Nun habe ich vor einer Weile auf dystopischeliteratur.org diese Grafik hier gefunden, die es für mich ziemlich gut zusammenfasst und die wollte ich euch nicht vorenthalten. So musste ich aber auch feststellen, dass "The Forest of Hands and Teeth", die Dystopie, die ich euch im August vorstelle, gar keine Dystopie ist :-) Oder auch die beliebten "Hunger Games", die den Dystopietrend im Jugendbereich hervorgerufen haben, gehören eigentlich nicht dazu.
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Eine "wahre" Dystopie muss für mich immer wenigstens eins dieser Merkmale enthalten:
- Freiheitsbeschränkung (meist durch eine Mauer, Kuppel etc., die die Gesellschaft vor dem Draußen abschirmt, siehe "Neva", siehe "Wir" etc.)
- Konformität, also Gleichheit der Personen (die meist insgeheim nicht gegeben ist)
- Zensur der Meinungsfreiheit
- ständige Überwachung
Letztlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, wie er eine Dystopie für sich interpretiert, aber ich finde, der Begriff verschwimmt langsam immer mehr und ich habe das Gefühl, dass jedes neue Jugendbuch als Dystopie beworben wird. Ich will die Bücher damit keinesfalls schlecht machen, denn sie sind trotzdem mitreißend und auch ich bin ein großer Fan von vielen der Neuerscheinungen. Aber den Titel Dystopie verdienen trotzdem nicht alle. Mal sehen, wieviele der dystopischen Zwölf sich am Ende tatsächlich auch als solche erweisen :-)
Sehr informativ!
AntwortenLöschenVielen Dank :)
Du sagst, dass der Begriff immer mehr verschwimmt - da hast du so so recht! Inzwischen wird wirklich ALLES mit dem gewinnträchtigen Schlagwort "Dystopie" beworben.
Liebe Grüße
Lisa
"Ist das nun eine Dystopie?" ist auch eines der Dinge die ich mich seit Wochen frage. Also wo genau fängt es an, wo hört das Genre auf.
AntwortenLöschenDa ist dieser Post doch sehr informativ, vielen Dank. :D
Liebe Grüße
Sarah
Super Chart, ich bin aber trotzdem der Meinung, dass die Hunger Games eine Dystopie sind, denn sie beinhalten immerhin drei deiner zentralen Merkmale!
AntwortenLöschenZu deiner Frage: Die Bücher von Gemma Malley hatte ich bis jetzt überhaupt noch nicht auf dem Radar, aber deine Rezension zu „The Declaration“ hat mich gerade davon überzeugt, dass ich da dringend Nachholbedarf hab! :)
Wenn Du mich fragst, klingt das Post-Apocalypse Genre fast noch interessanter als die klassische Dystopie.
AntwortenLöschenLG, Katarina :)
Ich würde sagen, dass die Tribute von Panem durchaus dystopische Elemente, die der Autor hier wohl als identisch mit anti-utopischen sieht, besitzten, aber eben auch postapokalyptische (ich sehe die Postapokalypse eigentlich nicht als eigenständiges Genre) Hier werden im Prinzip zwei Welten parallel aufgebaut... Der Begriff Dystopie ist in der Literaturwissenschaft derartig umstritten, dass man die Tribute von Panem gut noch dem Genre Dystopie zuschlagen kann.
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