In meiner heutigen Rezension möchte ich euch eine sehr schöne Liebesgeschichte vorstellen: Das Glück so leise von Leonie Lastella. Erfahrt hier, worum es geht:
Broschierte Ausgabe | 336 Seiten | Diana Verlag |
Samuels Leben liegt in Trümmern: nach einem heftigen Streit ist er nicht nur seinen Job in der erfolgreichen Hamburger Werbeagentur los, sondern auch seine luxusverwöhnte Freundin Lea. Seine letzte Rettung vor dem finanziellen Ruin scheint seine Großmutter Henriette, die ein Gestüt irgendwo im Nirgendwo von Norddeutschland leitet. Lillan, die seit einigen Jahren für Henriette arbeitet und in ihr ihre Ersatzfamilie gefunden hat, hält so gar nichts von dem verwöhnten Erbschleicher und lässt Sam ihren Unmut deutlich spüren. Und doch knistert es gewaltig zwischen ihnen...
Im letzten Jahr konnte mich Leonie Lastella mit ihrem Buch "Wenn Liebe eine Farbe hätte" vom Fleck weg begeistern. Natürlich wollte ich deshalb auch unbedingt in die anderen Bücher der Autorin schnuppern. So habe ich mir kurzerhand "Das Glück so leise" geschnappt, eine herzwärmende Liebesgeschichte über einen erfolgsverwöhnten Workaholic, der in seiner Heimat zu sich selbst zurückfindet und auf die große Liebe trifft. Wer nach einem Wohlfühlbuch sucht, ist hier goldrichtig!
Sams Leben in Hamburg bestand bisher aus harter Arbeit, garniert mit ausschweifenden Parties und Luxus. Doch nach einem Streit mit seinem Vorgesetzen ist es aus mit dem schönen Traum: er verliert seinen Job, seine Wohnung und seine Freundin und sieht sich gezwungen, seine Großmutter um einen Kredit zu bitten. Doch diese knüpft eine Bedingung an ihre finanzielle Hilfe: Sam soll für ihre Agentur "Glücksmomente" arbeiten, die Menschen schwer erfüllbare Wünsche erfüllt. Eigentlich will Sam so schnell es geht nach Hamburg zurück, doch bald schon erkennt er, dass das entschleunigte Leben auf dem Gutshof gar nicht so langweilig ist wie befürchtet. Und daran ist nicht nur Lillan und das Knistern zwischen ihnen Schuld...
Wie auch Sams weiblicher Gegenpart Lillan musste ich recht schnell erkennen, das Sam gar kein so oberflächlicher Werbeschnösel ist wie befürchtet. Stattdessen hat er sich beim Lesen als richtiger Traumprinz entpuppt, denn seine Rückkehr in seine alte Heimat weckt erneut den Jungen in ihm, der abenteuerlustig, sorglos und fröhlich durch die Landschaft getollt ist - etwas, was ihm im Erfolgsdruck seines Jobs verlorengegangen ist. Lillan dagegen wirkt wenig verspielt, als wir sie kennenlernen, und wen wundert es? Als alleinerziehende Mutter, die dank ihrer Gehörlosigkeit nur zu oft mit den Vorurteilen anderer konfrontiert wird, tut sie sich schwer damit, das Leben leicht zu nehmen und Gefühle zuzulassen. Umso mehr hat es mich gefreut, als Sam sie aus ihrem Schneckenhaus hervorlockt und sich zwischen den beiden eine langsam wachsende, intensive Liebesgeschichte entwickelt.
Der Titel des Buches ist bezeichnend für die Geschichte - in mehrfacher Weise. Denn einerseits klingt hier natürlich der Aspekt der Gehörlosigkeit mit, andererseits liest sich die ganze Geschichte auch eher ruhig; große Dramen oder ein ständiges Auf und Ab in der Beziehung zwischen Sam und Lillan gibt es hier nicht. Dadurch liest sich "Das Glück so leise" einfach wunderbar entspannend und herzwärmend. Samuel lernt im Laufe der Geschichte, das Glück und Zufriedenheit in kleinen Momenten zu finden und ich konnte es ihm absolut nachempfinden. Wie Sam sind auch mir seine herrlich schrullige Großmutter Henriette, Lillans Tochter Ida und das Gut Auweide ans Herz gewachsen, welches sich als kleines Paradies fernab des hektischen Großstadtlebens erweist, das ich nur zu gern auch einmal besuchen würde ♥
Natürlich gibt es zum Ende hin dann doch noch einen dramatischen Twist, denn welche Liebesgeschichte kommt schon ohne aus? :-D Allerdings war mir dieses Drama etwas zu künstlich erzeugt, mit einem einfachen Gespräch hätte man das aus dem Weg räumen können (das erkennen sogar die Charaktere :-D). Trotzdem habe ich natürlich dem Moment der Versöhnung entgegengebangt.
Mein Fazit: "Das Glück so leise" ist eine absolute Wohlfühlgeschichte, in der es um den Wert sinnhafter Arbeit geht, um Liebe und einen Platz, den man aus vollem Herzen ein Zuhause nennt. Auch mein zweites Buch von Leonie Lastella hat mir wieder sehr gefallen und damit bleibe ich der Autorin treu und werde mir auch ihre zukünftigen Bücher schnappen :-) Allen, die eher ruhige, unhektische Liebesgeschichten mögen, möchte ich "Das Glück so leise" gerne ans Herz legen.
Liebe Friederike
AntwortenLöschenVielen Dank für den Buchtipp, die Geschichte hatte ich nämlich noch gar nich auf dem Schirm, obwohl ich im Frühling gerne zu leichter Lektüre greife und deshalb die Augen nach bunten Covern offenhalte ;-)
Ich schaue mir das Buch auf jeden Fall einmal näher an.
Alles Liebe
Livia