Götterfunke: Liebe mich nicht - Griechische Sagenwelt trifft auf Teenie-Drama

Euer Herz schlägt für Romantasy Geschichten? Dann habe ich hier einen schönen Buchtipp für euch: Götterfunke - Liebe mich nicht von Marah Woolf. Erfahrt in meiner Rezension, worum es geht:


Seit Jahrhunderten sehnt sich der Titan Prometheus danach, sterblich zu sein. Doch damit Göttervater Zeus ihm dies gewährt, muss er ein sterbliches Mädchen finden, welches ihm widerstehen kann... 

Als Jess mit ihrer besten Freundin ins Feriencamp fährt, erhofft sie sich, den Stress von Zuhause für wenige Wochen hinter sich zu lassen und ihre Sprachfähigkeiten fürs Studium auzupolieren. Einen Jungen kennenzulernen steht auf ihrer Liste mit Sommerplänen dabei ganz unten. Bis sie auf Cayden trifft, dessen Anziehungskraft sie kaum standhalten kann - wie gefühlt jedes Mädchen im Camp. Doch Cayden soll nicht ihr einziges Problem bleiben, denn immer öfter geschehen merkwürdige Dinge um Jess herum, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen... 

Ich muss gestehen, ich habe schon lange keine klassische Jugend-Romantasygeschichte mehr gelesen, weil sie zwar sehr unterhaltsam, insgesamt gesehen aber doch meist recht vorhersehbar und klischeehaft sind. Nun hatte ich aber mal wieder genau auf so etwas richtig Lust und zu meinem ersten Buch von Marah Woolf gegriffen, welches schon ewig in meinem Regal stand. Und was soll ich sagen, es WAR vorhersehbar und klischeehaft, hat mir aber auch genau die herrliche Unterhaltung geboten, die ich mir davon erhofft habe. Hier gilt also, Kopf aus, Gefühlschaos an! :-) 

Dass dieser Sommer alles andere als gewöhnlich werden würde, wird Jess schon auf dem Weg zum Sommercamp klar, als sie und ihre Freundin Robyn beinahe bei einem Unfall verunglücken - und von merkwürdig gesichtslosen Stimmen gerettet werden. Oder war es doch nur ein Traum? Als Jess im Camp jedoch auf den unverschämt gutaussehenden Cayden trifft, glaubt sie, in ihm eine der Stimmen wiederzuerkennen. Und als bald noch mehr merkwürdige Dinge im Camp geschehen, beginnt Jess ernsthaft an ihrem Verstand zu zweifeln. Welche Rolle spielt Cayden bei all diesen Ereignissen? Und warum legt er es so sehr darauf an, scheinbar so vielen Mädchen wie möglich den Kopf verdrehen zu wollen?

Die Grundidee hat bei mir ehrlich gesagt für Augenrollen gesorgt: ein Gott muss ein Mädchen finden, welches ihm widerstehen kann. Na wenn das nicht nach Herzschmerz und Teenie-Drama klingt. Und genau das bekommen wir hier natürlich auch reichlich, denn obwohl Jess genervt davon ist, dass Cayden quasi mit jedem Mädchen flirtet und dabei auch ganz besonders mit ihrer besten Freundin Robyn, hält sie das doch nicht davon ab, selbst Gefühle für ihn zu entwickeln. Das ging mir tatsächlich beim Lesen ziemlich auf den Keks, dieses Hin und Her zwischen 'Ihm widerstehen wollen' und doch bei jedem kleinen Blick dahinschmelzen. Hier hätte ich Jess wirklich etwas mehr Selbstachtung und Standhaftigkeit gewünscht. Immerhin erkennt Jess im Verlauf der Geschichte aber auch selbst, dass sie sich dumm benimmt. Ob Einsicht jedoch der erste Schritt zur Besserung ist, werde ich euch hier natürlich nicht verraten ;-)

Die Besetzung, die Marah Woolf in Götterfunke aufmarschieren lässt, ist teilweise herrlich klischeehaft, aber dadurch natürlich auch sehr unterhaltsam. Jess als Hauptprotagonistin wirkt im ersten Band (während ich dies schreibe, lese ich bereits Band 3) noch recht naiv und schwach, war mir aber trotzdem sehr sympathisch, auch wenn ich sie zwischendurch gern kräftig geschüttelt hätte, um sie etwas zu Verstand zu bringen. Cayden als männliche Hauptrolle dagegen hat mich etwas ambivalent gestimmt. Da wir als Lesende natürlich wissen, wer er ist und warum er sich so verhält, wie er es tut, ist halt absolut unklar, wie viel von seinen Gefühlen echt ist. Daher war ich beim Lesen genauso am Spekulieren wie Jess und habe ihn abwechseln gehasst und angeschmachtet. 

Auch wenn mir dieses Hin und Her zwischen Jess und Cayden ab einem gewissen Punkt auf die Nerven gegangen ist, hat mir die Geschichte aber wirklich Spaß gemacht und mich an die Seiten gefesselt. Ich mochte das Feriencamp-Setting inmitten der bergigen Wälder der Rocky Mountains, und auch wie sich die Götter unter die Menschen mischen und ihre Konflikte in die Menschenwelt tragen. Auch emotional konnte mich das Buch voll mitreißen, ich habe mit Jess mitgelitten, habe ihre ach so beste Freundin und deren egoistisches Verhalten gehasst und gespannt mitverfolgt, welches Spiel die Götter hier mit den Menschen treiben.

Wenn ihr auf griechische Sagen steht, könnt ihr euch über viele Bekannte freuen: so treiben sich neben Prometheus, Apoll oder Athene auch noch einige weniger menschliche Sagengestalten im Camp rum, die für einige Abenteuer sorgen. Und dank des Götterboten Hermes erfahren wir nicht nur, was mit Jess geschieht, sondern kriegen auch Einblick in die Welt der Götter, denen er regelmäßig vom Zwischenstand bei Prometheus Verführungsversuchen berichtet.

Mein Fazit: Kopf aus, Gefühlschaos an! Wer nach guter Romantasy-Unterhaltung für Teenies sucht und sich dabei nicht an dem ein oder anderen Klischee stört, ist hier goldrichtig. Marah Woolfs Geschichte rund um den Unsterblichen Cayden und Menschenmädchen Jess macht einfach Spaß und die Handlung hat mich immerhin genug fasziniert, dass ich mittlerweile schon Band 3 lese und gespannt bin, was die Götter noch auf Lager für uns haben :-)

 

Reihenfolgeinfo:
1. Götterfunke: Liebe mich nicht
2. Götterfunke: Hasse mich nicht
3. Götterfunke: Verlasse mich nicht

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