Brombeerfuchs: Die Geschichte von Weltende - Erlebt den Zauber walisischer Legenden

Seid ihr auch so von Sagengeschichten und Legenden fasziniert wie ich? Dann habe ich in meiner heutigen Rezension das passende Kinderbuch für euch: Brombeerfuch - Das Geheimnis von Weltende von Kathrin Tordasi.

Gebundene Ausgabe | 384 Seiten | Sauerländer Verlag | Altersempfehlung: ab 10 Jahre

"Was ist denn hier los?", fragte Rose, die gerade mit einem Tablett voll Teegeschirr ins Wohnzimmer kam. "Ein Fuchs!", rief Portia. "Hier im Wohnzimmer!" Nicht zu fassen! Sie hatte noch nie einen Fuchs aus solcher Nähe gesehen. "Passiert das oft?" 

Das Haus der Tanten wurde von Minute zu Minute spannender. Rose allerdings schien der Besuch des Fuchses auch nicht zu gefallen. Sie warf Bramble einen besorgten Blick zu, aber Bramble presste als Antwort nur die Lippen aufeinander. "Willkommem auf dem Land", sagte Bramble knapp. (S. 21)

Als Portia den Sommer bei ihren Tanten in Wales verbringen soll, ahnt sie noch nicht, welches Abenteuer sie erwartet. Denn in Wales, tief versteckt im Wald, gibt es eine geheime Tür, die in die Anderswelt führt, und die unter allen Umständen verschlossen bleiben muss. Doch Portia ahnt davon nichts, und erweckt so eine lange vergessene Bedrohung aus ihrem Schlaf...

Wer von euch schon einmal in England, Schottland, Wales oder Irland gewesen ist, hat ihn vermutlich erlebt: diesen Zauber, dieses Mystische, das der Landschaft innezuwohnen scheint. In den Ritzen der urigen Steinmauern vermutet man Kobolde, von Moos überwucherte Baumstümpfe scheinen der ideale Wohnort für Feen zu sein und längst verlassene Burgen mit ihren ganz eigenen Geschichten verströmen einfach einen Hauch von Sagen und Legenden. Ganz ähnlich scheint es auch Autorin Kathrin Tordasi gegangen zu sein, die in Wales studiert hat und dem Zauber dieses Landes ein Buch widmen wollte. Und das ist ihr mit "Brombeerfuchs: Das Geheimnis von Weltende" auf wunderbare Weise gelungen! 

Die Geschichte beginnt damit, dass die junge Portia nach Wales fährt, um den Sommer bei ihren Großtanten zu verbringen. Als ob deren Haus nicht schon verwunschen genug wirken würde, geschehen gleich nach ihrer Anreise merkwürdige Dinge um sie herum. So wie dieser neugierige Fuchs, der sich nachts sogar bis ins Haus schleicht und Portia so zu einem versteckten Schlüssel führt. Als sie damit eine geheime Tür im Wald öffnet, verschlägt es sie in die Anderswelt, dem Reich zwischen unserer Welt und der Feenwelt. 

Ab diesem Punkt nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf und wir treffen auf tierische Gestaltwandler, eigenwillige Feen, Runenbeschwörer und den gefährlichen Grauen König, der im Zwischenreich zwischen Menschen- und Feenwelt gefangen ist. Oder vielmehr war... Denn durch das Öffnen der Tür ist er erneut erwacht und strebt nun danach, sowohl die Feen- als auch die Menschenwelt einzunehmen. Gemeinsam mit ihrer Bekanntschaft Ben besteht Portias Hauptaufgabe nun darin, einen Weg zu finden, um den Grauen König zu besiegen. Nebenbei lernen sie den Hof der Feen genauer kennen und erfahren, dass sie nicht die ersten Menschen sind, die die Tür nach Anderswo unbedacht geöffnet haben.

Kathrin Tordasi greift in ihrem Buch die walisische Legende der Anderswelt auf, in der sich das keltische Feenvolk tummeln soll. Ich fand diese Welt faszinierend und bin Portia und Ben nur zu gerne auf ihrer Erkundungstour gefolgt. Die Charaktere wie der füchsische Gestaltwandler Robin Goodfellow oder Gwil Sorgenvoll, der zum versklavten Volk der Salamander gehört, sind liebevoll und detailreich beschrieben, wie auch die Feen-und Menschenwelt. So hat sich die Hoffnung der Autorin, dass man beim Lesen die Magie dieser Gegend ebenfalls verspüren kann, bei mir voll erfüllt. 

Wobei die Geschichte für meinen Geschmack gerne noch ein paar mehr Seiten haben können, denn hier treten so viele faszinierende Figuren auf, über die ich als erwachsene Leserin sehr gern noch mehr erfahren hätte. Für jüngere Leser war es so vermutlich jedoch genau richtig, weshalb ich mich auch nicht groß beschweren kann :-) Die Handlung konnte mich auch als erwachsene Leserin fesseln und ich habe die Geschichte vom Kampf Gut gegen Böse und von Freundschaft und Mut sehr gerne gelesen.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen Friederike,

    das Büchlein lief mir bereits auf Instagram öfter über den Weg. Das Cover ist wirklich schön und die Story klingt nun, nachdem ich deine Rezension gelesen habe, echt gut.
    Vor allem kenne ich mich mit diesem Mythos überhaupt nicht aus. Das fetzt.
    Danke dir für den Tipp.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hi Tina, ich finde es auch immer spannend, neue Mythen kennenzulernen. Und das Setting war einfach toll :-)

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