Devil - Dark Romance Auftakt, bei dem mich der Teufel nicht wirklich vom Hocker reißen konnte

Heute möchte ich euch das erste Buch aus dem Verlag Rubino Books vorstellen, den Auftakt einer Dark Romance-Trilogie von Julia Brylewska: Devil. Und darum geht es:

Taschenbuch | 507 Seiten | Rubino Books | Übersetzung: Magdalena Chrobok

Nach 5 Jahren Studium in New York kehrt Hailey Warren voller Vorfreude in ihre Heimatstadt Philadelphia zurück, nur um gleich am ersten Tag mit einer bitteren Nachricht konfrontiert zu werden: die Firma ihrer Familie steht vor dem Aus. Und ausgerechnet Victor Sharman, ihr größter Konkurrent, bietet an die Firma zu retten. Doch er will für seine Unterstützung nur eins: Hailey. Wutentbrannt stellt sie sich dem Mann, den alle nur als Teufel bezeichnen. Und muss bald feststellen, dass die Anziehungskraft, die er auf sie ausübt, genauso groß ist wie ihre Wut auf ihn...

Ich muss gestehen, ich musste erstmal ein paar Nächte nach dem Lesen drüber schlafen, um mir meine Meinung über "Devil" von Julia Brylewska zu bilden, den ersten Teil ihrer Inferno-Trilogie. Geblieben ist ein gemischter Eindruck, es gab Punkte die mir gut gefallen haben, aber auch einiges, was mich auf die Palme gebracht hat :-D

Warum ich mich etwas schwer damit getan habe: Insgesamt blieben mir sowohl ein paar Charaktere als auch die Handlung zu oberflächlich und wenig spannend. Wir erleben mit, wie Hailey notgedrungen bei Victor einzieht, er versucht, ihre Zuneigung zu gewinnen und sie sich schließlich langsam einander annähern. Und natürlich wird die Frage geklärt, warum Victor als "Preis" für die Firmenrettung ausgerechnet Hailey verlangt. Drumherum gibt es immer mal wieder kleine Situationen, wo sich Victor als Held in strahlender Rüstung beweisen darf. Aber das war es auch schon grob an Handlung. 

Gerade Victor als Hauptcharakter ist hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, ihn empfand ich als sehr blass und die Faszination, die Hailey für ihn empfindet, konnte ich einfach nicht spüren. Er redet kaum, ist selten Zuhause, die Interaktionen mit Hailey beschränken sich auf wenige Dialoge und ab und zu eilt er mal zu ihrer Rettung. Immer wieder wird er als der "Teufel" von Philadelphia beschrieben, ich konnte allerdings überhaupt nicht nachvollziehen, wie er zu diesem Ruf gekommen ist - einfach weil er ein erfolgreicher Geschäftsmann ist und den Wettbewerb aufkauft? Warum wird er von allen so verteufelt (okay, mal abgesehen von seinem shady Deal mit Hailey)? Und auch seine Motivation für den Deal zur Rettung der Firma fand ich schwach und nicht wirklich nachvollziehbar. 

Im Gegensatz zu Victor fand ich einige der anderen Charaktere dagegen sehr überzeichnet und klischeehaft, so wie Hailey Exfreund und seine Verlobte, die sich in meinen Augen teilweise einfach unrealistisch verhalten haben und wo klar war, dass sie bewusst so unsympathisch gestaltet sind, um einen beim Lesen aufzuregen. Das fand ich irgendwie plump und wenig raffiniert geschrieben.

Warum war das Buch dann trotzdem kein Reinfall für mich? Nun, das lag vor allem an Hailey. Ihren Charakter mochte ich sehr. Ich fand es gut dass sie Victor von Anfang an Parolie geboten hat und sich nicht einfach willenlos auf den Deal eingelassen hat. Und auch die Seitenhandlung rund um ihre beste Freundin und deren komplizierte Beziehung zu Haileys Bruder fand ich spannend; über die beiden würde ich gern noch mehr erfahren.

Trotz aller Kritikpunkte habe ich das Buch irgendwie sehr schnell weggelesen :-D Am Ende gab es dann auch noch eine dramatische Wendung, die doch nochmal mein nachlassendes Interesse an der Geschichte neu aufflammen ließ. Für den nächsten Band erhoffe ich mir etwas mehr Tiefgang, sowohl bei den Charakteren als auch der Handlung.

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