Heute möchte ich euch ein neues Abenteuer aus der Feder von Amie Kaufman vorstellen: The Isles of the Gods. Und darum geht es:
Gebundene Ausgabe | 480 Seiten | Fischer Sauerländer Verlag | Übersetzung: Barbara König | ab 14 Jahre |
Sellys Traum ist es, eines Tages die Handelsflotte ihres Vaters zu übernehmen und Kapitänin ihres eigenen Schiffs zu werden. Doch bis dahin muss sie als Mädchen für alles auf der Lizabetta unter dem Kommando der herrischen Kapitänin Rensa herhalten, während ihr Vater Handel im eisigen Norden betreibt. Doch gerade als sie plant, ihrem Vater einfach hinterherzureisen, schlägt das Schicksal zu: die Lizabetta nimmt den inkognito reisenden Prinzen von Alinor an Bord auf, denn Leander muss den heiligen Ritus zur Stärkung der Göttin Barrica durchführen. Doch die Feinde Alinors planen, ihren eigenen Gott wiederzuerwecken, der von Barrica in ewigen Schlaf versetzt wurde, und wollen Leanders Reise unbedingt verhindern...
Amie Kaufmans Geschichten konnten mich schon öfter in ihren Bann schlagen, sei es in Kombination mit Jay Kristoff als Autoren-Duo, oder auch allein mit ihrer "These broken stars"-Trilogie. Und nun in ihrem neuesten Werk: Abenteuer auf See, uralte Götter, die auf Erden wandeln und magisch begabte Menschen, die die Elemente kontrollieren können. Wie könnte ich da widerstehen? :-) Und auch wenn ich zwischendurch nicht ganz so gebannt war, habe ich die Geschichte doch sehr gerne gelesen.
Diesmal bietet uns die Autorin ein echtes See-Abenteuer. Die Hauptrolle spielt Selly, die als Tochter eines Handelsflotten-Führers an Bord unterschiedlicher Handelsschiffe aufgewachsen ist und nichts als Häfen, salzige Luft und das weite Meer kennt. Wichtiger Bestandteil einer jeden Flotte: Menschen mit magischer Begabung, die Wind und Wasser lenken können. Auch Selly trägt die Magie-Male auf ihrer Haut, aber es gelingt ihr nicht, ihre Kräfte abzurufen, sehr zu ihrem Leidwesen. Umso verbissener hält sie an ihrem Vorsatz fest, Kapitänin ihres eigenen Schiffes zu werden und in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Ein gänzlich anderes Leben führt Party-Prinz Leander, der zwar der mächtigste Magier des Königreichs ist, seine Pflichten jedoch für ein sorgloses Leben voller Vergnügungen vernachlässigt. Bis es immer deutlicher wird, dass die Kräfte ihrer Göttin Barrica schwinden und das Opferritual dringend erneuert werden muss.
Dass die ehrgeizige, willensstarke Selly und der charmante, sorglose Prinz zunächst nicht gerade beste Freunde werden würden, war sehr offensichtlich :-D Selly lässt ihn mehr als deutlich spüren, was sie von ihm hält, und so waren ihre Wortduelle sehr erfrischend, wobei sich hier irgendwann dann doch eher freundschaftliche Gefühle bzw. sogar mehr entwickeln, was ich persönlich gar nicht gebraucht hätte, denn im Fokus steht hier ganz klar das Abenteuer und nicht die wachsenden Gefühle zwischen Seefahrerin und Prinz.
Aber nicht nur Selly und Leander kommen zu Wort, denn die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So erfahren wir auch mehr über zwei ehemalige Mitschüler von Leander, einer der als Gelehrter vor einer ungewollten Hochzeit zur Universität fliehen will, und einer, der nach dem Tod seines adligen Vaters in die Armut abgestürzt ist. Und auch die gefährliche Antagonistin der Geschichte, die den schlafenden Gott Macean wiedererwecken und die Durchführung von Leanders Ritual verhindern will, schildert uns ihre Sichtweise - und hier ging es teilweise richtig brutal und erschreckend zu, denn Laskia ist bereit, alles zu tun, um ihren Gott zu wecken.
Wie ihr seht spielen Götter hier eine große Rolle. Einstmals waren es sieben Götter, die auf der Erde gewandelt sind und an der Seite der Menschen gekämpft haben, nun haben sich alle aus der Welt zurückgezogen. Die Fantasywelt in der The Isles of the Gods spielt, hat mich einerseits fasziniert, andererseits aber auch verwirrt. Denn teilweise wirkt sie eher wie unsere Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mit Pferdekutschen und Fokus auf Seefahrt, andererseits gibt es aber auch Automobile und Städte mit Bürogebäuden. Das hat in meinem Kopf nicht so richtig zueinandergefunden und ich bin echt gespannt, ob sich dieser Widerspruch in Teil 2 noch löst.
Zwischendurch hatte ich einen kleinen Hänger, die Charaktere konnten mich emotional nicht so mitreißen, auch wenn die Handlung an sich spannend war. Das hat sich aber glücklicherweise zum Ende hin noch einmal geändert und sowohl das Schicksal der Charaktere als auch die unvorhergesehenen Wendungen konnten mich plötzlich richtig fesseln, sodass ich den zweiten Teil nun doch unbedingt lesen möchte.
Wenn ihr nach einer Abenteuergeschichte sucht, in der der Fokus auf Freundschaft statt Liebesgeschichte sucht, mit einer interessanten Fantasywelt und magischen Kräften, dann werft unbedingt einmal einen Blick auf The Isles of the Gods :-)
Hi Friederike,
AntwortenLöschenmich hat der Klappentext und das Cover nicht angesprochen. Hatte die Vorstellung von YA-Adult-Romance auf dem Meer, frag mich nicht. Dank dir klingt es jetzt schon viel besser.
Danke.
Liebe grüße
Tina