Für immer tot - Spannender Wettlauf gegen die Zeit

"Ich werde hier sterben, Max. Ich weiß nicht, wo ich bin. Er hat mich eingegraben, Max. Ich bin irgendwo unter der Erde." 
 
Es sollte ein entspannter Abend werden. Max Broll, Totengräber, und sein bester Freund Baroni, Ex-Fußballstar, genießen gerade einen Splatter-Zombiefilm, als Max ein unbekanntes Handy in seiner Wohnung findet. Und am anderen Ende der Leitung ist seine Stiefmutter Tilda, die grausiges erzählt: sie ist lebendig begraben, irgendwo unter der Erde in einer kleinen Kiste. Das Handy ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Und sie weiß auch, wer ihr das angetan hat: Leopold Wagner, der „Kindermacher“, den Tilda vor Jahren verhaftet hat. Doch der kann es eigentlich nicht gewesen sein, denn er sitzt seit 18 Jahren im Gefängnis…


Max Broll ist ein mehr als unüblicher Hauptcharakter für einen Krimi. Stehen sonst doch immer die taffen Ermittler im Fokus, steht Max eher auf der anderen Seite. Er ist ein Totengräber, er räumt auf, nachdem das Verbrechen geschehen ist, er begräbt die Toten, bettet sie zur letzten Ruhe. Doch nun wird Max selbst in ein Verbrechen hineingezogen. Die Ermittler glauben nicht daran, dass Wagner der Täter ist, denn er sitzt schließlich schon jahrelang im Gefängnis. So ist Max auf sich allein gestellt und muss sich mit dem sadistischen Wagner einen Psychokrieg auf Leben und Tod liefern.

Der Schreibstil des Autors, der anfangs vielleicht etwas merkwürdig anmuten mag, hat mir gut gefallen. Aichner versieht sämtliche wörtliche Rede nicht mit Anführungszeichen, sondern mit einem Bindestrich, weshalb die Sätze zuerst wie Aufzählungen wirken. Was vielleicht anfangs noch etwas störend auf das Auge wirkt, hat mir als Eigenheit dann aber sogar gefallen und Aichners Stil wird dadurch unverwechselbar.

Das Buch konnte mich mit einigen unerwarteten, dramatischen Wendungen überraschen, letztlich blieb aber doch von Anfang an klar, dass Wagner der Täter sein muss, weshalb das Spannungsmoment um die Identität des Täters etwas fehlte. Fraglich blieb nur, wie er es geschafft hat, Tilda zu entführen und zu vergraben. Und hier bietet das Buch dann auch ein spannendes Wettrennen gegen die Zeit auf der Suche nach der Wahrheit. Und nach Tilda, bevor sie für immer in ihrem Grab liegen bleibt.

„Für immer tot“ ist zwar der zweite Krimi um den Totengräber Max Broll, man muss den Vorgänger aber nicht gelesen haben, um die Geschichte zu verstehen. Um ein besseres Verständnis für die einzelnen Figuren wie seinen besten Freund Baroni oder seine Beziehung zu Hanni zu bekommen, empfiehlt es sich aber doch, auch den ersten Band „Die Schöne und der Tod“ zu lesen. Ich jedenfalls werde das gerne noch nachholen, denn Max Broll war mir sehr sympathisch und das Erzähltalent des Autors verspricht weitere gute unterhaltsame Krimistunden.


Für immer tot - Bernhard Aichner
Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (5. August 2011)
ISBN-10: 3852188822

Preis: 12,95 Euro

Willis Fazit:



Vielen herzlichen Dank an den Haymon Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!


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2 Kommentare:

  1. Dieser Krimi steht bereits auf meiner Wunschliste und ich freue mich aufs Lesen!

    LG, Anka

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  2. absolut lesenswert fand ich. super spannend, da taucht garantiert keine langeweile auf. so sollen krimis sein. schöne grüße mike

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