Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel - Süße Liebesgeschichte für zwischendurch, aber mehr auch nicht

Heute möchte ich euch eine süße Liebesgeschichte mit winderlichem Setting vorstellen: Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel von Zoe Allison. Und darum geht es:

Taschenbuch | 448 Seiten | Fischer Verlag | Übersetzung: Tanja Hamer

Nachdem sie ihren Job verloren und ihre langjährige Beziehung beendet hat, zieht Maya Bashir notgedrungen in ihren schottischen Heimatort Glenavie zurück, um dort bei ihren Eltern unterzukommen. Wenigstens kann sie so endlich wieder Zeit mit ihrer besten Freundin verbringen, die sie in der Großstadt schmerzlich vermisst hat. Wenn da nur nicht deren Zwillingsbruder Sam wäre, in den Maya einmal schwer verliebt war und der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat. Doch dank des Aushilfsjobs als Skilehrerin im Ski-Center, wo auch Sam arbeitet, begegnet sie ihm allerdings häufiger, als ihr lieb ist. Und muss dabei feststellen, dass die Gefühle von damals noch lange nicht verschwunden sind. Und dann sind da noch die erdrückenden Erwartungen ihres Vaters, der Maya lieber wieder als Steuerberatin arbeiten sehen würde. Kann ihr Leben noch chaotischer werden?

Wer nach einer gemütlich-romantischen Liebesgeschichte im winterlichen Setting sucht, für den mag sich ein Blick auf "Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" lohnen. Es spielt in den verschneiten schottischen Highlands, wo Maya auf ihre Jugendliebe Sam trifft, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat. In der Homecoming-Geschichte, bei der Maya aus der Großstadt zurück in ihren Heimatort zieht, geht es um Erwartungsdruck, Missverständnisse und darum, sich die eigenen Wünsche und Gefühle einzugestehen. Das Ganze las sich sehr süß und locker, hat aber leider auch etwas an Tiefgang vermissen lassen.

Maya war mir sofort sympathisch. Für sie läuft es gerade nicht sonderlich gut, denn dank einer gescheiterten Beziehung und eines verlorenen Jobs muss sie notgedrungen wieder bei ihren Eltern einziehen und sich nun ständig die Kommentare ihres Vaters anhören, der seine Tochter so schnell wie möglich wieder in einem stabilen Job in der Finanzbranche sehen will. Dass Maya ihren alten Job gehasst hat und viel lieber als Skilehrerin für Kinder im Ski-Center arbeitet, ist nichts, was sie ihm gerne anvertraut. Sam lernen wir kennen, als er gerade als Nacktkellner bei einer Freundin von Maya jobbt. Der peinlichen Wiederbegegnung nach Jahren folgt eine Reihe von süßen Zufallsbegegnungen, die echtes RomCom-Material sind ♥ So spielend wie er sich wieder in Mayas Herz geschlichen hat, gelang es Sam auch mich von sich zu überzeugen und ich habe die beiden sehr gerne beim (Wieder)Verlieben verfolgt.

Obwohl ich das Setting und auch das Second Chance-Trope wirklich mochte, hatte ich doch ein kleines Problem mit dem Buch, nämlich den seeehr vorhersehbaren Plot-Verlauf. Schon nach 10 Seiten war klar, was der Grund dafür war, dass Sam Maya vor Jahren das Herz gebrochen hat, denn es war einfach echt plump und offensichtlich eingestreut. Und was mich dabei am meisten gestört hat: ein einfaches Gespräch hätte das Missverständnis SOFORT aus dem Weg schaffen können, statt das gefühlt über zwei Drittel des Buches zu ziehen. Genauso plump fand ich die Gestaltung der Antagonistin der Geschichte, Sams biestige Freundin, mit der ich so meine Probleme hatte. Sie war einfach sooo stereotyp und hassenswert charakterisiert, dass man natürlich nicht anders konnte, als sich voll auf Mayas Seite zu stellen (was man auch so getan hätte, weil sie einfach echt lieb ist, aber naja). Es gab von Anfang an quasi keinen Grund, warum Sam überhaupt bei ihr bleibt, was das Fortführen ihrer Beziehung, obwohl es ganz offensichtlich zwischen Maya und Sam knistert, nur umso frustrierender gemacht hat. Hier hat es mir einfach wirklich an etwas mehr Erzählfinesse gefehlt, an mehr Tiefgang.

Dadurch ist "Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" in meinen Augen auch eher nur eine durchschnittliche RomCom. Ohne Frage wirklich süß, leicht und durchaus mit Herzklopf-Momenten, aber nichts, was mir länger im Kopf geblieben ist. 

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