Heute möchte ich euch den ersten Teil der Tales of Sylt-Reihe von Alexandra Flint vorstellen: Kein Horizont zu weit. Erfahrt hier, ob sich das Buch lohnt:
Broschierte Ausgabe | 480 Seiten | Loewe Intense Verlag | Altersempfehlung: ab 16 Jahre |
Fünf Jahre sind vergangen, seit Raffaels Weggang von der Insel Sylt Leni das Herz gebrochen hat. Fünf Jahre, seit er seinen Vater und Bruder bei einem Brand im Hotel verloren hat. Nun ist er plötzlich wieder da und arbeitet am Wiederaufbau des Hotels. Und ausgerechnet Leni ist mit der Werft ihres Vaters am Projekt beteiligt, was Raffael alles andere als recht zu sein scheint. Er lässt keine Gelegenheit aus Leni zu zeigen, wie ungern er auf Sylt und in ihrer Nähe ist. Doch warum ist dann da immer noch dieses altvertraute Kribbeln, was Leni schon vor fünf Jahren schlaflose Nächte bereitet hat?
Sucht ihr nach einer romantischen Second Chance Liebesgeschichte mit deutschem Setting und authentischen Charakteren? Dann solltet ihr euch unbedingt einmal Kein Horizont zu weit von Alexandra Flint anschauen, den Auftakt der Tales of Sylt-Reihe, in dem uns die Autorin gedanklich mitnimmt auf eine Reise zu einer der bekanntesten deutschen Inseln. Kein Horizon zu weit verströmt dabei richtiges Urlaubsflair und ich konnte die salzige frische Luft, das Rauschen der Dünen und den Sand zwischen meinen Zehen fast spüren und so richtig die Seele baumeln lassen :-)
Bereits im Prolog erfahren wir von der engen, wenn auch noch freundschaftlich geprägten Beziehung zwischen Leni und Raffael. Als bester Freund ihres großen Bruders wachsen beide zusammen auf und merken doch schon früh, dass da mehr zwischen ihnen ist. Bis zu dem Tag, an dem Raffael fast seine gesamte Familie beim Brand im Familienhotel verliert und fluchtartig die Insel verlässt. Als er plötzlich fünf Jahre später wieder vor Leni steht, sind schlagartig alle Gefühle wieder da, die Leni so lange unterdrückt hat. Aber Raffael scheint ein ganz anderer Mensch zu sein und reagiert nicht nur auf Leni ablehnend.
Die beiden dabei zu verfolgen wie sie einander langsam über die Verletzungen und Schmerzen der Vergangenheit hinweg wieder näherkommen, hat sich total schön und realistisch gelesen. Die Geschichte legt dabei ein bedächtiges Tempo ein und gibt uns Zeit, Leni und ihr Sylt genauer kennenzulernen und gemeinsam mit ihren besten Freundinnen Trips über die Insel zu unternehmen, im Leuchtturm-Café ihrer Oma zu schlemmen oder sie bei ihrem Vater in der Werft zu besuchen. Dabei laufen Leni und Raffe einander immer wieder über den Weg und kommen sich so langsam wieder näher, was sich sehr natürlich und authentisch gelesen hat. Nach und nach erfahren wir dabei auch, was in der schicksalhaften Nacht passiert ist, die Leni und Raffael auseinandergerissen hat.
Die Geschichte zwischen ihnen kann man einfach nicht anders als total romantisch und schön bezeichnen. Es ist eine eher unaufgeregte Friends-to-Lovers und Second-Chance Liebesgeschichte, die mir trotzdem Bauchkribbeln und gleichzeitig ein wohlig warmes Gefühl beschert hat.
Leni fand ich sehr sympathisch, natürlich und nahbar, mit einer total spannenden Passion: Segeln und Schiffsbau. An Bord ihres selbstgebauten Segelboots Möwe erleben wir viele spannende Momente und ich fand den Einblick in die Welt des Segelns echt interessant. Nicht weniger interessant ist auch Raffael, der Leni schon als Junge mit seinen zweifarbigen Augen in seinen Bann schlagen konnte und so auch mich :-) Seinen Heilungsprozess nach dem tragischem Verlust seiner Familie fand ich berührend und authentisch und ich habe sehr mitgefiebert, ob er sich von Leni helfen lassen wird.
Einziges Manko der Geschichte war in meinen Augen der doch sehr vorhersehbare Handlungsablauf. Den Konflikt am Ende konnte ich quasi schon von Anfang an erahnen, da der Spannungsaufbau dem ganz klassischen (und daher doch etwas klischeehaften) Ablauf folgt. Das ist an sich nichts schlimmes, bei solchen Büchern sehne ich mich nach einem Happy End. Trotzdem hat mir hier etwas mehr Überraschungsmoment gefehlt.
Insgesamt fand ich den Auftakt der Tales of Sylt-Reihe sehr gelungen und freue mich schon auf die weiteren Abenteuer, die uns Alexandra Flint auf der Insel bescheren wird ♥
Hi Friederike,
AntwortenLöschenich habe den Auftakt der Reihe als Hörbuch gehört und mochte es sehr. Ein absolutes Wohlfühlsetting und herzerwärmende Charaktere.
Ich könnte die Geschichte vermutlich immer mal wieder lesen oder hören.
Ich gebe dir recht, der Konflikt zum Schluss war vorhersehbar, aber glücklicherweise machte das nicht viel aus. ich freue mich schon auf den 2. Band.
Liebe Grüße
Tina