Warcross: Neue Regeln, neues Spiel - Noch besser als Teil 1!

Heute habe ich wieder einen Buchtipp für euch, der besonders die Gamer unter euch ansprechen dürfte: "Warcross - Neue Regeln, neues Spiel" von Marie Lu, Teil 2 der Warcross-Dilogie. Erfahrt in meiner Rezension, ob die Fortsetzung den ersten Band noch einmal toppen kann (Spoiler: ja, kann sie!): 



Achtung, enthält Spoiler für Band 1: Warcross - Das Spiel ist eröffnet!


Emika kann es nicht fassen : Hideos tot geglaubter Bruder ist Zero, der Hacker, der nicht nur die Warcross-Meisterschaft manipuliert, sondern auch versucht hat, Hideo, Emika und ihr Team zu ermorden! Ausgerechnet er bittet sie nun, ihm zu helfen, seinen Bruder aufzuhalten. Denn durch die Neurolink-Verbindung kann Hideo alle Menschen der Welt kontrollieren und ganz nach seinem Willen steuern. Während Emika nach Möglichkeiten sucht, Hideo davon abzubringen, taucht sie immer tiefer in Zeros Welt ein und muss erkennen, dass scheinbar nichts so ist, wie es scheint. Und während Emika ihre eigenen Gefühle und Loyalitäten infragestellen muss, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bis Hideo auch Emika unter seine Kontrolle bekommt...

War das nicht ein Schocker am Ende von Teil 1? Dann haltet euch fest, denn in Teil 2 kommt es noch dicker! Wo mich der erste Band der Warcross-Dilogie schon überzeugen konnte, legt Marie Lu noch einmal eine Schippe drauf und bietet uns in der Fortsetzung eine packende Cyberpunk-Geschichte, die die Schattenseiten der bis dahin so glanzvollen, von Virtual Reality-geprägten Welt beleuchtet und uns eine dramatische Wendung nach der anderen präsentiert, womit sie mich total an die Seiten fesseln konnte.

Im zweiten Teil erleben wir, wie Emika nach der schockierenden Entdeckung, dass Hideos kleiner Bruder noch lebt und sich hinter der Maske des Hackers Zero verbirgt, versucht, mit der neuen Realität klarzukommen. Ein Großteil der Menschheit steht nun unter Hideos Kontrolle und vor den Polizeirevieren bilden sich lange Schlangen, weil sich unzählige Verbrecher selbst ausliefern. Schlagartig ist die Welt sicherer geworden und nur wenige Verbliebene wie Emika kennen den Preis dafür: der freie Wille der Menschen.

Daran merkt man schon, dass Teil 2 handlungsmäßig doch um einiges düsterer und dystopischer ist als der quietschbunte erste Band, in dem ja hauptsächlich das virtuelle Warcross-Spiel und die Jagd nach dem unbekannten Hacker im Vordergrund stand. Was da noch megacool und spaßig klang, offenbart hier nun seine Schattenseiten: der Neurolink - die geniale Erfindung, die den Menschen grenzenlosen Spaß und neue Erfahrungen bringen sollte - stellt sich als potenzielle Waffe heraus, die manche Schwerverbrecher sogar in den Selbstmord treibt. Das titelgebende Warcross-Spiel rückt in den Hintergrund und im Fokus steht diesmal Emikas Widerstand gegen Hideos Pläne.

Endlich erfahren wir mehr darüber, was mit Hideos kleinem Bruder genau passiert ist und ich sage euch, mir ist echt die Spucke weggeblieben! Doch wer gedacht hat, dass die Tatsache, dass Hideos Bruder hinter Zero steckt, das Schockierendste ist, was Marie Lu uns zu bieten hatte, der wird hier im zweiten Teil noch einmal eines Besseren belehrt! Eine Überraschung jagt die nächste und ich habe richtig atemlos an den Seiten geklebt.

Aber die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern stimmt auch nachdenklich und wirft Fragen zur persönlichen Freiheit im Konflikt mit dem Wohl der Gemeinschaft auf. Auch wenn Emika und auch ich Hideos Bedürfnis verstehen kann, Verbrechen zu verhindern, um unschuldige Menschen zu schützen, zeigt sich hier doch, dass das System eben nicht unfehlbar ist, sondern manipuliert werden kann.

Marie Lu schließt die Geschichte in meinen Augen sehr zufriedenstellend ab. Alle offenen Fragen werden beantwortet, ein Ausblick auf die Zukunft wird gegeben und das Finale ist mehr als dramatisch, sodass man das Buch befriedigt zuklappt. Mir hat die Warcross-Dilogie wirklich super gefallen und wenn eines Tages der Neurolink erfunden wird, bin ich auf die möglichen Gefahren bestens vorbereitet :-D



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