Stolen Time: Zwischen den Welten - Coole Scifi Fantasy, die aber nur langsam Fahrt aufnimmt

Heute will ich euch in meiner Rezension das Buch "Stolen Time: Zwischen den Welten" von Danielle Rollins vorstellen, eine Zeitreisegeschichte:

Gebundene Ausgabe | 464 Seiten | cbj Verlag | Übersetzung: C. Lungstrass-Kapfer | Hier kaufen

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich liebe Zeitreisegeschichten, seit ich als Kind zum ersten Mal "Zurück in die Zukunft" gesehen habe :-D Seitdem fasziniert mich die Vorstellung, in die Vergangenheit oder Zukunft zu reisen und zu erleben, wie es dort aussieht. Von daher musste ich natürlich zu "Stolen Time: Zwischen den Welten" greifen, in dem es uns von 1913 nach 2077 verschlägt. 

1913: Am Tag ihrer arrangierten Hochzeit flieht Dorothy vor ihrer kontrollierenden Mutter und trifft dabei auf den Piloten Ash, der gerade versucht, sein abgestürztes Flugzeug wieder in die Luft zu bekommen. Ash, der als Zeitreisender gerade dringendere Aufgaben hat als eine Jungfer in Nöten zu retten, ignoriert den Wunsch der jungen Frau, sie in seinem Flugzeug mitzunehmen - immerhin will er zurück ins Jahr 2077 reisen, in dem die USA von Naturkatastrophen unwiderruflich verändert wurden. Doch Dorothy lässt sich nicht abschütteln und schleicht sich an Bord - nichts ahnend, dass sie damit die Zukunft verändern wird...

Die Grundidee fand ich wirklich spannend: In der Zukunft gelingt es einem Forscher endlich, das Geheimnis der Zeitreisen zu lösen. Und nichts scheint wertvoller als diese Fähigkeit zu sein, in die Vergangenheit zu reisen und Einfluss auf die Zukunft zu nehmen, immerhin wurden weite Teile Nordamerikas durch heftige Erdbeben fast völlig zerstört und die Menschen, die überlebt haben, leben in Chaos und Anarchie. Als gerade dieser Forscher bei einer seiner Zeitreisen verschwindet, macht sich sein Team, angeführt vom Piloten Ash, auf die Suche nach ihm. 

Auch die Charaktere haben mir gefallen, auch wenn sie nicht unbedingt klassische Sympathieträger sind. Die eine Hauptrolle spielt Dorothy, eine junge Frau aus dem Jahr 1913, die sich gemeinsam mit ihrer Mutter mit Betrügermaschen durchs Leben schlägt und sich nichts sehnlicher wünscht, als diesem Leben zu entkommen und ein freies, selbstbestimmtes Leben voller Abenteuer zu führen. Die andere Hauptrolle spielt der Pilot Ash, der aus dem Jahr 1945 rekrutiert wurde, um als bester Pilot seiner Generation die Zeitreisemaschine durch den gefährlichen Zeitstrudel zu steuern. Er ist am Anfang recht abweisend und mürrisch, was angesichts der Verantwortung, die auf ihm ruht, auch nicht verwunderlich ist.

Leider gab es dann doch zwei Kritikpunkte, die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch bedeutend weniger schnell verschlungen habe als erwartet. Das waren zum einen die sich für meinen Geschmack viel zu schnell entwickelnden Gefühle zwischen Ash und Dorothy. Hier blieb es mir zu oberflächlich, was beide überhaupt aneinander finden. Und zum anderen das Tempo der Erzählung. Es dauert nämlich seeeehr lange, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, nämlich tatsächlich bis kurz vors Finale. Wenn man weiß, dass es nur der Auftakt zu einer Trilogie ist, mag das durchaus noch okay sein, aber mir hat es einiges an Durchhaltevermögen abverlangt.

Bei Geschichten, in denen Zeitreisen eine Rolle spielen, fasziniert mich vor allem die Frage, ob die Zukunft eigentlich schon vorherbestimmt ist oder man sie noch ändern kann, wenn man doch weiß, was passieren wird. Diese Frage beschäftigt auch Ash, der als Zeitreisender bereits weiß, dass er bald ermordet wird und daher alles tut, um seiner Mörderin erst gar nicht zu begegnen. Ob ihm das wirklich gelingt, bleibt abzuwarten und wird zumindest hier im ersten Teil noch nicht aufgelöst. Von daher werde ich auch trotz der Kritikpunkte in Teil 2 reinlesen und hoffe, dass die Geschichte dann von Anfang an Tempo aufnimmt.


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