Das Mädchen, das den Mond trank - Wundervoll fantasiereicher All-Ager

Heute habe ich eine Rezension zu einem Buch für euch, welches bereits im Frühjahr 2018 erschien, aber auch noch ideal unter den Weihnachtsbaum passt: "Das Mädchen, das den Mond trank" von Kelly Barnhill. Erfahrt hier, warum mich das Buch so verzaubern konnte: 


Es war einmal eine von Trauer überschattete Stadt, die am Rande eines tiefen Waldes lag. Jedes Jahr mussten die Bewohner der bösen Hexe aus dem Wald ihr jüngstes Kind opfern, um weiterhin ihren Schutz zu erhalten. Doch als die Hexe die kleine Luna holt, magifiziert sie das Kind aus Versehen, indem sie ihm Mondlicht zu trinken gibt. Und deckt damit lange verborgene Wahrheiten und Lügengeschichten auf, die das Dorf in ihrem Bann halten... 


Was für ein schönes, zauberhaftes Buch! "Das Mädchen, das den Mond trank" konnte mich nicht nur mit seinem märchenhaften Titel in seinen Bann schlagen, sondern auch inhaltlich verzaubern. Mutige Mädchen, gute und böse Hexen, sanftmütige Monster und der Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit vereinen sich hier zu einer ganz wunderbaren, märchenhaften Abenteuergeschichte, die sowohl jung als auch alt begeistern kann. 

Das Märchen beginnt, wie so viele andere auch, zunächst sehr traurig: die Mitglieder des Ältestenrats entreißen einer verzweifelten Mutter ihr Baby - Luna - um es der Hexe im Wald zu opfern. So wird es schon gehandhabt, seit die Menschen denken können, und über dem Dorf liegt eine stete, drückende Trauerwolke. Dabei weiß eigentlich niemand, was die böse Waldhexe eigentlich genau mit den Kindern macht, doch alle sind sich einig, dass es nichts gutes sein kann, denn die Kinder verschwinden für immer.

Doch schon nach wenigen Seiten erfährt man als Leser, dass die Geschichten um die böse Hexe aus dem Wald nicht ganz stimmen können. Denn statt Luna etwas anzutun, rettet die Hexe das hilflose Kind und magifiziert es aus Versehen mit Mondlicht, weshalb sie Luna bei sich behält, damit sie lernt, ihre magischen Kräfte zu kontrollieren. So wächst Luna inmitten des tiefen Waldes auf, mit einer Hexe, einem monsterhaft großen Sumpfwesen und einem hosentaschengroßen Drachen als Familie. Und das ist gerade einmal der Anfang der magischen Geschichte...    

Luna ist ein ganz zauberhaftes Kind, und das nicht nur, weil ihr die Magie quasi aus jeder Pore strömt und sie mit ihren Fußabdrücken überall Blumen erblühen lässt. Umgeben von wilder, schöner Natur und ebenso wilden magischen Wesen, wächst Luna zu einem äußerst wissbegierigen und neugierigen Mädchen heran, das Respekt für jede Art von Lebewesen empfindet und furchtlos und ohne Vorurteile auch dem gegenübertritt, was andere vielleicht auf den ersten Blick aufgrund von "Hässlichkeit" erschrecken mag.

Aber auch wenn Luna die Namensgeberin des Buches ist, spielt sie nicht allein die Hauptrolle, denn natürlich wird auch die Geschichte der Waldhexe Xan erzählt, die Luna wie ihre eigene Tochter liebt und aufzieht und ihre Vergangenheit ins Vergessen hüllt. Dank unterschiedlicher Erzähler - wie der Hexe Xan, dem jungen Dorfbewohner Antain, der dem Ältestenrat beitreten soll, dem Sumpfwesen Glerk und natürlich auch Luna selbst - erhalten wir Einblicke aus Dorf und Wald, aus Gegenwart und Vergangenheit und decken so langsam Stück für Stück das Geheimnis auf, welches hinter allem steckt.  

In der Geschichte liegt ganz vieles, was einen nachdenklich stimmen kann, ohne das einem der moralische Aspekt aufdringlich ins Gesicht springt: Was zeichnet eigentlich "gut" und "böse" aus? Muss man groß sein, um große und mutige Taten vollbringen zu können? Kann man vom äußeren Schein auf das Innere eines Wesens schließen? So ist die Geschichte sowohl für Kinder als auch Erwachsene nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. 

Das Schöne an der Geschichte war, dass sie mich selbst dann noch überraschen konnte, als die ersten Wahrheiten bereits enthüllt waren. Und so habe ich gebannt bis zum Schluss verfolgt, wie sich die ganze Wahrheit vor mir auftat und ein stimmiges, perfektes und überraschendes Gesamtbild ergab. 

Mein Fazit: "Das Mädchen, das den Mond trank" ist für mich eines der schönsten und definitiv das zauberhafteste Buch des Jahres! Dieser All-Ager rund um Magie, Mut und Liebe konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite verzaubern und darf in eurem Bücherregal definitiv nicht fehlen!   

3 Kommentare:

  1. Liebe Friederike

    Ich danke dir herzlich für diesen schönen Buchtipp und hoffe sehr, dem Buch bald eine Chance geben oder es zumindest verschenken zu können.

    Alles Liebe dir
    Livia

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    1. Hi Livia, freut mich dass ich dir noch einen Buchtipp mitgeben konnte. Die Geschichte lohnt sich wirklich! :-)

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  2. Huhu =)
    Eine wirklich schöne Rezension, die richtig Lust auf das Buch macht. Hätte ich es nicht schon dieses Jahr gelesen, spätestens jetzt hätte ich es lesen wollen =) Genau wie du, fand ich es besonders schön, wie das Konzept von Gut und Böse bez. die klassischen Märchenfiguren auf den Kopf gestellt wurden.

    Auf jeden Fall, eine tolle Rezension, danke dir, die verlinke ich gerne in meinem Beitrag

    Liebe Grüße, Miss Pageturner

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