Heute möchte ich euch den letzten Teil der Alles-Trilogie von meiner Lieblingsautorin Kyra Groh vorstellen: "Alles was wir jemals waren". Erfahrt hier, wie es mir gefallen hat und ob sich die Trilogie lohnt:
Broschierte Ausgabe | 400 Seiten | Loewe Intense Verlag | Altersempfehlung: ab 14 Jahre | Hier zu kaufen |
"Wieso ist es die Default-Einstellung, dass man alles im Griff haben muss? Ist es nicht viel gängiger, nach dem Abi orientierungslos zu sein? Und haben nicht immer alle prophezeit, dass die erste Liebe sowieso nicht ewig hält? Wieso fühle ich mich dann wie ein Alien?"
Anouk steckt fest: während ihre besten Freundinnen ganz genau wissen, was sie nach dem Schulabschluss mit ihrem Leben anfangen wollen und ihr Freund Kaya zum Studieren nach München gezogen ist, hat Anouk einfach keinen Plan. So jobbt sie perspektivlos auf dem Hof ihrer Eltern und fühlt sich mit jedem Tag mieser. Etwas muss sich ändern! Kurzerhand macht sie mit Kaya Schluss und trifft kurz darauf auf Valentin, der nach langer Zeit wieder Bewegung in ihr Leben bringt. Doch warum fühlt sie sich immer noch so leer?
Keine Autorin versteht es so, mein Herz zu brechen wie Kyra Groh. Aber von keiner lasse ich mir auch so bereitwillig das Herz brechen wie von ihr, denn ich kann mich darauf verlassen, dass sie es nach einem großen Verbrauch an Taschentüchern am Ende auch wieder zusammenflicken wird. So eben auch in meiner neuen Herzensbuchreihe von ihr, die "Alles"-Bücher. Im ersten Teil haben wir Anna dabei begleitet, "Nein" sagen zu lernen, im zweiten Teil ging es mit Polly um Fatshaming und Body Positivity und nun beweist uns Anouk im krönenden Abschluss der Trilogie, dass man manchmal einfach Zeit braucht, um sich zu finden.
Wie habt ihr die Zeit nach dem Schulabschluss erlebt? Hattet ihr einen Plan, was ihr mit eurem Leben anfangen wollt? Ausbildung oder Studium schon direkt geplant? Oder erstmal ohne großen Plan oder Ziel vor euch hin gelebt? Der Schritt von der Schule hin zur absoluten Eigenverantwortung ist für viele junge Menschen sehr herausfordernd und so hadert auch Anouk mit ihrem Leben:
"Klar bin ich okay. Ich bin bloß zu unfähig, mein Leben in die Hand zu nehmen, ich wohne in meinem Kinderzimmer, ich weiß nicht, was ich machen soll, ich schreibe mit meinem Ex und verprelle einen Typen, der mit mir schlafen will. Ich habe keine Ahnung, was ich will. Was will ich studieren, wo will ich wohnen, wie will ich leben, wen will ich lieben?
Ich. Weiß. Es. Doch. Auch. Nicht."
Im letzten Band ihrer New Adult-Trilogie begleiten wir Anouk bei ihrer Suche nach sich selbst und was sie mit ihrem Leben anfangen will. Denn während ihre Freundinnen Anna und Polly alles im Griff zu haben scheinen - Studium, eigene Wohnung, Traumpartner - steckt Anouk fest. Ohne Plan, was sie nun nach dem Schulabschluss anfangen soll. Im Gegensatz zu ihrem Freund Kaya, der es scheinbar kaum erwarten kann, Lansberg - und damit auch Anouk - hinter sich zu lassen und seine Ziele zu verfolgen. In ihrer Verzweiflung macht Anouk mit Kaya Schluss, denn irgendetwas muss sich ändern! Doch das bringt sie auch nicht weiter.
Ich war so unglaublich gespannt auf das Buch, einerseits weil ich die Ausgangssituation total spannend finde, denn normalerweise erleben wir ja eher das Zusammenkommen von zwei Charakteren, hier jedoch beginnt die Geschichte mit ihrer Trennung und wie es danach weitergeht. Andererseits war ich aber auch neugierig, ob sich das Traumpärchen Anouk und Kaya wieder zusammenraufen können oder doch getrennte Wege gehen, weil ich selbst wie auch Anouk mit meiner ersten großen Liebe seit Schulzeiten zusammen bin.
Was soll ich sagen, ich liebe dieses Buch! Es ist schön, schmerzhaft, ehrlich, roh, authentisch, tut weh, und lässt einen am Ende doch geheilt und bereichert zurück. Teil 3 hat sich von den drei Geschichten am schwersten gelesen, denn auch wenn Kyra Groh wieder ihren typischen Humor eingebracht hat, geht es Anouk einfach echt schlecht, sie zweifelt an allem, an sich selbst und ihrem Talent, und das war hart mitzuerleben. Vor allem, weil es einfach so unglaublich nah- und nachvollziehbar war. Und es tat mir auch richtig weh, mitzuerleben, wie Anouk und Kaya sich gegenseitig wehtun. Beide machen hier Fehler, mit denen sie einander verletzen - und gerade deshalb hat sich diese Geschichte so absolut authentisch gelesen und mich emotional total mitgenommen.
Ich könnte jetzt noch ganz viel über dieses Buch schwärmen und euch sagen, dass mal wieder so viele wichtige gesellschaftliche Botschaften darin stecken. Aber ich fasse es einfach kurz zusammen mit: Lest. Dieses. Buch! "Alles was wir jemals waren" ist ein absolutes Jahreshighlight und ihr verpasst was, wenn ihr es nicht tut. Ganz große Leseliebe! ♥
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