu sein. Dabei würde Finn eigentlich lieber Tierarzt werden, um kranken Tieren zu helfen. Und auch für die Legenden überkommt ihn ab und an Mitleid. Könnte man nicht auch einfach mal mit ihnen reden?

Ich konnte Finn total gut verstehen und fühlte mich ihm gleich verbunden. Wenn man ständig hören muss, welche Heldentaten der eigene Vater in seinem Alter schon vollbracht hat und man selbst doch so mit der Ausbildung zu kämpfen hat, kann einen das schon echt demotivieren. Mir ist er beim Lesen richtig ans Herz gewachsen. Aber auch die anderen Charaktere sind allesamt richtig gut gelungen und wirken sehr menschlich. Von den mürrischen Dorfbewohnern, die die Nase voll haben, ständig von Legenden heimgesucht zu werden, über gemeine Mitschüler bis zur quirligen besten Freundin, alle  waren liebevoll, wenn auch zeitweise etwas oberflächlich gestaltet.

Eingebettet sind sie in eine Geschichte, dich sich wirklich spannend liest (über die Handlung will ich euch absichtlich nichts weiter verraten, findet es einfach selbst heraus), und ein Setting, welches einfach nur herrlich düster und magisch ist. Das Örtchen Darkmouth selbst ist wie ein Labyrinth angelegt, um die einfallenden Legenden zu verwirren. Und Finn lebt in einem Haus, in dem in einem endlos langen Korridor hinter jeder Tür etwas Geheimnisvolles wartet: seltsame Maschinen und Waffen wie der Exsikkator oder der Zahnextraktor, alte verstaubte Dokumente, kuriose Portraits der früheren Legendenjäger und natürlich die gefangenen Legenden, die hier als kleine harmlose Kugeln im Regal aufbewahrt werden.

Kurzum: der Beginn von Finns Abenteuer hat mir richtig gut gefallen, denn er bietet wirklich monstermäßigen Spaß für junge als auch ältere Leser. Ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei, wenn es weitergeht, denn der erste Teil endet nämlich dramatisch und mit einem Cliffhanger, der mich nur hoffen lässt, dass der zweite Band möglichst schnell erscheint :-)

Auf der cool gestalteten Website zum Buch findet ihr übrigens auch den Buchtrailer, den ich richtig gut gelungen finde. Sollte ich es nicht geschafft haben, euch von dem Buch zu überzeugen, schafft es ja vielleicht der Trailer ;-)





Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Oetinger (20. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3789137251


3 Kommentare:

  1. Och Bücher die für die jüngere Generation sind lese ich auch total gerne :) Werde ich mir mal notieren, könnte was für mich sein :) LG Danni

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    1. Hi Danni,
      ich tatsächlich eher nicht so, aber dieses hier hat mir doch echt gut gefallen. Falls du es liest, kannst du mir ja erzählen, wie es dir gefallen hat :-)

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