Violet und Bones: Der lebende Tote von Seven Gates - Tolles Krimiabenteuer mit übernatürlicher Komponente

Heute möchte ich euch ein tolles Kinderbuch vorstellen, bei dem ein junges Mädchen sich gegen die Auflagen der Gesellschaft stemmt und mit ihrer detektivischen Spürnase einen übernatürlichen Fall löst: Violet und Bones - Der lebende Tote von Seven Gates von Sophie Cleverly

Gebundene Ausgabe | 288 Seiten | Mixtvision Verlag | Übersetzung: Birgit Erdmann | ab 11 Jahre


Den Ort, wo andere sich gruseln, nennt Violet ihr Zuhause: als Tochter des örtlichen Bestatters lebt sie direkt am Friedhof und streift mit ihrem Hund Bones täglich zwischen den Gräbern umher. Nur zu gerne wäre sie Lehrling für ihren Vater, doch das schickt sich nicht für ein Mädchen. Aber als plötzlich die Leiche eines Jungen aus dem Bestattungshaus verschwindet und kurz darauf über den Friedhof wandelt, ist es an Violet, ihre Familie nicht nur vor einem verhängnisvollen Komplott, sondern auch einem gewaltbereiten Mörder zu retten...

Der Mixtvision Verlag steht für mich für ganz besondere Kinder- und Jugendbücher und ist nicht umsonst preisgekrönt, zuletzt mit dem Deutschen Verlagspreis 2022. Die Bücher aus diesem Verlag überraschen mich immer wieder, weshalb ich auch super neugierig auf Violet Veils erstes Abenteuer war. Bekommen habe ich eine Prise viktorianisches Zeitalter, einen Hauch Übernatürliches und einen ordentlichen Schuss Kriminalfall - eine richtig tolle Mischung, die mich auch als Erwachsene super unterhalten hat.

Violet hat das Problem, in einer Zeit zu leben, in der Frauen nicht viele Möglichkeiten geboten werden, außer einer Heirat. Sie würde so gerne im Bestattungsinstitut ihrer Familie mitarbeiten, doch das ist keine Aufgabe für eine junge Frau, sagen jedenfalls ihre Eltern. Mehr als die Kunstblumen abstauben darf sie nicht. Das ändert sich jedoch, als eine Leiche aus dem Bestattungshaus verschwindet und die Polizei die Ermittlungen aufnimmt. Zwar findet Violet den angeblich Verstorbenen bald schon quicklebendig auf dem Friedhof wieder, doch die Frage bleibt, was mit ihm passiert ist - wer hat versucht, ihn umzubringen? Und vor allem, warum? Nur Violets scharfe Beobachtungsgabe und ihre ganz besondere Verbindung zu den Verstorbenen kann jetzt noch helfen, das Mysterium über den versuchten Mord aufzuklären...  

Enola Holmes lässt grüßen! :-) Genau wie diese ist Violet ein sehr selbstbewusstes, kluges Mädchen, welches sich gegen die Restriktionen der Gesellschaft stemmt, die diese ihm aufzwingen will. Das allein hätte schon gereicht, um mich an die Seiten zu fesseln, aber dazu hat die Autorin Violet noch eine ganz besondere Gabe verliehen: sie kann mit den Geistern der Verstorbenen kommunizieren, die auf ihrem Friedhof liegen, was sich als ungeahnter Vorteil bei der Lösung des Kriminalfalls erweist. Ich mochte diese Mischung aus viktorianischem Setting mit einem Hauch Mystik sehr und Violet ist eine tolle Protagonistin, mit der ich richtig mitgefiebert habe. Von den Eltern und der ganzen Gesellschaft ständig vorgesagt zu bekommen, dass man etwas nicht kann oder es sich nicht für ein Mädchen gehört, kann demotivierend sein. Doch Violet lässt sich davon nicht abbringen, besonders, als der Fall des Jungen das Schicksal ihrer ganzen Familie bedroht, und diese Leidenschaft und diesen Mut, den sie aufbringt, fand ich richtig ermutigend.

Den Kriminalfall, den Violet hier aufklärt, fand ich altersgerecht geschildert, war für mich als Erwachsene dadurch aber natürlich nicht ganz so unvorhersehbar oder mit vielen überraschenden Wendungen gespickt. Trotzdem hat mich die Geschichte an die Seiten gefesselt und ich habe Violets erstes Abenteuer viel schneller beendet als mir lieb war :-) Von daher hoffe ich, dass auch die weiteren Bücher rund um Violet Veil übersetzt werden, denn Violets Schicksal als Detektivin hat gerade erst begonnen...


1 Kommentar:

  1. Hallöchen,
    ich kann dir bei deiner Rezension nur zustimmen. ich mochte das Grundgerüst der Geschichte auch total gerne. Ich fand es ehrlich gesagt ein bisschen schade, dass man nicht so richtig miträtseln konnte. Ich denke, das wäre auch kindgerecht sehr gut gegangen. Aber das ist wirklich nur eine kleine Kritik.
    Liebste Grüße, Kate

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