Emily Wildes Atlas der Anderswelten - Gelungene Fortsetzung, jedoch mit Längen

Heute möchte ich euch Teil 2 von Emily Wildes Abenteuern in der Feenwelt vorstellen: Emily Wildes Atlas der Anderswelten von Heather Fawcett. Und darum geht es:

Gebundene Ausgabe | 448 Seiten | Fischer TOR | Übersetzung: Eva Kemper

 

Achtung, enthält Spoiler für Band 1 - Emily Wildes Enzyklopädie der Feen!

 

Nach ihrem Abenteuer auf Ljosland ist Emily Wilde an ihre Universität zurückgekehrt und forscht nun gemeinsam mit ihrem ehemaligen Konkurrenten Wendell, der sich als Elfenkönig im Exil entpuppt hat, nach einem Zugang zu Wendells Königreich. Doch seine Stiefmutter, die ihn vom Thron gestoßen und die Macht an sich gerissen hat, lässt den beiden keine Ruhe und hetzt Meuchelmörder auf sie. Aber Emily wäre nicht unsere gewohnt starrköpfige, furchtlose Wissenschaftlerin, wenn sie sich von ein paar gefährlichen Attentätern und heimischen Feen aus der Ruhe bringen lassen würde...

Emily Wildes erstes Abenteuer konnte mich mit seiner Mischung aus düster-atmosphärischer, humorvoller Fantasygeschichte und herrlich ungewöhnlichen Charakteren begeistern und so war klar, dass ich auch Teil 2 lesen würde. Dieser bot mir zwar an sich wieder genau die gleiche Mischung, aber ich muss gestehen, dass er mich nicht ganz so sehr fesseln konnte wie noch Teil 1. Zwar begegnet Emily auch hier wieder faszinierenden Elfengestalten, doch die Handlung ging mir teilweise zu zäh voran.

Emilys wissenschaftliche Karriere könnte nicht besser laufen: ihre Enzyklopädie über die Feenwelt hat unter den Dryadologen Furore geschlagen und ihr eine Anstellung auf Lebenszeit in Cambridge beschert. Ihr nächstes Ziel: einen Atlas über die Anderswelten zu verfassen - nicht ohne gewisses Eigeninteresse. Denn Wendell, der Emily unfreiwillig ans Herz gewachsen ist (und sie ihm scheinbar auch, seinem Heiratsantrag nach zu schließen) und sich als nichts anderes als ein Elfenkönig erwiesen hat, sucht nach einer Möglichkeit, in sein Königreich zurückzukehren. Emilys Recherchen deuten auf Österreich hin, doch noch bevor sie ihre Reise antreten können, brechen mitten im Vorlesungssaal Attentätern ein, die Wendell im Auftrag seiner Stiefmutter beseitigen sollen... 

Es beginnt rasant und dramatisch, doch nach dem ersten Attentat in Cambridge und ihrer Ankunft in Österreich hat sich die Geschichte nur noch langsam vorwärts bewegt und ich habe mich immer wieder dabei erwischt, wie ich das Buch ohne Probleme beiseite legen konnte, weil es kaum große Spannungsmomente gab. Aber trotzdem habe ich die Geschichte gern gelesen, wenn auch deutlich langsamer als den ersten Band. Erneut treffen wir wieder auf viele faszinierende Feengestalten und Emily muss nicht nur auf den von Wendell verzauberten Mantel zurückgreifen, um sich gegen ihre Magie zu wehren.

In diesem Band ging es auch viel um die Beziehung zwischen Emily und Wendell. Nachdem der im Exil lebende Elfenkönig ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, nimmt sich Emily reichlich Bedenkzeit für ihre Antwort und so dürfen wir auch hier wieder viele herrlich schlagfertigen Dialoge und sogar die eine oder andere Zärtlichkeit zwischen den beiden miterleben.

Mehr möchte ich euch über Teil 2 gar nicht verraten. Trotz der Längen habe ich Emilys und Wendells Geschichte wieder gern verfolgt und bin gespannt, was uns in ihrem nächsten Abenteuer erwarten wird.

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